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Wenn Autoren wie Schopenhauer oder Richard Wagner von der Musik als höchster Kunst sprechen, greifen sie auf Topoi zurück, die im ausgehenden 18. Jahrhundert entwickelt wurden. Frühromantische Denker träumen von einer Musik, die das Unendliche erfahrbar macht. Besonders Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck gestalten in ihren Schriften die Musik zu einer Kunst, die Transzendenz berührt und intensive emotionale sowie sinnliche Erfahrungen vermittelt. Ihre Texte, als Gründungsdokumente romantischer Musikästhetik angesehen, werden oft im Sinne der Idee von absoluter Musik interpretiert, die als geistiges Abstraktum gilt, frei von Gefühlen und sinnlichen Elementen. Diese Untersuchung stellt die Bedeutung der emotionalen und sinnlichen Aspekte in Wackenroders und Tiecks Musikauffassung in den Mittelpunkt. Sie widerlegt das Dogma der absoluten Musik für deren Texte und zeigt die Spannungen zwischen Musik als subjektivem und objektivem Medium auf. Diese Aspekte erklären auch die Faszination ihrer Texte für nachfolgende Denker wie Schopenhauer. Die Arbeit untersucht erstmals die Verbindungen zwischen Wackenroder und Schopenhauer, dessen Philosophie durch seine frühe Wackenroder-Lektüre geprägt wurde und die energetische Auffassung von Musik weiterentwickelt, die schließlich die Gefühlsästhetik ersetzt.
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Die Transzendenz der Gefühle, Alexandra Kertz Welzel
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- Erscheinungsdatum
- 2001
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