Der starke Sozialstaat
Weniger ist mehr






Weniger ist mehr
Neue Wege aus der Beschäftigungskrise
Die hohen Abgaben des Sozialstaats tragen zur anhaltend hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland bei. Ronnie Schöb entwickelt einen Reformvorschlag für das Steuer- und Sozialversicherungssystem, der neue Arbeitsplätze schaffen soll, ohne die Nettoeinkommen der Arbeitnehmer oder die Unternehmensgewinne zu schmälern. Er argumentiert, dass international mobiles Kapital besteuert werden sollte, entgegen der neueren Literatur zum Steuerwettbewerb. In von struktureller Arbeitslosigkeit betroffenen Volkswirtschaften kann eine Erhöhung der Kapitaleinkommensteuer, kombiniert mit einer aufkommensneutralen Senkung der Lohnsteuer, die Arbeitslosigkeit verringern. Zudem könnte eine staatliche Gewinnbeteiligung, bei der die Finanzierung der Bundesanstalt für Arbeit von lohnabhängigen Beiträgen auf Unternehmensgewinne umgestellt wird, die Lohnkosten senken und die Beschäftigung fördern. Diese Maßnahmen würden die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen verbessern und den Standort Deutschland attraktiver machen. Um zu verhindern, dass übermäßige Lohnerhöhungen die Beschäftigungsgewinne gefährden, müssen die Reformen in ein umfassendes Bündnis für Arbeit integriert werden. Schöb zeigt auf, wie ein solches Bündnis gestaltet werden kann, damit alle gesellschaftlichen Gruppen profitieren.
Wie eine Seuche erfasst die Arbeitslosigkeit immer mehr Menschen. Zuerst erwischt sie nur die, die ganz unten stehen. Aber es geht weiter, und wer sich gestern noch seines Arbeitsplatzes sicher sein konnte, den plagen heute massive Existenzängste. Doch Arbeit ist machbar. Um die Arbeitslosigkeit einzudämmen, müssen wir heute zuerst denen helfen, die am meisten davon bedroht sind: den Geringqualifizierten. Das Buch schildert anschaulich und spannend die unaufhaltsame Ausbreitung der Arbeitslosigkeit und die bislang vergeblichen Therapieversuche. Es zieht die notwendigen Lehren daraus und entwickelt eine neue Beschäftigungsformel, mit der Deutschland zurück auf den Vollbeschäftigungspfad gebracht werden kann, und zwar ohne den seit Jahrzehnten bewährten sozialen Frieden aufzukündigen. Der ebenso pragmatische wie wirkungsvolle Lösungsansatz der beiden Autoren unterscheidet sich damit fundamental von allen Vorschlägen, die auf einen Kahlschlag des Sozialstaates setzen.