Bollinger und die Friseuse

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Das Ortsschild von Schauren ist weiß und gelb. Auf der linken Seite der Hauptstraße verstecken sich die Häuser hinter ungepflegten Vorgärten, dazwischen eine Boulangerie, ein winziger Supermarché und einige geschlossene Läden mit rostigen Stahlrolläden. Rechts der Hauptstraße hingegen sind rot und grün lackierte Balkongeländer mit passenden Geranien zu sehen, der Glasbau der Sparkasse, ein großer Baumarkt und sogar ein Aldi. Jahrelang stritten sich Franzosen und Deutsche darüber, welcher Nationalität der Revierleiter der ersten europäischen Polizeistation angehören sollte. Schließlich wurde Felix Bollinger nach Schauren versetzt. Viel Arbeit wird er hier nicht haben, denn in der Doppelgemeinde passiert laut den Jahresberichten seiner beiden französischen Untergebenen nie etwas. 'Prévention par l’humanité – Prävention durch Menschlichkeit' steht auf den Fahnen. Sollte dennoch etwas geschehen, setzt man auf enge Kooperation mit der Bevölkerung. Doch wie es wirklich um diese Zusammenarbeit steht, erfährt der neue Kriminalkommissar am eigenen Leib, als er den Fall des Friseurs Georges Niederbronn aufrollt, der sich an seinem minderjährigen Lehrmädchen Lydia vergriffen haben soll.