Klaus Günther ist Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Mitglied des dortigen »Forschungszentrums Normative Ordnungen« sowie am Frankfurter Standort des »Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt«.
Wie läßt sich die Wittekindsburg bei Minden mit ihrer neuentdeckten Kreuzkirche und den angrenzenden Gräbern in den größeren Zusammenhang der frühmittelalterlichen Burgenlandschaft stellen? Eine der Schlüsselfragen bezieht sich auf die zeitliche Zuordnung von Friedhof und Gebäude. In dem kenntnisreich illustrierten Band zeichnet sich die Tendenz ab, hier ein chronologisches Nacheinander anzunehmen. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1.9.1999) Keine archäologische Ausgrabung der letzten Jahre hat in der Öffentlichkeit eine so große Resonanz gefunden wie die der Kreuzkirche auf dem Wittekindsberg. Eine so abseits gelegene und als Zentralbau konzipierte Kirche kann nicht für den Gottesdienst einer Gemeinde gebaut worden sein, sonder muss anderen Zielen und Zwecken gedient haben. In dem vorliegenden Band sind die Beiträge eines wissenschaftlichen Kolloquiums zusammengefaßt, die zum besseren Verständnis der Wittekindsburg und der in ihr liegenden frühen Kirche beitragen konnten. (Heinz-Dieter Zutz, Ravensberger Blätter, 2000)
Unter den besonderen Bedingungen der westdeutschen Nachkriegslage wurden politisch-soziale Analytiker zu wissenschaftskonzeptionellen und forschungspraktischen Entscheidungen bzw. Nicht-Entscheidungen herausgefordert, die auf entschiedene Gegenwehr stiessen, als sich die Rahmenbedingungen seit den 60er Jahren änderten. - Um diese Entwicklung, zumal ihre thematisch desintegrativen Folgen, zu erkennen und zu überprüfen, bedarf es einer Betrachtungsweise, die sich dem Sog von methodologischen «Alleinvertretungsansprüchen» entzieht, ohne in wissenschaftspluralistische Gleichgültigkeit zu verfallen.