»Das beste Buch unseres größten Schriftstellers« Martin Amis Nach der von der Presse begeistert gefeierten Neuausgabe der drei großen Bellow-Romane erscheinen nun endlich die gesammelten Erzählungen des Literatur-Nobelpreisträgers in einem Band. Die Auswahl traf Saul Bellow noch selbst, die Übersetzungen wurden für diese Ausgabe überarbeitet. 2009 gab der Verlag Kiepenheuer & Witsch die drei großen Romane Saul Bellows neu heraus. Für seine Neuübersetzung von »Humboldts Vermächtnis« erhielt Eike Schönfeld den Preis der Leipziger Buchmesse, Henning Ahrens’ Übertragung von »Die Abenteuer des Augie March« pries Denis Scheck als »grandios, weil sich dem Original quecksilbrig anschmiegend« (Deutschlandradio). Parallel zum Romanwerk schrieb Saul Bellow zahlreiche Erzählungen. Im kleineren Ausschnitt begegnen uns auch hier die Romanthemen Bellows – die Auseinandersetzung des Menschen mit sich selbst, mit seinen eigenen Ungereimtheiten und mit den Rätseln, grausamen Realitäten und Merkwürdigkeiten der Welt um ihn herum. Der Band enthält, neben den großen, klassischen Erzählungen und Novellen, auch die Erzählung »Am St. Lorenz«, die hier zum ersten Mal in Buchform auf Deutsch vorliegt.
Saul Bellow Reihenfolge der Bücher
Saul Bellow (* 10. Juni 1915 als Solomon Bellows in Lachine, Québec, Kanada; † 5. April 2005 in Brookline, Massachusetts, USA) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Träger des Nobelpreises für Literatur. Seine mehrfach ausgezeichneten Romane, Erzählungen und Essays verschafften ihm die Anerkennung, neben Bernard Malamud und Philip Roth zu den bedeutendsten Vertretern der jüdisch-amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts zu zählen.







- 2011
- 2003
- 2000
Der Mann in der Schwebe
- 221 Seiten
- 8 Lesestunden
In seinem ersten, 1944 erschienenen Roman Der Mann in der Schwebe erzählt Saul Bellow die Geschichte eines Mannes, der während des Zweiten Weltkriegs in einem Chicagoer Pensionszimmer auf seine Einberufung wartet. In dieser Zeit der Unsicherheit führt er Tagebuch, unterwirft sich einer grüblerischen Selbstbeobachtung und muss dabei feststellen, dass er höchst unzeitgemäß ist. Er gehört nicht zu den hartgesottenen Typen und patriotischen Helden, die die Idole seiner Epoche darstellen.
- 2000
Ravelstein
- 271 Seiten
- 10 Lesestunden
»Ein intelligentes Feuerwerk in bester Bellow-Manier« Ravelstein ist berühmt und hat ein Netzwerk von Freunden in der ganzen Welt. Als Philosophieprofessor an einer amerikanischen Universität war er verehrt, reich wurde er als Bestsellerautor und konnte sich dann endlich den Luxus leisten, den er zeit seines Lebens geliebt hat. Aber Ravelstein muss bald sterben. In Paris trifft er noch einmal seinen alten Freund Chick, einen amerikanischen Schriftsteller. Chick, Ich-Erzähler des Romans, soll Ravelsteins Biografie schreiben, gnadenlos offen und ungeschminkt. Beim eleganten Souper mit Chicks junger Frau und Ravelsteins schönem Liebhaber, beim Flanieren und Einkaufen oder im Café de Flore diskutieren die beiden Freunde Ravelsteins Leben, gemeinsame Erlebnisse, und sie mokieren sich über den Niedergang der amerikanischen Kultur, über den Ravelstein sein berühmtes Buch geschrieben hat. Aus diesen Gesprächen und Rückblenden entsteht Ravelsteins Leben, die Biografie, an der Chick arbeitet und in der sich auch sein eigenes Leben spiegelt. Der Roman, wie oft bei Saul Bellow voll autobiografischer Züge, besticht durch amüsante Anekdoten und Aperçus, wunderbar erzählte Episoden und treffende Charakterisierungen. Ein großes Lesevergnügen.
- 1998
Die einzig Wahre
Novelle
Saul Bellow, der große amerikanische Nobelpreisträger, erzählt ironisch, anekdotenreich und mit oft schwarzem Humor von einer lebenslangen Liebe, die sich erst im fortgeschrittenen Alter erfüllt. Harry Trellman, erfolgreicher Kunsthändler in Chicago, war Zeit seines Lebens ein scharfer Beobachter, genauer Zuhörer, intelligenter Analytiker. Aber er hat eine große Schwäche: Er kann seine Gefühle nicht zeigen, kann sich nicht binden. Harry, der in den Kreisen der Chicagoer Geldaristokratie verkehrt, wird von dem uralten Billionär Adletzky in dessen Braintrust berufen. Und Adletzky blickt mit der Weisheit des alten Mannes, der sich aus den Tagesgeschäften zurückgezogen hat, auch hinter Harrys Maske. Er führt ihn geschickt mit der Frau zusammen, die Harry seit seiner Schulzeit geliebt hat und mit der er gedanklich immer in Verbindung stand. Sie konnte und wollte es sich nicht leisten, auf Harry zu warten. Mittlerweile nicht mehr jung, vom Leben und der Liebe ziemlich gebeutelt, ist sie aber für Harry bereit, als er ihr endlich erklärt, daß sie für ihn die einzig Wahre ist.
- 1995
Wie es war, wie es ist
Essays, Aufsätze, Interviews
Essay-Sammlung “Wie es war, wie es ist” (Originaltitel: It all adds up. From the dim past to the uncertain future) mit zwei Interviews mit Saul Bellow: “Ich gehörte nirgendwo hin. Ich schloss mich keiner Gruppe an. Ich war institutionell mit keinem dieser Leute je verbunden. Ich war die Katze, die ihrer Wege ging.” In diesem Sammelwerk finden sich u. a. viele Reise-Skizzen: PARIS: “Wie Gott in Frankreich: ... in Frankreich wäre Gott vollkommen glücklich, weil man ihn dort nicht mit Gebeten ... belästigen würde. Umgeben von Ungläubigen könnte auch er sich, wie Tausende von Parisern, abends in seinem Lieblingscafé entspannen.” CHICAGO: “Die Züge, die Chicago verließen, transportierten Dichter wie auch Schweinefleisch, und die Stadt versank alsbald in Provinzialismus.” NEW YORK: “In der Nähe von Times Square ist ein Blinder überfallen, sein Blindenhund gestohlen worden, der Mann blutet und weint. Ein Polizist murmelt: So was kann nur in New York passieren.” LANDLEBEN (Vermont): “Nicholson war gekommen, um mit mir über die Verfilmung einer meiner Romane zu sprechen. Seine lange weiße Limousine konnte nicht zwischen den beiden Torpfosten hindurch in meine Einfahrt einbiegen. Aus einiger Entfernung beobachteten die Nachbarn schweigend, wie der Chauffeur den langgestreckten Wagen mit der moslemischen Halbmond-Antenne an der Kühlerhaube hin und hersteuerte.” Dieses Buch ist eine Fundgrube ...
- 1993
Zwei brillant geschriebene Novellen aus dem Alterswerk Saul Bellows, in denen uns ein 17-jähriger Jüngling aus Chicago und eine erfolgreiche New Yorkerin durch ihre Stadt und ihr Leben führen und in denen - wie immer bei Saul Bellow - Komisches und Tragisches, Witz und Melancholie dicht beieinander liegen. Mit stilistischer Brillanz bettet der Autor die Geschichten ein in eine Fülle von stimmungsvollen Beobachtungen und Figuren, die unvergeßlich charakterisiert sind. Ein großes Lesevergnügen.
- 1992
Unbekannte Retter befreien den Juden Harry Fonstein während des Krieges aus einem italienischen Gefängnis und ermöglichen ihm die Flucht nach Amerika. Sie bewahren ihn so vor dem sicheren Tod in einem Konzentrationslager. Sein Leben lang sucht Fonstein nach diesen geheimnisvollen Rettern.



