Mit der Veröffentlichung von Martin Heideggers »Schwarzen Heften« hat sich die Debatte zur Verstrickung von Philosophie und Nationalsozialismus erneuert und verschärft. Offen antisemitische Äußerungen in diesen Denktagebüchern haben in der nichtakademischen Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. Die entscheidende Frage ist jedoch, welche Veränderungen der Perspektive auf Heideggers Denken insgesamt sich dadurch ergeben und ob damit zugleich eine Neubewertung des Gesamtwerks eines der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts nötig ist. Die Beiträge in diesem Band erkunden Heideggers philosophische und politische Aussagen sowie seine Selbstinszenierung und seine Verwendung von Ideologemen seiner Zeit.
Marion Heinz Reihenfolge der Bücher






- 2016
- 2013
Herders "Metakritik"
- 276 Seiten
- 10 Lesestunden
Herders Metakritik aus dem Jahr 1799 ist ein Generalangriff auf Kants Kritik der reinen Vernunft und den beginnenden Kantianismus an der Universitat Jena, zu dem Herder offensichtlich auch die Philosophie Fichtes rechnet. Bei den Zeitgenossen war dieses Werk Herders Ruf als Philosoph nicht eben zutraglich. Die Nachwelt aber kann Herders auf Hamann gestutzte, sprachanalytisch verfahrende Kritik auch einer kritisch bereinigten Metaphysik als Vorbereitung des linguistic turn der Philosophie des 20. Jahrhunderts ganz neu schatzen und interessiert sich fur den Ansatz eines holistischen, lebensphilosophischen Naturalismus und seine unausgeschopften Potentiale. - Die in diesem Band versammelten Beitrage versuchen, die schwierigen Lehrstucke dieses Werks transparent zu machen, und werfen ein Licht auf den Entstehungs- und Wirkungskontext dieser so lange vernachlassigten Schrift. - Mit Beitragen von Andreas Arndt, Manfred Baum, Oswald Bayer, Martin Bondeli, Markus Buntfuss, Marion Heinz, Petra Lohmann, Angelica Nuzzo, Violetta Stolz, Pierluigi Valenza, Rainer Wisbert und Gunter Zoller.
- 2007
Kant im Neukantianismus
- 208 Seiten
- 8 Lesestunden
- 1998
In den 80er Jahren hat sich international eine Verschiebung sozialwissenschaftlicher, literaturwissenschaftlicher, historischer und philosophischer Forschung ergeben, die durch die Einführung der Kategorie „Geschlecht“ als Leitbegriff gekennzeichnet ist. Die bis dato übliche Frauenforschung wurde abgelöst durch das neue Paradigma „Geschlechterforschung“. Mit diesem Perspektivenwechsel konnten nicht nur neue Horizonte der Forschung eröffnet werden, es wurden zugleich gravierende theoretische Probleme auf den Plan gerufen. So ist etwa nach dem Status der Geschlechtertheorie zu fragen: handelt es sich dabei primär um eine empirische oder um eine philosophische Theorie und können sich beide Zugangsweisen ergänzen? Von welcher Position aus wird Geschlechterforschung betrieben? Muss die Position eines „neutralen Geistes“ als Ideologie betrachtet werden, sodass tatsächlich nur standpunktbezogen geforscht werden kann? Nach welchen Kriterien sind konkurrierende Geschlechtertheorien gegeneinander abzuwägen? Mit dem im vorliegenden Band dokumentierten interdisziplinären Kolloquium wird eine kritische Zwischenbilanz gezogen. Der Band versammelt Beiträge, die konkrete Forschungsergebnisse innerhalb des neuen Paradigmas präsentieren, wie auch Aufsätze, die bilanzieren, konstruktiv oder kritisch zum Ansatz der Geschlechterforschung selbst Stellung nehmen.
- 1997
Herder und die Philosophie des deutschen Idealismus
- 345 Seiten
- 13 Lesestunden
Der auf Kants kritischer Philosophie fußenden Philosophengeneration galt Herder als hoffnungslos anachronistischer, vorkritischer Philosoph, dessen Denken fÜr das eigene philosophische Programm keine Relevanz zukomme. Das im folgenden dokumentierte Projekt geht demgegenÜber von der Hypothese aus, daß Herder in die Vorgeschichte der Philosophie des deutschen Idealismus gehÖrt, daß er VorlÄufer und Weggenosse der nachkantischen Philosophengeneration war. Der vorliegende Band versammelt Arbeiten, die zur BegrÜndung und Diskussion dieser Auffassung in unterschiedlicher Weise es geht um die Konturierung der fÜr diese Thematik relevanten Aspekte von Herders eigenem Denken, um die Erschließung der gemeinsamen philosophischen und wissenschaftshistorischen Grundlagen des Herderschen Denkens und der Philosophie des deutschen Idealismus, nicht zuletzt geht es um die Erarbeitung der Rezeption von Herders Philosophie in der nachkantischen Philosophengeneration.
- 1994
Sensualistischer Idealismus
Untersuchungen zur Erkenntnistheorie und Metaphysik des jungen Herder (1763–1778)
Bisher wenig beachtete Entwürfe und frühe Schriften Herders stehen im Zentrum dieser Untersuchung. Sie werden als kontinuierlich sich entwickelnde „Systemprogramme“ zur Metaphysik und Erkenntnistheorie interpretiert. Somit wird Herders Philosophie ins Verhältnis zu ontologischen, theologischen und erkenntnistheoretischen Fragestellungen der zeitgenössischen Diskussion gestellt.