Um jeden Preis
Politthriller
Ein fesselnder Politthriller, der aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift und die Leser zum Nachdenken anregt.
Politthriller
Ein fesselnder Politthriller, der aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift und die Leser zum Nachdenken anregt.
Bestandsaufnahmen und Modellanalysen
In der DDR war Reisen ein heikles Thema, weil die meisten Bürger des Landes vor dem Eintritt in das Rentenalter nicht reisen durften – oder zumindest nicht in Länder oder Städte ihrer Wahl. Und doch gab es Reiseliteratur in quantitativ und qualitativ bedeutenden Ausprägungen. Deutlicher als in anderen Feldern der DDR-Literatur waren die Autorinnen und Autoren von Reiseliteratur privilegiert, und es ist interessant zu sehen, wie sie mit diesem Sachverhalt umgingen – ob sie ihn thematisierten oder stillschweigend hinnahmen. Und doch gilt auch für die Reiseliteratur der DDR: In einer sehr komplexen Weise schwanken die Texte zwischen Anpassung und impliziter oder offener Kritik an Zuständen in der DDR. Kommentare über das Fremde sind immer auch implizite und explizite Kommentare über das Eigene, und die Leserinnen und Leser der DDR-Literatur waren versiert in der Kunst, zwischen den Zeilen zu lesen.
Ästhetik und Poetik exzentrischer Reisen. Gerd Mattenklott zum 65. Geburtstag
Ein Schiffbruch vor einer Zauberinsel, Begegnungen mit Geisterschiffen oder ein Flug auf dem Mantel des Teufels: Reisen werden nicht nur als Fortbewegung von A nach B betrachtet, sondern als Kuriositäten und Überraschungen. Der Fokus liegt auf Verirrungen und Umwegen, nicht auf geradlinigen Routen. In den Geisteswissenschaften gewinnt der Gegenstand zunehmend an Bedeutung, während Reisen lange Zeit romantisiert oder als ethnozentrisches Projekt kritisiert wurden. Beide Perspektiven unterstellen eine Geschlossenheit und ein Gelingen, die in der Erfahrung und den Künsten oft nicht zu finden sind. Die Beiträge des vorliegenden Bandes widmen sich verschiedenen Aspekten umwegiger Reisen: den erfahrenen Räumen, den ermöglichten Bewegungen und den Reisenden, die sie erleben. Literaturwissenschaftler, Kunsthistoriker, Schriftsteller, ein Altphilologe und eine Musikwissenschaftlerin erinnern an mythische Helden wie Odysseus und Sindbad sowie an imaginäre Schauplätze wie Scheria und den Blocksberg. Sie befassen sich mit einer Vielzahl exzentrischer Motive: Hadesgang, Himmelfahrt, Totenschiff, Krakenkampf, Polarexpedition und die Flucht aus einer marokkanischen Industriestadt in den Cyberspace.
Geld, Besitz, Tausch- und Gaben-Ökonomien sind insistente Motive gerade auch in modernistischen Romanen. Dies wird in der detaillierten Diskursanalyse zu fünf Klassikern der Moderne gezeigt. Erstmals unternommen wurde eine umfangreiche Inventur vorliegender Untersuchungen aus dem Forschungsfeld literarischer Ökonomie. Literatursoziologische Arbeiten und strukturalistische Studien der 70er Jahre, die versuchten, Strukturhomologien von Sprache und Ökonomie aufzuzeigen, werden dabei kritisch diskutiert und zugunsten neuer Leitbegriffe verabschiedet. Die Romaninterpretationen gehen in 3 Schritten vor: von den erzählten ökonomischen Akten von Kaufen und Verkaufen, von Arbeiten und Begehren geht es zu den Liebesbeziehungen, die in ökonomistischen Semantiken vorgeführt werden, um bei den literaturtheoretisch interessantesten Fragen der Kreditprobleme und der Zeichendeckung zu enden.