"Die Frankfurter Übersetzung lässt der Offenbarung ihre originale sprachliche Widerborstigkeit, vermeidet Verharmlosungen und Glättungen ebenso wie Rückgriffe auf etablierte Formulierungen. So entsteht eine Frische der Übertragung, die in Universität und Schule der Beschäftigung mit dem Text neue Akzente verleihen kann. Beide Lesergruppen, Philologen wie Schüler, werden durch die willkommene Verdoppelung in Lese- und Studienfassung eigens angesprochen.“ - Dr. Peter von Möllendorff (Professor für Klassische Philologie/Griechische Philologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen).
Neue Perspektiven auf den Tempel am Garizim, den Jerusalemer-Tempel und das Artemision in Ephesos
368 Seiten
13 Lesestunden
Überregionale Tempel waren in der Antike nicht nur bedeutende religiöse Zentren, sondern auch wirtschaftliche und politische Faktoren. Das Heiligtum am Garizim, der Jerusalemer-Tempel und das Artemision in Ephesos haben Vieles gemeinsam. Besonders hervorzuheben ist ihre überregionale Bedeutung aufgrund einer politisch aktiv vorangetriebenen Kultzentralisation, die der jeweiligen Stadt dann erhebliches Ansehen, Pilgertum und somit wirtschaftliche Vorteile verschafft hat. Der Band geht aus der Perspektive unterschiedlicher Fachrichtungen erstmals Konstellationen der Tempelwirtschaft am Garizim, in Jerusalem und in Ephesos nach und stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Neu ist auch das Miteinander von archäologischen, literaturwissenschaftlichen, exegetischen und wirtschaftsgeschichtlichen Forschungsbeiträgen.
Studien zur Neuformulierung der "Gegnerfrage" jenseits des Historismus
509 Seiten
18 Lesestunden
Worüber wird in den Schriften des Neuen Testaments gestritten, und wer streitet mit wem? Zu lange wurde diese Frage als Frage nach den jeweiligen Gegnern bzw. Opponents in einem historistischen Zirkel beantwortet. Man entwarf Hypothesen über die hinter dem Text stehenden Kommunikationssituationen, konstruierte von da aus Gegner , und von diesem Konflikt her interpretierte man dann wiederum die jeweiligen Schriften. Unter Einbeziehung politik- und kulturwissenschaftlicher Theorieansätze stellen die Beiträge dieses Bandes einen theoretisch belastbaren und an Fallstudien (wie etwa Antagonismen in den Evangelien oder Paulus als kontroverser Mediator) überprüften Neuansatz einer neutestamentlichen Konfliktforschung vor. Das Konzept fragt nach im Text beschreibbaren Konflikten und nach der Weise, wie diese inszeniert, gelöst oder offen gelassen werden. Von da aus werden dann hypothetische Schlüsse auf historische Kontexte der Text- und Rezeptionsprozesse gezogen.
In, nach und mit den Schriften des Neuen Testaments
300 Seiten
11 Lesestunden
Die neutestamentliche Rede von der Auferweckung Jesu Christi und der Auferweckung der Toten wird umfassend behandelt, wobei der Autor, Stefan Alkier, sich von einer historistischen Sichtweise löst. Anstatt sich nur auf die Fragen des leeren Grabes und psychologischer Erklärungen für die Erscheinungen des auferweckten Jesus zu konzentrieren, bietet er eine theologisch und philosophisch fundierte Perspektive an. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, über die Auferweckung der Toten in der heutigen Zeit zu sprechen und deren Bedeutung zu reflektieren.
Gewalt und Gewaltverzicht in biblischen Texten und in der Arbeit der Polizei
150 Seiten
6 Lesestunden
Der Diskurs über staatliche Gewalt wird durch die Tötung von George Floyd neu beleuchtet, wobei die Monographie einen biblischen Ansatz zu "Gewalt und Gewaltverzicht" verfolgt. Sie untersucht das Spannungsverhältnis zwischen notwendiger und geforderter Gewalt in der Polizeiarbeit sowie Möglichkeiten zur Gewaltminderung. Die Autoren argumentieren, dass Gewalt Teil des biblischen Gottesverständnisses ist und immer im menschlichen Zusammenleben präsent war. Biblische Konzepte des Gewaltverzichts können zwar Gewalt nicht vollständig beseitigen, fördern jedoch einen ethischen Diskurs zur Anerkennung und Eindämmung staatlicher Gewalt.
Der Zusammenhang zwischen der Drohung mit der Hölle und der menschlichen Bereitschaft zur Umkehr steht im Mittelpunkt dieser theologischen Untersuchung. Es wird die Spannung zwischen Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit beleuchtet sowie die Konzepte von Erwählung und Verwerfung. Zudem wird die Frage nach der Berechtigung der Hoffnung auf Versöhnung aller Geschöpfe am Ende der Tage aufgeworfen. Der Autor bietet eine kritische Auseinandersetzung mit eschatologischen Erwartungen und beleuchtet die Resonanz und Relevanz von Höllenvorstellungen in der heutigen Lebenswelt und Kultur.
Die Programmschrift Sola Scriptura ökumenisch ist weltweit der erste Versuch, Ökumene konsequent aus dem gemeinsamen Bezug auf die Bibel als wegweisender Richtschnur für individuellen Glauben und institutionelle Gestaltung von Kirchen im Kontext offener gesellschaftlicher Konflikte der Gegenwart zu denken. Erstmals werden 10 Thesen zum Verständnis und zur Funktion einer Schriftauffassung im Zeichen von Sola Scriptura publiziert, die gemeinsam von einem evangelischen, einem römisch-katholischen und einem orthodoxen Bibelwissenschaftler formuliert wurden. Sie sind sich darin einig, dass allein die Schrift richtig verstanden eine frohe Botschaft für alle bezeugt und nur die gemeinsame, erwartungsvolle wie kritische Hinwendung zur Schrift tragfähige Ökumene ermöglicht. Diese ist die Basis dafür, biblische Einsichten in die Ermöglichungsbedingungen gemeinschaftlichen Lebens in die globalen und lokalen kirchlichen und gesellschaftlichen Konflikte der Gegenwart einzubringen.
Den Theologiestudierenden in Bachelor- und Lehramtsstudiengängen stehen für den Erwerb der nötigen Grundkenntnisse im Fach Neues Testament in der Regel nur wenige Lehrveranstaltungen zur Verfügung. Zugeschnitten auf dieses Zielpublikum bietet das durch Online-Materialien ergänzte Lehrbuch eine Einführung in die historischen, literaturwissenschaftlichen, hermeneutischen und theologischen Grundlagen der neutestamentlichen Wissenschaft: elementarisiert, aber nicht simplifiziert; wissenschaftlich up to date, aber ohne bibelwissenschaftliche Vorbildung oder Kenntnisse der alten Sprachen vorauszusetzen. Historische, theologische und gegenwartsorientierte Fragestellungen verbinden sich zu einem schlüssigen Konzept.
Der Band geht auf ein Seminar zur Poetik und Intertextualität der
Johannesapokalypse zurück, das im Sommersemester 2017 am Fachbereich
Evangelische Theologie der Goethe-Universität Frankfurt stattfand. Dieses
interdisziplinäre Seminar, an dem sich Studierende der Theologie sowie der
Klassischen Philologie gleichermaßen beteiligten, zielte auf das kulturelle
Feld, in dem die Johannesapokalypse entstanden und zunächst rezipiert worden
ist: das hellenistisch-römische Kleinasien. Die Aufsätze dieses Bandes zeigen
intertextuelle und intermediale Verknüpfungen zu griechisch-römischer Kultur
auf und dokumentieren zahlreiche Anspielungen auf griechisch-römische
Gottheiten, Mythen, Herrschaftsformen und Medizin. Mit einem gemeinsamen
Beitrag von Stefan Alkier und Thomas Paulsen sowie Beiträgen von Dominic
Blauth, Berthold Böhm, Simon Dittmann, Tobias Gottschalk, Nadine Haas, Katrin
Pellini, Yannik Schnitzspahn und Johannes Waller. [Apollo, Artemis, Asteria
and the Apocalypse of John. An Investigation into Intertextuality and
Intermediality within the Framework of Greco-Roman Culture] The volume
originates from a seminar about poetics and intertextuality of the apocalypse
of John at the Department of Protestant Theology at Goethe-University
Frankfurt in summer 2017. Students of theology and classical philology
participated comparably in this interdisciplinary seminar. It focused on the
cultural environment of origin and first receptions of the apocalypse: on
Hellenistic-Roman anatolia. The contributions in this volume indicate
intertextual and intermedial connections to Greco-Roman culture and point out
many references on Greco-Roman gods, myths, forms of government and medicine.
Die Apostelgeschichte als sozialhistorische Quelle
158 Seiten
6 Lesestunden
Die Apostelgeschichte lässt als Teil des lukanischen Doppelwerks ein ebenso
klares historiographisches wie theologisches Profil erkennen. Trotzdem ist sie
bis heute bevorzugter Gegenstand literarischer, historischer und theologischer
Kritik. Im Kontext gegenwärtiger Debatten versammelt der vorliegende Band
interdisziplinäre Beiträge von Theologen und Althistorikern, die anhand der in
der Apostelgeschichte dargestellten Mobilität des Paulus historiographischen,
wirtschaftsgeschichtlichen und sozialhermeneutischen Fragestellungen
nachgehen. Sie eröffnen kulturwissenschaftlich und historisch neue
Perspektiven auf einen alten Text.