Der Schwierige

Hofmannsthals ›Der Schwierige‹ gilt als bedeutendstes deutschsprachiges Lustspiel des 20. Jahrhunderts und folgt der europäischen Komödientradition seit Shakespeare. Es thematisiert die Ich-Krise und den Sprachzweifel, die zur Moderne gehören. Der Autor arbeitete intensiv an diesem Werk, mit einem Fokus auf theatralische Darstellbarkeit und Bühnenwirkung. Trotz gewichtiger Vorbehalte gegen Aufführungen, die eine aufmerksame Lektüre der Sprachkunst erforderten, begeistert ›Der Schwierige‹ seit seiner Premiere im November 1921 immer wieder ein interessiertes Publikum und zieht kritische Aufmerksamkeit als Lesetext auf sich. Mit einer Unterbrechung von 1933 bis 1945 wurde es zu einem der meistaufgeführten Stücke des österreichischen Dichters, neben ›Jedermann‹ und ›Der Rosenkavalier‹. Hofmannsthal wollte mit diesem Werk einer sozialen Schicht, dem imperialen spanisch-deutschen Hochadel Österreichs, ein Denkmal setzen, während diese Gesellschaft im Abstieg begriffen war. In ›Der Schwierige‹ schildert er das Ende einer Ära und reflektiert die Herausforderungen und Unsicherheiten seiner Zeit.