Markus A. Denzel Bücher






Die erste Handwerks- und gewerbegeschichtliche Studie zu Kurbaiern am Ende des Alten Reiches, die auf einer mikrokosmischen Analyse der ältesten, umfassenden „Statistik“ zum altbaierischen Raum beruht, beinhaltet die annähernd enzyklopädische Darstellung und eine detaillierte Analyse der handwerklich-gewerblichen Verhältnisse in allen kurbaierischen Gerichten, Städten und Märkten (mit Innviertel) unter Herausarbeitung von Gewerberevieren und eines „Systems von zentralen Orten“. Insgesamt wird das Professionistenwesen als ein auch in einem Agrarland keinesfalls zu vernachlässigender, für alle Bevölkerungsschichten bedeutsamer Faktor des Wirtschaftslebens deutlich. „Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte Baierns ist mit diesem Band spürbar reicher geworden.“ VSWG
Resilienz-Management in Unternehmen im langen 16. Jahrhundert
Fallbeispiele aus oberdeutschen Familienhandelsgesellschaften
Die Frage nach der Überlebensfähigkeit von Unternehmen in schwierigen Zeiten ist spätestens seit der Finanzkrise in den Jahren nach 2007 hochaktuell, doch trat dieses Problem auch in der Geschichte auf, wenn Zeiten bedeutender wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Umbrüche neuartige Herausforderungen an Unternehmen stellten. Dies war während des Kommerzialisierungsprozesses im langen 16. Jahrhundert der Fall, als im Rahmen der Europäischen Expansion die quantitative Ausdehnung des Handels nach Wert, Produkten und Volumen einherging mit neuen logistischen und finanziellen Herausforderungen. Den daraus resultierenden Gefahren und Risiken, die die Vulnerabilität von Familienhandelsgesellschaften verstärken konnten, begegneten die Kaufmanns-Bankiers in vielen Fällen mit einem bewussten Resilienz-Management, d. h. mit strategischen organisatorischen und unternehmerischen Maßnahmen, die die Adaptationsfähigkeit ihrer Familienhandelsgesellschaften an sich verändernde Rahmenbedingungen verbesserten und dadurch deren Krisenfestigkeit erhöhten. Das Buch analysiert die dahinterstehenden Prozesse und Faktoren anhand ausgewählter Fallbeispiele aus der oberdeutschen Hochfinanz des 16. Jahrhunderts in ihrer Bedeutung für unternehmerischen Erfolg. Zugleich wird aber auch unternehmerisches Scheitern in den Blick genommen und als eine Folge von nicht oder nur mangelhaft erfolgtem Resilienz-Management interpretiert. Darüber hinaus werden wesentliche Grundlagen des innovativen Forschungsparadigmas ‚Resilienz‘ im Zusammenhang mit Vulnerabilität und Disruption aus historischer und ökonomischer Perspektive erörtert.
Das Jahrbuch Annales Mercaturae bietet ein internationales Forum für handelsgeschichtliche Forschungen. Der Begriff des Handels wird dabei bewusst weit gefasst und schließt neben klassischen wirtschaftsgeschichtlichen Themen auch herrschafts-, rechts-, sozial- und kommunikationsgeschichtliche Fragestellungen und Methoden mit ein. Die Beiträge dieser Ausgabe thematisieren kaufmännisches Handeln, von einem kastilischen Handelsherren in Middelburg im frühen 16. Jahrhundert über Mailänder Kaufleute in Cádiz im 18. Jahrhundert bis hin zu dem armenischen Handelsherren und Diplomaten Gregorio Agdollo in sächsischen Diensten im Augusteischen Zeitalter. Eine Betrachtung der kommerziellen Aspekte der Amerikanischen Revolution ermöglicht darüber hinaus eine Analyse der Neugestaltung des atlantischen Wirtschaftsraums im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. Weitere Aufsätze behandeln die Zirkulation der Penny-Münze im England des späten 10. bis frühen 12. Jahrhunderts sowie die Nördlinger Messen und ihre Rechtsgrundlagen, ergänzt durch einen Bericht über die Jahrestagung des Arbeitskreises für spätmittelalterliche Wirtschaftsgeschichte.
Der Nürnberger Banco Publico, seine Kaufleute und ihr Zahlungsverkehr (1621 - 1827)
- 341 Seiten
- 12 Lesestunden
Der 1621 in Nürnberg eröffnete Banco Publico gehört mit den Instituten in Venedig, Amsterdam und Hamburg zu den um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert gegründeten vier öffentlichen Girobanken in Europa, über welche der bargeldlose Zahlungsverkehr dieser Finanzzentren abgewickelt wurde. Obwohl die kleinste und langfristig am wenigsten erfolgreiche Bank der vier „Bankstädte“, verfügt der Banco Publico über eine ausgezeichnete, bislang nur ansatzweise genutzte Überlieferung, die hier erstmals zum Sprechen gebracht wird. Markus A. Denzel wirft so ein neues Licht auf die Bedeutung der Bank sowohl im regionalen wie überregionalen Vergleich. Das reichhaltige Quellenmaterial erlaubt auch einen detaillierten Blick auf die Kundschaft am Banco Publico, die christlichen Kaufleute aus Nürnberg und die jüdischen aus der Umgebung der Reichsstadt, die seit dem 18. Jahrhundert in einem spannungsreichen Konkurrenzverhältnis zueinander standen. Damit wird erstmals eine moderne Geschichte dieser (neben der Hamburger Bank) im Alten Reich einzigartigen Institution vorgelegt, die zugleich das Bild der Bank- und Finanzgeschichte der Frühneuzeit erweitert.
Wirtschaftlicher und sportlicher Wettbewerb
Festschrift für Rainer Gömmel zum 65. Geburtstag
- 438 Seiten
- 16 Lesestunden
Der Band wird Rainer Gömmel zu seinem 65. Geburtstag von Kollegen, Freunden und Schülern gewidmet. Die Herausgeber stellen diese Festschrift unter das Oberthema des Wettbewerbs – ein Forschungsfeld, das Rainer Gömmel zeit seines akademischen Wirkens immer begleitete und das er in zahlreichen seiner Schriften in mannigfaltigen Facetten aufgriff.
Das System des bargeldlosen Zahlungsverkehrs europäischer Prägung vom Mittelalter bis 1914
- 583 Seiten
- 21 Lesestunden
Die Studie behandelt die Entwicklung der internationalen Zahlungsverkehrsbeziehungen auf der Grundlage des Wechsels vom Mittelalter bis zum Epochenjahr 1914. Anhand des Wechsels als Medium des bargeldlosen Zahlungsverkehrs zeigt sie dabei die Ausbreitung dieses Systems, das cum grano salis die Grundlage für das Zahlungsverkehrssystem der Gegenwart darstellt, vom ursprünglichen Kernraum Europa letztlich über die gesamte ökonomisch relevante Welt. Dabei werden die verschiedenen europäischen und außereuropäischen Wechselmärkte und ihre wechselseitigen Beziehungen über die Jahrhunderte hinweg untersucht. Als Quelle dienen die jeweiligen Kursnotierungen an den einzelnen Wechselplätzen. Im Ergebnis wird eine immer engere Vernetzung einer immer größeren Zahl an Wechselmärkten erkennbar, die aus der Perspektive der Handels- und Finanzgeschichte eine frühe Form von ‚Globalisierung‘ darstellt.
Deutsche Eliten in Übersee
- 444 Seiten
- 16 Lesestunden