Das Buch bietet die umfassendste Darstellung des japanischen Buddhismus in europäischer Sprache. Christoph Kleine beleuchtet Geschichte, Lehre und Praxis der verschiedenen Traditionen und Mönchsorden von der Einführung im 6. Jahrhundert bis heute. Es ist eine essentielle Lektüre für Studierende und Interessierte.
Säkularität in der Asiatischen Religionsgeschichte
352 Seiten
13 Lesestunden
Sind Säkularität und Säkularisierungsprozesse tatsächlich ein Spezifikum unserer westlichen Moderne? Ist die Unterscheidung zwischen Religiösem und Säkularem - d. h. Säkularität - wirklich eine Eigenheit der westlichen Moderne, wie oft behauptet wird? Oder gibt es auch in vormodernen Gesellschaften Asiens vergleichbare Unterscheidungen? Dieser Band geht anhand von zehn Beispielen dieser Frage nach. Dabei wird deutlich, dass auch in der asiatischen Religionsgeschichte analoge binäre Unterscheidungen in verschiedenen kulturspezifischen Varianten nachweisbar sind. Diese wirken bis heute nach und begründen eine globale Vielfalt von Säkularitäten, die nicht einfach als Varianten eines europäischen Modells betrachtet werden können.
Die Arbeit untersucht anhand von Originalquellen, die in der westlichen Literatur bisher kaum berücksichtigt wurden, Leben, Denken und historische Bedeutung des großen buddhistischen Pioniers Honen (1133-1212). Eine sorgfältige und kritische Aufarbeitung der Biographie und der religiösen Ideen Honens liefert die Basis für eine adäquate Würdigung des Führers der sog. Nenbutsu -Bewegung. Es wird gezeigt, warum Honens radikale Neuinterpretation des «Buddhismus des Reinen Landes» von der buddhistischen Orthodoxie und dem Staat ebenso attackiert wurde wie von konkurrierenden Erneuerungsbewegungen. Schließlich wird eine Einordnung Honens in eine Typologie religiöser Erneuerer vorgenommen. Die Untersuchung kommt zu dem provozierenden Schluß, daß die Bezeichnung Honens als «Häretiker» aus religionswissenschaftlicher Sicht zwar problematisch, aber dennoch zu rechtfertigen ist.