Rudolph Penzig (1855–1931) wurde als Moralpädagoge für Schwererziehbare geprägt von Basedowschen Ideen. Er promovierte 1879 über Schopenhauer, wobei er den religiösen Eid verweigerte. Nach seinem Eintritt 1893 in die Deutsche Gesellschaft für Ethische Kultur (Geschäftsführer) wurde Penzig zur Zentralfigur des organisierten Humanismus, Berlin-Charlottenburger Stadtrat, Dozent an der Freien Hochschule Berlin und 1918–1926 Vertrauensperson des preußischen Kultusministers Hänisch in Sachen Schulreformen und Religions- und Lebenskundeunterricht. Er leitete den Verlag für ethische Kultur: Ethische Kultur (1893–1936) mit den Beilagen Kinderland (1903–1918) und Weltliche Schule (1908–1921). Er arbeitete zeitlebens an Alternativen zum Berufsbild des Pfarrers (»ethisch-ästhetischer Prediger«) und an einer praktischen Kultur Ohne Kirche (1907). Als Angehöriger des linken Flügels kandidierte er 1903 erfolglos für den Reichstag. Auch war er in nahezu allen dissidentischen Organisationen praktisch und konzeptionell aktiv. So gehörte er zu den Mitbegründern des Verbundes »Weimarer Kartell« (1909–1919). Eine besondere Affinität entfaltete Penzig in der Freimaurerei, besonders in der 1905 gegründeten Loge »Zur Aufgehenden Sonne«, die auch Dissidenten aufnahm.
Horst Groschopp Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2022
Rudolph Penzig
Atheist, Freimaurer und Humanist
- 2020
Weltliche Schule und Lebenskunde
Dokumente und Texte zur Hundertjahrfeier ihrer praktischen Innovation 1920
- 2018
Nahezu jede Verwendung des Begriffs „Humanismus“ erfolgt aus programmatischen Motiven. In diesem Kompendium werden erstmals umfassend die Variationen des Begriffs anhand exemplarischer Beispiele aus wissenschaftlichen Studien, populären Texten und grundlegenden Äußerungen in deutscher Sprache dargestellt. Die Vielfalt verdeutlicht den Reichtum der Anwendungen von „Humanismus“, einschließlich seiner Nutzung als „Hilfswort“ in unbestimmten Kontexten, sobald die wissenschaftlichen Spezialliteraturen verlassen werden. Das alphabetisch geordnete „Handbuch“ untersucht die Intentionen und Haltungen derjenigen, die sich öffentlich zu „Humanismus“ äußern, sowie die aktuellen und historischen Sachverhalte und „Botschaften“, die vermittelt werden. Besonders erfasst werden Differenzierungen im Humanismus, etwa in Bezug auf Atheismus, Freidenkerbewegung, Laizismus, Religion sowie Religions- und Kirchenkritik. Auch verschiedene weltanschauliche und wissenschaftliche Phänomene, die als „humanistisch“ argumentieren, werden behandelt. Es bietet eine sachkundige Einführung in reale Konzepte des Humanismus durch den Wortgebrauch. Wer in der Gesellschaft mit einem Konzept von Humanismus auftritt oder argumentiert, kann sich anhand dieser Sammlung orientieren. Der Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben; das Werk versteht sich als Teil einer entstehenden Humanistik. Eine umfassende Erklärung der Befunde wird der Sammlung vorangestellt.
- 2016
Pro Humanismus
Eine zeitgeschichtliche Kulturstudie. Mit einer Dokumentation
- 2014
Humanismus und Humanisierung
- 177 Seiten
- 7 Lesestunden
Neun Texte illustrieren und problematisieren Humanisierung als Entdeckung und Anwendung von „Menschenwürde“ besonders im Rechtsverständnis und beleuchten einige Felder näher: Altern, Sterbehilfe, Sozialstaat, Humanitarismus und „Humanistengemeinden“.
- 2013
Der ganze Mensch
Die DDR und der Humanismus - Ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte
- 559 Seiten
- 20 Lesestunden
- 2013
Letzter Versuch einer Offensive
Der Verband der Freidenker der DDR (1988-1990). Ein dokumentarisches Lesebuch
- 260 Seiten
- 10 Lesestunden
- 2013
Humanismus – Laizismus – Geschichtskultur
- 225 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Beiträge bewegen sich im Spannungsfeld von politischem Laizismus, öffentlichen Ritualen und positiver wie negativer Gleichbehandlung von Humanismus und Religionen in Deutschland. Sie fragen nach den Dimensionen bewusster Erinnerung angesichts tradierter Kultur- und Rechtsverhältnisse in Staat und Gesellschaft, bei weiterer Zunahme der Zahl Konfessionsfreier.
- 2012
Humanistik
- 274 Seiten
- 10 Lesestunden
Humanistik – Wissenschaft vom Humanismus? 17 Texte nähern sich historisch und aktuell Fragen nach einer Enzyklopädie des Humanismus, Humanismusforschung, Antihumanismus und Humanismuskritik bis hin zu juristischen und politischen Problemen der „Weltanschauungspflege“ – oder einfach nur anders leben und die Güter neu verteilen?