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Swetlana Lukanitschewa

    Verfemte Autoren
    Das Theatralitätskonzept von Nikolai Evreinov
    Aus dem Geiste der Bewegung geboren
    • Aus dem Geiste der Bewegung geboren

      Das Moskauer Kammertheater von Aleksandr Tairov im Spannungsfeld zwischen Russland und dem Westen

      Aleksandr Tairov (1885-1950) war eine der Schlüsselfiguren der russischen und europäischen historischen Theateravantgarde und künstlerischer Leiter des Moskauer Kammertheaters. Seine theaterpraktische Arbeit und sein innovatives theaterästhetisches Gedankengut sind Gegenstand der vorliegenden Studie. Der Band führt anhand des umfangreichen Archivmaterials durch alle Phasen des Schaffens des „russische[n] Reinhardt“: vom Gründungsjahr seiner Bühne, 1914, bis zu ihrer Auflösung per Beschluss des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei im Jahre 1949. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die szenische Umsetzung von Tairovs Konzept des „synthetischen“ Schauspielers, einem virtuosen Komödianten, der auf der Bühne als Tragöde, Tänzer, Akrobat, Clown und Sänger agieren kann. Die eigentümliche Theaterästhetik Tairovs ist ganz auf den Mimen zugeschnitten, dessen Körper wie eine Stradivari „zur Wiedergabe komplizierter Tongebilde“ geeignet sein sollte. Die Studie verortet diese Ästhetik in der russischen und westeuropäischen Theaterlandschaft der 1920er und 1930er Jahre und kontextualisiert sie in den zeitgenössischen kulturpolitischen Entwicklungen Russlands und Westeuropas.

      Aus dem Geiste der Bewegung geboren
    • „Wie Gewebe und Blut eines Morphinisten vom Morphium vergiftet sind“, schrieb der Petersburger Altphilologe Boris Kazanskij Mitte der 1920er Jahre, "ist Evreinov ganz vom Theater vergiftet. Deshalb antwortet er auf alle äußeren Reizmittel und auf alle inneren Impulse mit derselben theatralen , Reaktion'.„ Evreinov sei, lautet die von Kazanskij gestellte Diagno - se, “von dem Dämon der Theatralität„ besessen und stecke mit seiner Besessenheit seine Rezipienten an. Knapp zwei Jahrzehnte lang, bis zu seiner Emigration nach Paris 1925, hielt Nikolai Evreinov (1879-1953) die kulturelle Öffentlichkeit beider russischer Theatermetropolen - Petersburg und Moskau - mit seinen Regiearbeiten, Theaterstücken und theoretischen Schriften in Atem, in denen er dezidiert seine “Entdeckung der Theatralität" als einer anthropologischen Kategorie proklamierte. Das breite Spektrum von Evreinovs Interessen erstreckte sich von Körperstrafen und Ritualen, die er hinsichtlich ihrer Ereignishaftigkeit, ihres Aufführungscharakters und ihrer Selbstreflexivität untersuchte, über theatertherapeutische Experimente bis hin zur Erforschung performativer Aktionen im Tierreich. Dieses Buch setzt sich erstmals systematisch und differenziert mit der Theater - philosophie dieses bedeutenden russischen Theatertheoretikers, Dramatikers und Regisseurs auseinander.

      Das Theatralitätskonzept von Nikolai Evreinov
    • Verfemte Autoren

      Werke von Marina Cvetaeva, Michail Bulgakov, Aleksandr Vvedenskij und Daniil Charms auf den deutschen Bühnen der 90er Jahre

      Der Zerfall der Sowjetunion und die Nivellierung der Grenzen zwischen Ost und West nahm unter den Ereignissen, die das Leben in Europa am Ende des vergangenen Jahrhunderts bestimmten, einen wesentlichen Platz ein. Da Deutschland die Ost-West-Annäherung auf eigenem Boden erlebte, war auch die Reflexion dieses Prozesses auf der deutschen Bühne im Vergleich zu den anderen europäischen Theatern sehr aufschlußreich. Unter den Werken, die kurz vor und nach der Wende von den deutschen Regisseuren entdeckt wurden, sind Texte von russischen Autoren, die in der Sowjetunion der 20er und 30er Jahre zum Opfer des Systems geworden sind, von besonderer Bedeutung. Ihre Stücke, die nicht mit dem Dogma des sozialistischen Realismus übereinstimmten und daher verboten waren, fanden ihren Weg in die westeuropäischen Länder und entfalteten um die Jahre der Wende neue Aktualität, besonders für das moderne deutsche Theater. Das vorliegende Buch widmet sich den exemplarischen Analysen der Inszenierungen von Werken Marina Cvetaevas (1892-1941), Michail Bulgakovs (1891-1940), Aleksandr Vvedenskijs (1904-1941) und Daniil Charms' (1905-1942).

      Verfemte Autoren