Georg Simmel: Philosophie des Geldes
- 256 Seiten
- 9 Lesestunden






Anthropologisches Philosophieren geht von der Grundfrage aus: „Was ist der Mensch?“. Die Antworten auf diese Frage geben einen guten Eindruck davon, was wir Menschen über uns wissen wollen. Die Zahl der Definitionen, die über die Jahrtausende kulturgeschichtlicher Entwicklung vorgeschlagen wurden, scheint nahezu unbegrenzt groß. Gerald Hartung zeigt, wie der Mensch im Wandel der Zeiten von den Philosophen im Kontext von Natur, Gesellschaft und Kultur betrachtet wurde.
Die Abhandlung "De officio" behandelt ethische und moralische Pflichten im menschlichen Handeln. Sie setzt sich mit der Verantwortung des Individuums in der Gesellschaft auseinander und beleuchtet die Grundlagen von Tugend und Pflichtbewusstsein. Durch philosophische Argumente und historische Beispiele wird die Bedeutung von moralischen Entscheidungen und deren Auswirkungen auf das persönliche und gemeinschaftliche Leben herausgestellt.
Sprach- und kulturtheoretische Reflexionen im deutsch-jüdischen Kontext
In diesem Buch geht es um die Freilegung einer fast vergessenen Tradition der Sprach- und Kulturtheorie, die sich von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts erstreckt. Ihr Grundgedanke ist die Suche nach dem Sinn von Humanität, die Einsicht in die radikale Individualität menschlicher Lebensformen und die Forderung nach Anerkennung ihrer prinzipiellen Verschiedenheit. Platz 5 der NDR-Sachbücher des Monats Juni 2012
Religion, das Phänomen des Religiösen, Religiosität als Verhaltensweise sowie die vielfältigen Formen religiöser Praxis stehen im Zentrum wissenschaftlicher Debatten und alltäglicher sozialpolitischer Diskussionen über die Grenzbestimmungen von Kulturen, Gesellschaften und Individuen. Dieser Band versammelt Beiträge aus den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften, um einen interdisziplinären Dialog zum Thema Religiosität zu eröffnen. Der Diskursteil enthält einen Hauptbeitrag, Kommentare aus unterschiedlichen Fachgebieten sowie eine Replik. Komplettiert wird das Jahrbuch mit den Rubriken „Forschung“, „Beiträge“, „Projekte“, „Rezensionen“ und „Kalender“, die allesamt zur Diskussionslandschaft einer Interdisziplinären Anthropologie beitragen.
Die „Cirkelprotokolle“
Nicolai Hartmann (1882-1950), einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, zeichnet das Bemühen um eine Rekonstruktion der philosophischen Tradition in der Auseinandersetzung mit den Wissenschaften aus. Er hat, um diesen Gedanken zu unterstreichen, das Wort "systematische Philosophie" geprägt. Die Praxis systematischen Philosophierens wird erstmals in der hier in kommtierter Fassung vorgelegten Auswahl der "Cirkel-Protokolle" fassbar. Es handelt sich um das Dokument eines Disputierkreises, den Hartmann von 1920 bis 1950 geleitet hat. Hartmann hat in seiner Marburger, Kölner, Berliner und Göttinger Zeit mit einem wechselnden Kreis von persönlich eingeladenen Studenten, Studentinnen und älteren Schülern zu verschiedenen philosophischen Themen und Problemen Gespräche geführt. Aufgrund ihrer dialogischen Form geben die im Nachlass Hartmanns befindlichen Cirkelprotokolle einen unvergleichlichen Einblick in die geistige Kultur des 20. Jahrhunderts.
Das Jahrbuch nimmt mit „Tod und Sterben“ ein zentrales Thema des anthropologischen Diskurses auf: Die Abkehr von religiösen Weltdeutungen und die zunehmende Individualisierung und Flexibilisierung vieler Lebensbereiche prägen nicht nur gesellschaftliche Einstellungen zum Tod und zum Sterben; auch die konkreten Praxen, wie heute gestorben und wie der Toten gedacht wird, haben sich gewandelt und zu einer Pluralisierung von Todesbildern geführt. Wo vormals tradierte Riten den Umgang mit Sterben und Tod strukturierten, stehen den Einzelnen gegenwärtig unterschiedlichste Formen der „Gestaltung“ des (eigenen) Sterbens, der Bestattung und des Andenkens zur Wahl. Der Diskurs mit dem Leitartikel „Tod und Sterben. Anthropologisch-praktische Überlegungen“ eröffnet eine Debatte, die facettenreich Beiträge zu einer modernen Thanatologie zusammenträgt. Die Kommentare & Replik zeigen sehr eindringlich den pragmatistischen Charakter des interdisziplinären Projektes des Jahrbuchs, das mit einer Position zum Verhältnis von Anthropologie und Ethik einen normativen Beitrag zum Schwerpunkthema leistet.
Im Bewusstsein der Spannung zwischen religiösen Lebensorientierungen und der Nötigung des Gewissens, ihnen durch das Geben und Nehmen von Gründen im Horizont des modernen Wissens Verbindlichkeit zu verleihen, ist die intellektuelle Redlichkeit ein Leitideal der Moderne geworden. Die Konjunktur des Religiositätsbegriffs im 19. und 20. Jahrhundert reflektiert diese Geisteslage. So war das intellektuelle Klima in der klassischen Moderne weniger von 'religiöser Unmusikalität' (Max Weber) bestimmt als von dem Bewusstsein der Krise, in die Szientismus und Historismus die Artikulation von Religiosität geführt hatten. Diese Krise wurde aber immer auch als Chance einer Prägnanzbildung des Religiösen gesehen. Die Autoren dieses Bandes gehen der Frage nach, welchen Beitrag der Anspruch der intellektuellen Redlichkeit zur Dynamisierung und Individualisierung religiöser Identitätsbildung in der Moderne geleistet hat und nach wie vor leistet.
Die Neuzeit ist von einer Krise des Naturrechts und der Verbindlichkeit von Moral geprägt. Hartung zeigt anhand der Begriffe Obligation, Schuld und Verantwortlichkeit die Wurzeln der Krise auf. Er verfolgt die Entwicklung der Begriffe in der deutschen Aufklärung, die er bis in die ersten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts datiert: von Pufendorf bis Wolff und von Kant bis hin zu Max Weber. Es wird deutlich dass viele Probleme der neueren Ethik und Rechtsphilosophie nur aus ihrer Herkunftsgeschichte im neuzeitlichen Naturrecht verständlich zu machen sind. Obligatio: mithin ein Schlüsselwort der neuzeitlichen moralphilosophischen Begriffswelt.