Gratis Versand in ganz Österreich
Bookbot

Gerd Grübler

    1. Jänner 1975
    Müll, Natur und Zeit
    Quellen zur deutschen Euthanasie-Diskussion 1895 - 1941
    Euthanasie und Krankenmord in der deutschen Literatur 1885 - 1936
    Wissenschaft, Moral und Heil
    • Das Buch analysiert die Struktur moralischer Phänomene und reflektiert das vage Verständnis von Weltanschauung, indem es verschiedene Konzepte systematisch in die ethische Betrachtung einbindet. Im Hintergrund stehen konkrete Debatten zur Gestaltung der Gegenwartsgesellschaft, wobei der Komplex ‚Wissenschaft und Technik‘ als Leitfaden dient. Neben wissenschaftstheoretischen Betrachtungen und begrifflichen Analysen werden ideengeschichtliche Darstellungen des 17., 19. und 20. Jahrhunderts ausführlich behandelt. Diese zeigen, dass scientistische und technophile Tendenzen ihre Attraktivität umfassenden geschichtsphilosophischen Deutungen und Heilserwartungen verdanken. Die Ergebnisse dieser Analysen helfen, die moderne Dominanz der Wissenschafts- und Technikentwicklung nachzuvollziehen und kritisch zu beleuchten. Insbesondere wird die weit verbreitete Vorstellung, dass die Gegenwart keine ‚Großen Erzählungen‘ mehr kenne und sich pluralistisch entwickle, in Frage gestellt. Um die Ideen für den praktischen Diskurs der angewandten Ethik nutzbar zu machen, wird eine Rhetorik entwickelt, die darauf abzielt, in festgefahrene Debatten einzugreifen und den Kontrahenten ihre implizit beanspruchten weltanschaulichen Horizonte zur weiteren Elaboration oder offenem Bekenntnis zugänglich zu machen.

      Wissenschaft, Moral und Heil
    • Als Adolf Jost 1895 mit seiner Schrift 'Das Recht auf den Tod' den Fachdiskurs über die Erweiterung der Euthanasie um eine gezielte Lebensverkürzung ankurbelte, war das Thema bereits mehrfach Gegenstand der deutschen belletristischen Literatur gewesen. Auch aus der nachfolgenden Zeit lassen sich immer wieder literarische Reflexionen des Streites um aktivere Formen der Sterbehilfe finden. Dabei werden das ehrliche moralische Ringen mit einer Tötung auf Verlangen oder einer Beihilfe zum Suizid ebenso thematisiert wie deren juristische Bewertung oder die zeittypischen Vergiftungen des Euthanasieproblems durch den eugenischen Sozialdarwinismus bzw. die Rassenhygiene. Der Autor stellt mit diesem Band die Behandlung von Euthanasie und Krankenmord in der deutschen Literatur zwischen 1885 und 1936 anhand von rund dreißig Texten nun erstmalig umfassend vor.

      Euthanasie und Krankenmord in der deutschen Literatur 1885 - 1936
    • Dem Begriff Euthanasie haftet für deutsche Ohren etwas Anstößiges an, verweist er doch auf die etwas unglücklich als Euthanasieverbrechen bezeichneten Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus. Dem korrespondiert die Tendenz, die deutsche Diskussion über die Euthanasie zwischen dem Ende des neunzehnten und den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts lediglich als Vorgeschichte dieser Verbrechen wahrzunehmen. Doch das wird der vielstimmigen und kontroversen Debatte nicht gerecht und verhindert, dass man neben den Brüchen, die uns von den damaligen Argumentationen trennen, auch die Kontinuitäten wahrnimmt, die die heutige medizin-ethische Debatte mit ihnen verbinden. Widmet man sich der Abfolge der Texte unvoreingenommen, bieten sie eine höchst spannende Lektüre und offenbaren sich als früherer Teil eines Lernprozesses, der bis heute anhält. Die Quellensammlung bietet eine Auswahl von fast achtzig Texten und damit nicht nur einen ersten Überblick, sondern Material genug, sich eine fundierte Kenntnis der deutschen Euthanasie Diskussion 1385 -1941 zu verschaffen sowie sich ein differenziertes Urteil darüber zu bilden.

      Quellen zur deutschen Euthanasie-Diskussion 1895 - 1941
    • Müll, Natur und Zeit

      • 300 Seiten
      • 11 Lesestunden

      Eine Welt, in der autonome Reflexion möglich sein soll, braucht neben den Institutionen der Subsistenz Institutionen der Nutzlosigkeit, ja eine Kultur, eine Praxis und also zunächst ein Leitbild des Nutzlosen.

      Müll, Natur und Zeit