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Bookbot

Kerstin von Lingen

    Kriegserfahrung und nationale Identität in Europa nach 1945
    SS und Secret Service
    Zwangsarbeit als Kriegsressource in Europa und Asien
    "Crimes against humanity"
    Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS
    Kesselrings letzte Schlacht
    • Albert Kesselring, Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber Südwest von 1943 bis 1945, ist untrennbar mit den Rückzugskämpfen der Wehrmacht in Italien, 'Bandenkampf', Kriegsverbrechen und dem Mythos vom 'sauberen Krieg in Italien' verbunden. 1947 zum Tode verurteilt und 1952 begnadigt, steht er exemplarisch für die Herausforderungen der Vergangenheitsbewältigung und die Spannungen zwischen Sühne, Recht und Politik in den frühen Jahren des Kalten Krieges. Das Buch zeigt, dass Kesselring tiefer in die verbrecherische Kriegführung des Dritten Reiches verstrickt war, als es während seines Prozesses nachgewiesen werden konnte. Es analysiert die alliierten Vorgaben für Kriegsverbrecherprozesse sowie die Vorbereitungen in England und Deutschland für die Prozesse in Italien. Die Reaktionen verschiedener Interessengruppen auf Kesselrings Verurteilung führten zur Politisierung der Kriegsverbrecherfrage und verknüpften sie erstmals mit Argumenten für eine deutsche Wiederbewaffnung. Kesselrings Freilassung wurde zur Sinnstiftung in der Bundeswehr und prägte die deutsche öffentliche Meinung. Trotz des Urteils ermöglichte die spätere Rehabilitierungsstrategie die Aufrechterhaltung des Mythos von Kesselrings Unschuld. Während dieser Mythos 1960 endete, hielt sich die Legende vom 'sauberen Krieg an der Südfront' noch Jahrzehnte. Nach diesem Buch wird dies nicht mehr möglich sein.

      Kesselrings letzte Schlacht
    • Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS

      Entziehungsformen, Solidarität, Verfolgung

      Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS brachen im Zweiten Weltkrieg mit dem NS-Staat. Sie überschritten in vielfacher Weise Grenzen: Normen der Militärjustiz und militärisch-maskuline Werte, territoriale Sperranlagen und Frontlinien, ideologische Feindbilder, ethnische Hierarchien und Sprachbarrieren. Desertieren war mit der Suche nach Zuflucht und Aufnahme, Amnestie und Anerkennung verbunden. Dabei bewegten sich Deserteure in politisch-sozialen Rahmen, formuliert von Partisanen, Alliierten, neutralen Staaten und schließlich von den Nachfolgestaaten NS-Deutschlands. Der politische Streit um die Deserteure endete vor 15 Jahren mit einer umfassenden Rehabilitierung. Die Beiträge des Bandes rekapitulieren diesen Prozess mit aktuellen Forschungen. Sie richten den Blick auf bislang wenig beachtete Aspekte, etwa dass ein Großteil der Deserteure nichtdeutscher Herkunft war und aus annektierten und besetzten Gebieten stammte, sowie auf die Rolle von Helferinnen und Helfern.

      Deserteure der Wehrmacht und der Waffen-SS
    • Das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) hat Kerstin von Lingen den Czempiel-Preis für die beste postdoktorale Monografie aus der Friedensforschung verliehen. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung des HSFK. Transnationale Debatten unter Juristen haben das humanitäre Völkerrecht entscheidend geformt. Die Zivilisierung von Kriegsgewalt stand seit der Mitte des 19. Jahrhunderts im Zentrum und gipfelte im Konzept von „Crimes against Humanity“, das im Internationalen Militärtribunal von Nürnberg erstmals zum Tatbestand erhoben wurde. Kerstin von Lingen zeichnet diesen Weg nach – von den frühen völkerrechtlichen Debatten unter Juristen über die Haager Friedenskonferenzen und die Verhandlungen von Versailles nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Angesichts immer höherer Opferzahlen und ansteigender Massengewalt gegen Zivilisten wirkte der Zweite Weltkrieg wie ein Katalysator: Das Konzept „Crimes against Humanity“ wurde in London in Gremien geschärft, deren Akten für dieses Buch erstmals ausgewertet wurden. „Crimes against Humanity“ wurde nach 1945 neben dem Genozid-Vorwurf zum wichtigsten juristischen Werkzeug unserer Zeit, um Massengewalt gegen Zivilisten zu ahnden.

      "Crimes against humanity"
    • Seit der Antike gilt Zwangsarbeit als wichtige Kriegsressource. Der Sammelband wagt den Vergleich sowohl von vormodernen und modernen als auch von europäischen und ostasiatischen Zwangsarbeitsregimen. Untersucht werden kulturspezifische Organisationsstrukturen und Gewaltformen, Legimitationsmuster und Effizienzkriterien sowie die spätere juristische Aufarbeitung und Erinnerung. Thematisiert wird die Beziehungsgeschichte zwischen Krieg und Zwangsarbeit in diachroner und synchroner Perspektive. Der Blick richtet sich auf Profiteure und Akteure, aber stets auch auf die Opfer. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich Kernfaktoren bestimmen lassen, die es epochen- und kontinentübergreifend erlauben, Zwangsarbeit begrifflich und analytisch zu fassen.

      Zwangsarbeit als Kriegsressource in Europa und Asien
    • SS und Secret Service

      "Verschwörung des Schweigens": Die Akte Karl Wolff

      • 273 Seiten
      • 10 Lesestunden

      SS-Obergruppenführer Karl Wolff arrangierte 1945 im Zusammenwirken mit dem US-Geheimdienstler Allen Dulles die vorzeitige Kapitulation der Wehrmacht in Italien ('Operation Sunrise'). Ist das der Grund, warum er nie vor ein alliiertes Kriegsgericht gestellt wurde? Wolff, der vormalige Persönliche Adjutant Himmlers, war als Höchster SS- und Polizeiführer in Italien für zahlreiche kriegsrechtswidrige radikale Maßnahmen gegen Zivilisten mitverantwortlich. Er wäre ein Kandidat für Nürnberg oder spätere Verfahren gegen Kriegsverbrecher gewesen. Kerstin von Lingen kann auf Grund zahlreicher neuer US- Dokumente zeigen, wie ein von Dulles aufgebautes Netzwerk von 'Old Boys' der amerikanischen und britischen Geheimdienste Wolff vor jeder Verfolgung schützte. Sie war im Kalten Krieg nicht mehr opportun. Ein hochinteressantes Buch über Geheimdienste und alliierte Kriegsverbrecherpolitik.

      SS und Secret Service
    • Im Spannungsfeld von Kriegserinnerungen, Kriegsverbrecherprozessen und Aufarbeitung der Vergangenheit entwickelten sich nach 1945 in Europa neue Gründungsmythen zur Stabilisierung des Nachkriegsstaates. Die politische, juristische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle (und der der anderen) im Krieg wurde zur Grundlage für die Neudefinition nationaler Identität. Im Fokus standen der Umgang mit Kriegsverbrechen und Kollaboration, die Bewertung von Aggression, Widerstand und Opfern, die Zuweisung oder Leugnung von Verantwortung und Schuld von Individuen oder ganzen gesellschaftlichen Gruppen. Mit diesem vielschichtigen Prozess und mit der Wirkung der neuen Gründungsmythen seit 1945 bis heute befassen sich 25 international renommierte Vertreter verschiedener Disziplinen. Sie behandeln die USA, die Sowjetunion, Großbritannien, Deutschland, Österreich, Luxemburg, die Schweiz, Schweden, die Niederlande, Norwegen, Dänemark, Polen, Ungarn, Rumänien, die Tschechoslowakei, Finnland, Frankreich, Italien, Kroatien und Spanien.

      Kriegserfahrung und nationale Identität in Europa nach 1945
    • Kerstin von Lingen shows how Nazi SS-General Karl Wolff avoided war crimes prosecution because of his role in "Operation Sunrise," negotiations conducted by high-ranking American, Swiss, and British officials - in violation of the Casablanca agreements with the Soviet Union - for the surrender of German forces in Italy. Von Lingen suggests that the Cold War started already with "Operation Sunrise," and helps us understand rollback operations thereafter: one was the failure of justice and selective prosecution for high ranking Nazi criminals. The Western Allies not only failed to ensure cooperation between their respective national war crimes prosecution organizations, but in certain cases even obstructed justice by withholding evidence from the prosecution.

      Allen Dulles, the OSS, and Nazi war criminals
    • This book investigates the political context and intentions behind the trialling of Japanese war criminals in the wake of World War Two. After the Second World War in Asia, the victorious Allies placed around 5,700 Japanese on trial for war crimes. Ostensibly crafted to bring perpetrators to justice, the trials intersected in complex ways with the great issues of the day. They were meant to finish off the business of World War Two and to consolidate United States hegemony over Japan in the Pacific, but they lost impetus as Japan morphed into an ally of the West in the Cold War. Embattled colonial powers used the trials to bolster their authority against nationalist revolutionaries, but they found the principles of international humanitarian law were sharply at odds with the inequalities embodied in colonialism. Within nationalist movements, local enmities often overshadowed the reckoning with Japan. And hovering over the trials was the critical question: just what was justice forthe Japanese in a world where all sides had committed atrocities?

      War Crimes Trials in the Wake of Decolonization and Cold War in Asia, 1945-1956