Amadeu sieht seine große Chance, als er eine Tasche voll Kokain aus dem Büro der Pornoproduktionsfirma stiehlt, für die er arbeitet. Er wandelt das Kokain in Bargeld um, um seine Geliebte Gina Trevisan, eine illegale Preisboxerin, von ihren Schulden zu befreien und mit ihr ein neues Leben zu beginnen. Den Erlös und einen Rest des Kokains versteckt er unter den Dielen eines Dachbodens. Doch dann wird Amadeu überfahren. Kaum jemand weiß von seinem Tod, und die Suche nach ihm, dem Stoff und dem Geld führt zu grotesken Situationen. Auftragskiller jagen den Toten, der Chef der Produktionsfirma benötigt einen neuen Kühlschrank und mehr Geld, Ginas ehemaliger Vermieter nimmt sie nach einem brutalen Boxkampf bei sich auf, und der Erzähler zieht auf den Dachboden, ohne zu ahnen, dass unter ihm Tausende Real verborgen liegen. Ana Paula Maia nutzt in ihrem unterhaltsamen Roman ein schwindelerregendes Reservoir an Situationskomik mit absurden Zufällen, Toten und zwielichtigen Gestalten, die sich mit Raub, Mord, Organhandel, kultigen Pornofilmen und Drogengeschäften ihren Lebensunterhalt verdienen. „Krieg der Bastarde“ widmet sich mit Witz, Härte und Melancholie den Verkommenen und Abtrünnigen und entführt den Leser in die Halbwelt einer modernen brasilianischen Großstadt.
