Über Bord

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Kipling hat mit „Über Bord“ einen der beliebtesten Romane der angelsächsischen Welt geschaffen. Harvey Cheyne, der junge Erbe eines Millionenvermögens, fällt von Bord eines Passagierdampfers und gerät in den harten Alltag an Bord der „We’re Here“, eines Kabeljaufischers vor Neufundland. Ähnlich wie Mowgli aus dem „Dschungelbuch“ muss sich Harvey über Nacht an eine völlig neue Umgebung anpassen. In weniger als zehn Seiten zieht Kipling die Leser in die spannende Handlung hinein, beschreibt das Leben zur See und den Fischfang, und nutzt die Poetik nautischer Begriffe, um die dichte Atmosphäre mit den Dialekten der Matrosen zu untermalen. Der anfangs verwöhnte und unsympathische Cheyne Jr. entwickelt sich während seiner langen Reise über das Meer zu einem ernsthaften jungen Mann. Seine Reifung erfolgt nicht durch die üblichen Bildungsroman-Elemente wie Liebe oder Kunst, sondern durch harte Arbeit, Schweiß und Entbehrungen. Zurückgekehrt, erlangt Harvey den Respekt seines Vaters. Christian Schneider hat beeindruckende Illustrationen geschaffen, die die besondere Atmosphäre in minutiösen Details einfangen. Die Naturgewalten und das raue Leben der Seefahrer werden lebendig, und der Leser wird sofort in das Geschehen hineingezogen. Ein innovatives Element ist die Tasche im Einband mit einer gefalteten Seekarte, die an ein Logbuch erinnert und erstmals für die Büchergilde produziert wurde.