Aufbauend auf Überlegungen, mit denen die SPD schon die Verständigungspolitik der Weimarer Republik entscheidend geprägt hatte, entwickelten Exilpolitiker wie Rudolf Hilferding, Curt Geyer, Friedrich Stampfer oder Albert Grzesinski die Vision einer Neuordnung der internationalen Beziehungen im Zeichen von Frieden, Freiheit, Demokratie und Recht. Ihre Vorstellungen von der Integration einer vom Nationalsozialismus befreiten deutschen Republik in einem Verband westlich geprägter Demokratie weisen in vielem auf die Außenpolitik der künftigen Bundesrepublik hin. Neues Licht wirft die Studie auch auf die linkssozialistisch-revolutionären Anfänge nachmaliger SPD-Politiker wie Willi Eichler, Richard Löwenthal oder Willy Brandt.
Rainer Behring Bücher


Diktaturdurchsetzung in Sachsen
- 478 Seiten
- 17 Lesestunden
Vorwärtstreibende Instanzen der Diktaturdurchsetzung in Sachsen waren die Sowjetische Besatzungsmacht und die von ihr gesteuerte kommunistische Partei. Sie zeichneten an erster Stelle für die Errichtung eines Systems der simulierten Demokratie und später für den Übergang zur offenen Diktatur verantwortlich. Der vorliegende Band analysiert die Rolle der Besatzungsmacht und ihres deutschen Instruments bei der Formierung eines neuen politischen Systems und seiner polizeistaatlichen Strukturen. Beleuchtet werden weiterhin die Instrumente und Methoden der Diktaturdurchsetzung, so etwa die politisch instrumentalisierte Entnazifizierung, weitreichende Säuberungen und frühzeitige Versuche zur umfassenden Mobilisierung der Bevölkerung. Eine Einbettung dieser Prozesse in das deutschlandpolitische und internationale Geschehen erfolgt anhand von Analysen der politisch-programmatischen Vorstellungen Stalins und der sowjetischen Expansionsbestrebungen unmittelbar nach 1945.