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Bookbot

Manfred Krenn

    Die informationstechnische Revolution - Fortschritte und Rückschritte für die Arbeit
    "...was willst du viel mitbestimmen?"
    Gering qualifiziert in der "Wissensgesellschaft" - lebenslanges Lernen als Chance oder Zumutung?
    Aus dem Schatten des "Bildungsdünkels"
    Die Haare des Kaiman
    Wissen für die technisierte Arbeitswelt
    • Das vorliegende Buch bildet einen Kontrapunkt zum Mainstream gängiger Management- und Technikdebatten, indem es die zentrale Bedeutung von Erfahrung in einer zunehmend technisierten Arbeitswelt aufzeigt. Aber - ist es nicht geradezu fahrlässig, von erfahrungsgeleitetem Arbeiten als besonderer „human resource“ zu sprechen in einer Arbeitswelt, in der Wissen rasant veraltet, eben neu Gelerntes schon übermorgen wieder überholt ist und eine Technologierevolution die andere ablöst? Müssen wir nicht vielmehr das Verlernen lernen, um in den flexibilisierten und digitalisierten Arbeitswelten von heute und morgen mithalten zu können? Die Beiträge der Fachtagung bieten Antworten auf diese Fragen. Sie gehen von einem umfassenden Verständnis von Erfahrung aus, wodurch deren Bedeutung in der gegenwärtigen Arbeitswelt in einem ganz anderen Licht erscheint. Es mag tatsächlich für viele auf den ersten Blick verwirrend sein, dass sinnliche Wahrnehmung, gefühlsmäßiges Erkennen und Beurteilen, emphatische Beziehung zu Maschinen und Anlagen und assoziatives Denken in Bildern wichtige Kompetenzen für die Arbeit an omatisierten Anlagen bilden. Das „Gespür“ erfahrener ArbeiterInnen, das darin zum Ausdruck kommt, beweist seine Stärke aber gerade im Umgang mit den Grauzonen und Grenzen omatisierter Technik. Dass dies keine esoterischen Gedankenspielereien sind, sondern Erkenntnisse, die ihre eminent praktische Relevanz im betrieblichen Alltag erwiesen haben, zeigen die Beiträge dieses Bandes auf verschiedenste Weise. Sie beschränken sich nicht auf sozialwissenschaftliche Analysen und theoretische Fundierungen zum Ansatz „erfahrungsgeleitetes Arbeiten“. Manager berichten von ihren Erfahrungen, und Ausbildungsverantwortliche stellen betriebliche Modellversuche vor. Überlegungen zu den Konsequenzen für das berufliche Bildungssystem sowie die Dokumentation einer Podiumsdiskussion zum Thema „Zählt Berufserfahrung in einer technisierten Arbeitswelt?“ runden den Tagungsband ab.

      Wissen für die technisierte Arbeitswelt
    • Die Haare des Kaiman

      Kuba – Nahaufnahmen einer desillusionierten Gesellschaft

      Auch sechzig Jahre nach ihrem Triumph können sich zahlreiche Menschen der romantischen Faszination, die von der kubanischen Revolution und ihren Führungspersönlichkeiten (allen voran Fidel Castro und Che Guevara) ausgegangen ist, kaum entziehen. Dazu kommt, dass forcierte Globalisierung und die alles durchdringende Dominanz neoliberaler Vermarktlichung und Beschleunigung auch in den Zentren des globalen Nordens Sehnsüchte nach anderen gesellschaftlichen Welten neu entfacht haben. Kuba bildet da als eines der letzten Territorien, das der ungezügelten Globalisierung des Weltmarktes noch weitgehend entzogen ist, einen besonders attraktiven Anziehungspunkt. Auch wenn Inseln schon immer ideale Projektionsflächen für Utopien waren, so widerstehen die Haare des Kaiman der Versuchung einer solchen Romantisierung. Es handelt sich vielmehr um widerborstige, kleinodische Fundstücke, in denen sich aber mosaikhaft die Realitäten und Strukturen einer ganzen Gesellschaft spiegeln. Gesammelt hat sie der Soziologe Manfred Krenn im Rahmen eines füfzehnmonatigen Aufenthalts auf der Insel. Aus diesem schillernden Mosaik schält sich nach und nach das Bild einer nach unzähligen politischen und ökonomischen Experimenten und vor allem nach 30 Jahren ökonomischer Krise mental erschöpften und weitgehend desillusionierten Gesellschaft. Die Texte folgen dem Verständnis Pierre Bourdieus, dass gerade die Zerstörung der »illusio« die Hauptaufgabe eines kritisch-verstehenden soziologischen Blicks darstellt.»Die Haare des Kaiman« basiert auf intensiven Recherchen, Interviews und Alltagsbeobachtungen. Die eher analytisch angelegten Teile nehmen zentrale Probleme der kubanischen Gesellschaft in den Blick: Armut, Zivilgesellschaft, Alltagsrassismus, Schwarzmarkt, Massentourismus oder die Perspektiven der kubanischen Jugend. Einen Kontrast zu diesen analytischen Texten bilden die persönlichen Eindrücke, in denen kubanische Alltagswelten im Mittelpunkt stehen, die im Stile eines Tagebuchs gehalten sind. Entstanden ist ein facettenreiches und sensibles, vor allem aber ein ungeschminktes Bild der heutigen kubanischen Gesellschaft – und der hauptsächlichen Herausforderungen, vor denen sie steht.

      Die Haare des Kaiman
    • Wie entwickeln sich die Partizipationschancen der Erwerbstätigen unter den Bedingungen flexibler, projektförmiger oder mobiler Arbeit? Das ist die zentrale Frage dieses Buchs, das im Rahmen des Forschungsprogramms »New Orientations for Democracy in Europe« entstand. Die Autoren nehmen eine Vergleichsperspektive ein, die durch starke Kontraste besonders interessante Aufschlüsse verspricht: Sie untersuchen empirisch Unternehmen, die informationstechnische Dienstleistungen anbieten, und Betriebe, die Dienste in der mobilen Pflege erbringen. In beiden Tätigkeitsfeldern spielen Mobilität, flexible Arbeitszeiten und die Subjektivierung von Arbeit eine wichtige Rolle, aber die Bedingungen, Ausformungen und Umgangsweisen der Beschäftigen damit sind höchst unterschiedlich. Während die Informationstechnik-Branche gemeinhin als paradigmatischer Fall einer genuin dynamischen, »modernen« Arbeitswelt aufgefasst wird, findet man in der scheinbar viel traditionelleren Sphäre der Pflegedienste ganz ähnliche Abweichungen vom fordistischen Normalarbeitsverhältnis – nur sind sie hier nicht das Resultat aktueller Umbrüche, sondern schon lange gang und gäbe (ohne freilich von der Arbeitsforschung wahrgenommen zu werden).

      "...was willst du viel mitbestimmen?"