Mit den Menschenrechten ist die Idee verbunden, dass sie in ihrer Summe unverkürzt, weltweit und unabhängig von besonderen kulturellen Kontexten gültig sind. Sowohl in der christlichen als auch in der islamischen Diskussion werden die Menschenrechte unterschiedlich diskutiert und rezipiert. Ist dies ein selbstverständlicher Prozess der Assimilation des UN-Katalogs auf besondere Lebensumstände, oder wird damit der Anspruch auf universale Geltung unterlaufen? Diese Fragen behandelt der Band aus christlicher und muslimischer Perspektive.
Im vorliegenden Band wird insbesondere untersucht, wieviel Demokratie die Gemeinde braucht, welche Stellung und Sorge den Subjekten in der Gemeinde gebührt und welche Beziehungen zur Umwelt der Gemeinde zu unterhalten sind, um für das neue Jahrtausend gerüstet zu sein. Die christlichen Kirchen in Westeuropa stehen unter Druck. Jahrtausendwenden werden gerne bemüht, das Ende einer Epoche oder einen Neuanfang zu proklamieren. Es liegt auf der Hand, daß solchen Zeiten die Frage nach dem Wozu und Wohin besonders vehement gestellt wird. Welche Aspekte des kulturell überlieferten Christentums sind es wert, erhalten zu werden, auf welche kann man unter Umständen verzichten? Woraufhin sind die Kräfte zu bündeln, was kann vernachlässigt werden? Was ist der Kern, was Staffage? Der vorliegende Band nimmt nicht die Kirche global in den Blick, sondern konzentriert sich auf die lokale Kirche, die Gemeinde vor Ort. Die Beiträge gründen auf der übereinstimmenden Überzeugung, daß die lokale Gemeinde mit ihrem derzeitigen Aufbau und ihren faktischen Leistungen nicht hinreichend gerüstet ist für einen guten Start in das neue Jahrtausend. Drei Problembereiche werden besonders untersucht: Wieviel Demokratie braucht die Gemeinde? Welche Stellung und Sorge gebührt den Subjekten in der Gemeinde und welche Beziehungen sind zur Umwelt der Gemeinde zu unterhalten? InteressentInnen: Theologen, Pädagogen, Pfarrer, Pastoralreferenten, in der kirchlichen Gemeindearbeit Tätige.
Die Aktualität des Menschenrechts auf Religionsfreiheit ist in der gegenwärtigen Welt offenkundig. Jeder Mensch hat das Recht, einer religiösen Überzeugung anzuhängen und diese zu praktizieren. Ebenso hat jeder Mensch das Recht, nicht durch religiöse Handlungen beeinträchtigt zu werden, wenn er diese nicht teilt. Religionsfreiheit ist zu gewähren, sie kann aber auch unter bestimmten Bedingungen eingeschränkt werden. Rechtsstreite in der jüngeren Vergangenheit zeigen die Konfliktthemen an: Kruzifix in öffentlichen Gebäuden, Schulgebet, Kopftuch, Beschneidung, usw. Religionsfreiheit ist aber auch ein Thema der Religionen selbst. Wieviel Freiheit gewährt eine Religion ihren Anhängern, wie frei können die jeweiligen Quellentexte interpretiert werden? Welche Rechte werden religiösen Minderheiten eingeräumt? Eine zunehmend pluralistische Welt erfordert einen differenzierten Blick auf die Probleme der Religionsfreiheit. Namhafte Autoren reflektieren in diesem Band aus verschiedenen rechtlichen, theologischen und religionswissenschaftlichen Perspektiven Positionen, Konflikte und Herausforderungen des Rechts auf Religionsfreiheit.