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Bookbot

Roberto Daunis

    1. Jänner 1934
    Überleben im Chaos
    Chaos und Hoffnung
    Über Rom zu Luther
    Der Glaube - Prozess im Wandel
    • Der Autor hat einen langen Lebensweg beschritten. Von Südamerika nach Europa, vom Volkskatholizismus zur Kirche der Reformation. Sein naiv-traditioneller Glaube hielt den Belangen der Moderne nicht stand. Auch geistig war und ist der Bogen seiner Erkenntnisse und seiner theologischen Reflexion weit gespannt. Mit der Reifung seines Kinderglaubens verwandelte sich sein Gottesbild. Es ist heute offen und vielfältig. Es erkennt Gott als Vater und Herr, Mutter und Weisheit, als ewig fließende Urquelle des Lebens, Grund allen Seins sowie allumfassende und ordnende Energie des Universums. Die Bibel überliefert eine Fülle von Metaphern und Symbolen für Gott. Aber in der römischen Kirche verfestigte sich das einseitige Leitbild eines altorientalischen Himmelskönigs. Dafür traten die uralten Bilder von bedingungsloser Vaterliebe, mütterlicher Fürsorge und Geborgenheit in den Hintergrund. Diese passten nicht zur absolutistischen Machtautorität der Priesterschaft in Kirche und Gesellschaft. Die Reformation entdeckte den Vater Gott des Evangeliums Jesu wieder und zog die fälligen Konsequenzen. An Gott zu glauben bedeutet, Gott in seinem Rettungswillen zu erkennen und sich ihm anzuvertrauen über den Tod hinaus. Biblischer Glaube und Wissenschaft sind zwei Bereiche, die man klar zu unterscheiden hat, die sich aber nicht unbedingt widersprechen müssen. Das Leben ist einmalig und bleibt ein undurchdringliches Geheimnis, jenseits von Wissen und Glauben. Es gibt in der Sicht des Autors kein zweites Leben nach dem Tod, aber er erahnt die Vollendung des einen, jetzigen und einzigen Lebens bei Gott über die Grenzen von Zeit und Raum. Denn Gott ist ein Gott des Lebens, und ein Richter, der aus reiner Gnade rettet. Glaubende sind unterwegs zur Ewigkeit. Prof. Dr. em. Roberto Daunis, 1934 im Großraum Buenos Aires geboren, konvertierte als Doktorand in Rom in die Kirche der Reformation, wo der junge Priester ab 1962 eine neue geistige Heimat fand. Er arbeitete als Pfarrer, theologischer Lehrer und Berater in Bayern, Württemberg und Südamerika. Der ökumenische Grenzgänger ist ein subtiler Kenner der Romkirche. Sein neues Buch enthält die Summe seines Glaubens, gleichsam das geistige Erbe eines älteren Menschen. Es lädt zu einer offenen Diskussion darüber ein, was Christen in der globalen Welt wesentlich und unabdingbar ist, und was der Vergangenheit an gehört und, weil kontraproduktiv, losgelassen werden sollte. Die gut lesbaren Texte behandeln grundlegende Themen des christlichen Glaubens. Sie sind biographisch verankert und auf eine zugängliche theologische Reflexion ausgerichtet.

      Der Glaube - Prozess im Wandel
    • Der Autor geht der Frage nach, warum er, ein junger Priester und Doktorand in Rom, 1962 die römisch-katholische Kirche verlassen hat und als Seelsorger und theologischer Lehrer eine neue Heimat in der evangelischen Kirche fand. Die autobiographische Erzählung, anschaulich, subtil und humorvoll geschrieben, vernetzt er mit theologischer Reflexion. Sein Lebensweg beginnt im Großraum Buenos Aires, Mitte der dreißiger Jahre, und führt den Leser in jene Welt der aufstrebenden Einwanderer, aber auch der sozialen Gegensätze. Die Schilderung des religiösen Umfelds öffnet den Zugang zur inneren Entwicklung des Vierzehnjährigen, der ins Seminar geht, um sich das Seelenheil für die Ewigkeit zu sichern und anderen zu helfen, der ewigen Verdammnis zu entkommen. Gottes Beistand vorausgesetzt, strebt der fleißige und angepasste Seminarist eine heilige Vollkommenheit an, die nur durch Frömmigkeit, Gehorsam, Verzicht und Selbstaufopferung zu erreichen ist. Er glaubt der Kirche nahezu alles und hält sich tapfer und redlich an die Regeln, die er mit dem Willen Gottes gleichsetzt. Aber nach der Priesterweihe erfährt er von einem Vorfall, der zum ernüchternden Erwachen und zum Bruch des Vertrauens gegenüber seinen Bischöfen führt. Es war sein Fehler gewesen, alle Bräuche, Regeln und Lehren jener großen Kirche kritiklos hinzunehmen, als sei sie tatsächlich eine nicht hinterfragbare göttliche Größe. Dennoch hofft er, in Rom Antwort auf seine bohrenden Zweifel zu finden. Der junge Priester betritt erstmals bewusst die Erde, wird sich des Wertes seines Körpers gewahr und lernt Frauen kennen, die ihn eine ganz andere Welt entdecken lassen. Er kommt zu der Einsicht, dass es nicht gottgewollt sein kann, den Körper, die Welt und die Frauen aus dem Leben eines Priesters auszugrenzen. Gleichzeitig begegnet er den Spuren Luthers. Schicksalhaft kreuzt sein Weg den Alltag zweier deutscher Theologen, die in Rom studieren. Er erkennt die Chance, seinen reifenden Glauben, die theologische Kritik an dem römischen Verständnis von Schrift und Tradition, aber auch sein Leben als Mann stimmig und adäquat in Einklang zu bringen. Der kritische Doktorand nimmt nicht nur die kontroversen Standpunkte unter die Lupe, sondern auch die Frage nach der Bindung an Gott schlechthin. Im Ringen um den rechten, gelebten Glauben zerbröckelt Stück für Stück die Legitimation wesentlicher Lehren und religiöser Bräuche des römischen Systems. Diese Mühe der evangelischen Theologie ist zeitlos und auch heute aktuell. Der Autor bemüht sich um ein gerechtes, ausgewogenes Bild seiner früheren Kirche. Vielfach nimmt er sie in Schutz und beschreibt die liebenswert menschlichen Züge vieler Kleriker und ihre Leistungen, z. B. auf der langen Atlantikreise. Was er ablehnt, ist der römische Zentralismus, die vatikanische Kurie, und die evangeliumsfremden Elemente, die sich in die Kirche eingeschlichen haben.

      Über Rom zu Luther
    • Das Leben und die Liebe mit ihren Rätseln, für die es keine allgemeingültige Erklärung gibt. Chaos, Verzweiflung und Hass; Mut, Hoffnung und Hilfsbereitschaft; Gottvertrauen, Aberglaube und Magie; Frauen und Männer, Aufrichtigkeit und Doppelzüngigkeit; ehrliche Vorbilder, Göttinnen und Heldinnen, Helden, Hexen, Schurken und Diktatoren. - Es geht um eine für Europäer fremde Welt, und zugleich auch ihnen oft vertraute Episoden des Zusammenlebens.

      Chaos und Hoffnung
    • Die hier besprochenen mitos latinos haben sich in der zweiten Hälfte des 20. Jh. ausgebreitet. Sie sind Folge aber auch Ursache der anhaltenden Instabilität der Gesellschaft sowie der gegenwärtigen Krise Südamerikas. Die ständige Gewalt verrät eine unerfüllte Sehnsucht nach Frieden und Wohlstand. Denn Elend und Überfluss hausen chaotisch nebeneinander. Akteure wie Opfer verhalten sich abwechselnd rührend menschlich und abstoßend grausam, zärtlich und brutal, naiv gläubig und zutiefst materialistisch. Typisch für diese modernen Mythen ist die Vermengung von Glaube und Aberglaube sowie die Verstrickung von Politik und Religion. Beides gehört zum belastenden Erbe des südländischen Volkskatholizismus. Die Mythen: 1) Evita Perón, 2) die Unfehlbaren, 3) Che Guevara, 4) die Gewalt, 5) der diffuse Jenseitsglaube und 6) die Auswanderung.

      Überleben im Chaos