Die in Europa entstandene Moderne, die Vernunft und Emanzipation verband und auf säkularen Grundlagen den Weg zur Demokratie erschloss, befindet sich in einer tödlichen Krise. Die Widersprüche der kapitalistischen Globalisierung, aus der sie hervorging – mit der in diesem Rahmen unaufhebbaren Polarisierung der Welt in Zentren und Peripherien – führen zu einer Abkehr von ihren universalistischen Prinzipien und zur Flucht in einen Kulturalismus, der das jeweils »Besondere« betont. Samir Amin entwickelt ein neues Verständnis der Moderne, das auf wirklich universellen Prinzipen beruht, indem er die historischen Grundlagen ihres auf Europa zentrierten, ideologisch verzerrten Denkens freilegt. Die erweiterte Neuausgabe dieses inzwischen klassischen Versuchs einer nicht-eurozentrischen Kritik der politischen Ökonomie hebt die verkannte Bedeutung der islamischen Kultur für die Geschichte der »westlichen« Zivilisation hervor. Vom Standpunkt einer wirklich universellen Moderne kritisiert sie zugleich die »umgekehrten Eurozentrismen« der ehemals Dritten Welt, vor allem am Beispiel des politischen Islam.
Samir Amin Bücher






Dynamik der globalen Krise
- 188 Seiten
- 7 Lesestunden
InhaltsverzeichnisEinleitung: Gemeinsame Prämissen.Krise als Übergang.Eine Krise der Hegemonie.Krise der Ideologie und Ideologie der Krise.Krise, Sozialismus und Nationalismus.Schluss: Eine freundschaftliche Debatte.
Das gegenwärtige System ist kein anonymer, autonomer „Markt“, der nach ökonomischen „Gesetzen“ funktioniert, sondern ein imperialistischer, real existierender Kapitalismus, der sowohl politisch als auch ökonomisch ist. Es dient vor allem dem Hegemoniestreben der US-Oligopole, während die anderen Mitglieder der Triade USA – EU – Japan sich weitgehend unterordnen. Diese Ordnung, die keinen nachhaltigen Aufschwung mehr verspricht, wird durch überlegene Waffen gesichert. Samir Amin fordert, die weltweit wachsenden, aber zersplitterten Gegenströmungen zu vereinen. Es zeichnen sich zunehmend Wege zu „Konvergenzen in der Vielfalt“ ab. Der Blick aus der Dritten Welt verdeutlicht sowohl Gefahren als auch Chancen für die Menschheit, die in den manipulierten öffentlichen Meinungen des Nordens oft nicht erkannt werden. Amins jüngste Schrift ist das Ergebnis seiner Arbeit für das Weltforum für Alternativen (FMA), das als Inspirationsquelle für die soziale Weltbewegung für alternative Globalisierung dient. Diese Bewegung hat sich von einer bescheidenen Pressekonferenz eines „Anderen Davos“ zu bedeutenden Manifestationen in Seattle, Washington, Prag, Göteborg, Genua und dem Europäischen Sozialforum in Florenz sowie den Weltsozialforen in Porto Alegre entwickelt.
Souveränität im Dienst der Völker
Plädoyer für eine antikapitalistische nationale Entwicklung
In den drei Kapiteln seines Buches diskutiert Samir Amin die Volkssouveränität als Alternative zur liberalen Globalisierung sowie die Notwendigkeit einer bäuerlichen Landwirtschaft zur Herstellung von Ernährungssicherheit und analysiert die Blockaden für eine soziale Transformation im „globalen Norden“, die es zu überwinden gilt.
Eurocentrism
- 288 Seiten
- 11 Lesestunden
'Eurocentrism' is a classic of radical thought by one of the world's foremost political economists. His new introduction and concluding chapter make this provocative essay about one of the great 'ideological deformations' of our time even more compelling.
A Life Looking Forward
- 266 Seiten
- 10 Lesestunden
A political autobiography from one of the 20th Century's most prominent radical intellectuals that also serves as a primer on Samir Amin's influential theory and historical-political analysis. This memoir provides an insight into how radical movements have evolved in response to global capitalism since the 1940s.