1978 bekam ich vom DDR-Schriftstellerverband eine Reise nach Sibirien zugesprochen, sie war nichts Ungewöhnliches damals. Viele meiner Freunde und Kollegen hatten schon den „ersten sozialistischen Staat der Welt“ besucht. „Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!“ Das war die Losung der Losungen, an der alle anderen verblaßten. Ich schrieb kein Tagebuch, aber ich machte mir Notizen, wollte so genau wie nur möglich meine Eindrücke schildern. Hatte zuvor noch nie etwas über Sibirien gelesen, wusste nur das eine oder andere – als Klischee. Meine Aufzeichnungen über Irkutsk, Bratsk, Nowosibirsk, Akademgorodok kamen mir mit der Zeit riskant vor ... zu naturalistisch seien die Menschen, würden die mir bei „Aufbau“, deren Autor ich war, vorhalten, ich hätte noch zu wenig ideologische Reife an den Tage gelegt. ... Irgend etwas liegt da noch verborgen, dachte ich nach 1989 und nach dem unerwarteten Sturz von Gorbatschow und der damit verbundenen Beendigung der Sowjetunion. Erst 2014 hatte ich den Einfall, meine fast vergessenen Konvolute – nostalgisch inzwischen – zu reorganisieren und mich noch einmal auf „Meine unbekannte Reise nach Irkutsk“ zu begeben.
Reinhard Bernhof Reihenfolge der Bücher
6. Juni 1940






- 2017
- 2017
- 2015
So vielschichtig wie die Stadt ist auch diese besondere Sammlung von zehn Leipziger Kurzgeschichten. Zusammengenommen bilden sie ein Prisma, in welchem sich die Zeitgeschichte zwischen 1989 und 2015 vielgestaltig bricht und dabei den Blick auf Individuelles und Intimes freigibt. – Auf das Leben, die Liebe und die Hoffnung in Leipzig. Mit dabei: Der Siegerbeitrag des Autorenwettbewerbes »Leipzig – Die utopische Kommune«: »Ein kleines Blatt vom Baum der Geschichte« von Gisela Kohl-Eppelt.
- 1987
- 1987
Eine wunderbare Geschichte über einen mutigen Jungen, der beschloss die Pappel hochzuklettern, um mit der Sonne zu sprechen, um sie wieder auf die Erde zu holen.
- 1982