Frauen bilden das Zentrum der kabylischen Gesellschaft, indem sie das Leben durch vielfältige Alltagsrituale und eine ästhetisch erfahrbare Magie strukturieren. Diese Magie zeigt sich in Töpferarbeiten, Fresken, Webstücken und Tätowierungen und verweist auf heilendes Handeln, das die Menschen mit der Natur versöhnt. Besonders alte Frauen tragen die Verantwortung für Fruchtbarkeit im wörtlichen und übertragenen Sinne; sie sind die Lebensspenderinnen. Ihre Artefakte spiegeln ihre Leiblichkeit und die Verbindung zur umgebenden Natur wider, einschließlich der Fruchtbarkeit von Äckern, Häusern, Dörfern und den Familien, die dort leben. Die Autorin bietet außergewöhnliches Wissen über die vorislamische Kosmologie, das rituelle Leben und die sozialen Strukturen der Kabylen, einem indigenen Berbervolk Algeriens. Als Ethnologin mit westlicher Ausbildung, die in den lebendigen Traditionen kabylischer Frauen aufgewachsen ist, gewährt sie seltene Einblicke in deren tägliche Rituale und die magischen Bedeutungen ihrer komplexen Künste. Ihre Analyse der matrilinealen heiligen Praktiken offenbart den komplexen Symbolismus und die zentrale kulturelle Stellung der kabylischen Frauen, die von westlichen Forschern oft übersehen wurde. Die brillante Forschungsarbeit ist unverzichtbar für alle, die sich für die Rolle der Frauen in traditionellen Berbergesellschaften interessieren.
Makilam Reihenfolge der Bücher






- 2007
- 2007
Makilam wurde 1948 in der Großen Kabylei, einer von Berbern besiedelten Region Algeriens, geboren. Als junge Frau verließ sie ihr Land, um in Europa zu studieren, und begann, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Diese Arbeit betrachtete sie nicht als rein persönliche Angelegenheit, sondern stellte ihre Lebensgeschichte, die ihrer Familie und ihres Dorfes in den Kontext der Geschichte ihres Volkes und ihrer Heimatregion. Als Kind erlebte sie Forscher, Ethnographen und Historiker, die versuchten, die Besonderheiten der kabylischen Kultur zu erfassen, jedoch oft eine euro- und androzentrisch geprägte Darstellung der Realität entwarfen. Die postkoloniale Wissenschaft hat die Aufgabe, verzerrte Fremdbilder zu entwirren, die indigenen Völkern von ihren Kolonisatoren aufgezwungen wurden. Für die mehrfach kolonialisierten Berbervölker bedeutet dies auch, den Frauen ihre wahre Bedeutung als kulturelle Mittelpunkte zurückzugeben. In dieser engagierten und präzisen Studie gelingt es Makilam, das von Außenstehenden überzeichnete Bild der Lebenswirklichkeit zu entblättern und die tatsächliche Rolle der berberischen Frauen als spirituelle Schöpferinnen ihrer Kultur zu zeigen.