Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit glaubten viele Menschen an Geister und Dämonen; Magie gehörte zum Alltag. Johannes Dillinger führt in diese Welt ein und erläutert die kulturellen Bedingungen, unter denen Vorstellungen wie Hexentanz und Teufelspakt entstanden. Dabei zeigt er, warum - neben Kirche, Staat und Wissenschaft - auch die Bevölkerung eine Verfolgung der Hexen nicht nur tolerierte, sondern sogar forderte. Er rekonstruiert die sozialen und politischen Voraussetzungen der Hexenprozesse sowie die Durchführung der Hexenjagden; er verknüpft dies mit einer Einführung in die historische Hexenforschung der vergangenen Jahrzehnte. Sein Ausblick in die Gegenwart verdeutlicht, dass der Hexenglaube nach wie vor lebendig ist. „Johannes Dillingers Einführungswerk … ist rundum gelungen.“ Schweizerische Zeitschrift für Geschichte
Johannes Dillinger Bücher






"Böse Leute"
Hexenverfolgungen in Schwäbisch-Österreich und Kurtrier im Vergleich
'Böse Leute' Hexenverfolgungen in Schwäbisch-Österreich und Kurtrier im Vergleich Band 5 Die Hexenverfolgungen beider Regionen werden systematisch miteinander verglichen, wobei nach Ursachen und Bedingungen, Gegnern und Opfern gefragt wird. 496 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag 16,5 x 24 cm, ISBN 978-3-87760-127-3
Der Pakt mit dem Teufel. Magische Morde. Beteiligung an einer mysteriösen Verschwörung. Das und vieles mehr wurde den Überlinger Hexen vorgeworfen. Vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts fanden Hexenprozesse in Überlingen statt. Reste des Hexenglaubens gab es noch um 1900. Verdächtigt wurden fast ausschließlich Frauen: Prostituierte und Arme, aber auch scheinbar unauffällige Bürgerinnen erlitten unschuldig Folter und Tod. In diesem Buch wird erstmals die ganze Geschichte der Überlinger Hexen und Hexenverfolger erzählt.
Uchronie
Ungeschehene Geschichte von der Antike bis zum Steampunk
Wie wäre die Weltgeschichte verlaufen, wenn Hitler den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätte? Wenn die Südstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg gesiegt hätten? Wenn die Computerrevolution nicht eingesetzt hätte? Johannes Dillinger nennt solche Gedankenspiele »Uchronien« und lässt seine Leser ein faszinierendes Genre entdecken – in Geschichtsschreibung und Literatur, Film und Popkultur. Dieses Buch voller Überraschungen zeigt, dass die Beschäftigung mit ungeschehener Geschichte nicht nur Ausgangspunkt zahlreicher literarischer Werke war, sondern auch Drehbuchautoren und Künstler inspiriert hat. Im »Steampunk« ist die Idee einer anders verlaufenen technischen Revolution zur Grundlage einer Szene-Ästhetik geworden, die auf die phantastischen Romane von Jules Verne zurückgeht. Doch die Uchronie ist nicht nur heiteres Spiel mit Geschichte – sie kann von Historikern auch dazu genutzt werden, ihre eigenen Auffassungen über das Verhältnis von Gesetzmäßigkeit und Zufall, Individuum und Gesellschaft, Strukturen und Ereignissen zu überprüfen. So bietet dieser unterhaltsame Parforceritt durch überraschende, kuriose und manchmal auch erschreckende Szenarien vielerlei Anregungen, um sich in die Welt der ungeschehenen Geschichte zu stürzen.
Von der Giftmischerin zur Hexe
Der Prozess gegen Katharina Reitterin aus Eglofs
In zahlreichen Hexenprozessen standen Kinder im Mittelpunkt – als Angeklagte und als Zeugen der Anklage. Kinder wurden wegen Hexerei hingerichtet oder brachten selbst Erwachsene in Hexereiverdacht. Johannes Dillinger erklärt, wie Hexenprozesse mit Kindern im Zentrum entstanden und welche Rolle sie während der großen Hexenjagden spielten. Ausführlich geht er auf Fallbeispiele aus ganz verschiedenen Regionen ein. In Hexenprozessen traten Schulkinder, Pfarrerssöhne und Mädchen 'aus bestem Hause' ebenso auf wie vernachlässigte Waisen, Straßenkinder und minderjährige Kriminelle. Die Schilderung all ihrer Fälle fördert Details zu Tage, die heute grotesk anmuten. Dillinger ordnet die Geschichten in den historischen Kontext ein: Für ihn stehen die Kinder an der Schnittstelle von Erziehung und Magie. Ihre Geschichten zeigen die Wandlungen im Verhältnis von Kindern, Eltern und Schule. Zugleich fügen sie sich ein in eine umfassende Weltsicht, für die die Wirksamkeit von Zauber, die Existenz des Teufels und vieler Geister selbstverständlich war.
Auf Schatzsuche
- 239 Seiten
- 9 Lesestunden
Wie lassen sich Schätze an die Erdoberfläche locken? Gibt es den Schatz des legendären Captain Kidd? Was ist mit dem angeblichen Nazigold im Toplitzsee? Die verlockende Vorstellung von unermesslichem Reichtum, der irgendwo nur darauf wartet, gehoben zu werden, inspiriert die menschliche Vorstellungskraft seit jeher. Johannes Dillinger erzählt von den Legenden um große Schätze, von der Schatzsuche - von der Wünschelrute bis zum Bergungsschiff - und vom Unglück und Glück der Schatzsucher. Spannende und fundierte Wissensvermittlung zu einem Thema, in dem sich auf überraschende Weise viele aktuelle Fragestellungen kreuzen: Sinnsuche und Religiosität, Geld und Gewinnstreben, Unternehmergeist und menschliche Selbstüberschätzung.
Die Vermittlung von Landesgeschichte
Beiträge zur Praxis der historischen Didaktik
Aus dem Inhalt: Landes- und Regionalgeschichte in der Grundschule Werner Loyo Landes- und Regionalgeschichte im Unterricht der Realschule Nicole K. Longen Landesgeschichte: Stellenwert, Organisationsformen und Methoden im gymnasialen Geschichtsunterricht am Beispiel des Saarlandes Mario Zeck Die Vermittlung von regionalhistorischen Themen im beruflichen Schulwesen Petra Feld Aspekte der Vermittlung von Landesgeschichte an der Universität Johannes Dillinger Optisch denken! Kluge Unterhaltung und anschauliche Bildung: Landesgeschichte in Museen Beate Dorfey und Mario Kramp Landesgeschichte als Gegenstand von Archivpädagogik und Historischer Bildungsarbeit Monika Storm Journalisten und Historiker in der Landesgeschichte: Fremde oder Freunde? Reinhard Kallenbach Die Vermittlung von Landesgeschichte im historischen Roman Deana Zinßmeister
Die politische Repräsentation der Landbevölkerung
Neuengland und Europa in der Frühen Neuzeit
- 588 Seiten
- 21 Lesestunden
Im 15. bis 18. Jahrhundert gewährte eine ganze Reihe von Staaten den Bauern das Recht auf institutionalisierte politische Repräsentation in den Ständeversammlungen. Die Formen dieser politischen Repräsentation lassen sich in ihrer ganzen Bedeutung nur in einem groß angelegten, internationalen Vergleich erfassen. So untersucht der Autor sechs in vieler Hinsicht stark verschiedene politische Ordnungen: das koloniale Massachusetts, Schweden, Ostfriesland, das Kurfürstentum Trier, Baden-Baden und Schwäbisch-Österreich. Der Vergleich zeigt die politische Repräsentation von Bauern in ihrer Vielfalt als ein Element frühmoderner Staatsbildung und wirft ein neues Licht auf die Frage, inwieweit diese institutionalisierte Mitsprache als Vorform von Demokratie angesehen werden kann. Die Repräsentation wird dabei im Sinn einer politischen Kulturgeschichte diskutiert: Neben der Entstehung und dem Ausbau der Repräsentativinstitutionen wird stets vergleichend nach den Auffassungen von Politik gefragt, die sich im Umgang der Bauern mit ihren Partizipationschancen ausdrückten.
