Das Konzept „Leben“ gehört zum Grundbestand philosophischer Topoi. In der griechischen Antike galt die Frage danach, was ein „gutes“ oder „gelingendes“ Leben sei, als elementare Frage der Philosophie. Nicht zuletzt unter dem Ideal eines praxisorientierten Philosophierens hat sich daran eine Tradition der Philosophie als Lebensform angeschlossen. Darüber hinaus wurde in anderen Bereichen der Philosophie der Begriff „Leben“ zu einem terminus technicus. So etwa in der Lebensphilosophie, der Existenzphilosophie und der Phänomenologie. Der Band versammelt Beiträge in deutscher und französischer Sprache, die das Konzept „Leben“ historisch und systematisch erschließen, wobei metaphysische, anthropologische und ethische Fragen im Mittelpunkt stehen. Mit Beiträgen von Emil Angehrn | Matthias Ernst Bähr | Stefano Bancalari | Giovanna Caruso | Tobias Endres | Alexandre Fillon | Lukas Gallach | Michael Hackl | Alexandre Houri-Klein | Sebastian Hüsch | Isabelle Koch | Franziska Neufeld | Georg Oswald | Matteo Pagan | Frédéric Porcher | David Manolo Sailer | Dennis Sölch | Oliver Victor | Vanessa Weihgold
Sebastian Hüsch Reihenfolge der Bücher





- 2023
- 2014
Langeweile bei Heidegger und Kierkegaard
Zum Verhältnis philosophischer und literarischer Darstellung
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht auf der einen Seite die Langeweilekonzeption Martin Heideggers, wie sie maßgeblich in den Grundbegriffen der Metaphysik entwickelt wird. Dem vergleichend gegenübergestellt wird die Thematisierung von Langeweile bei Sören Kierkegaard in seinem Erstlingswerk Entweder/Oder, wo die Frage der Langeweile im Kontext der Kierkegaard schen Konzeption einer ästhetischen Existenz zu verorten ist.
- 2004
Möglichkeit und Wirklichkeit
- 332 Seiten
- 12 Lesestunden
Bei unvoreingenommener Lektüre von Sören Kierkegaards Entweder – Oder muß man zu der Überzeugung gelangen, daß der Leser es hier nicht mit einer philosophischen Abhandlung zu tun hat, sondern mit einem literarischen Text. Die vorliegende Untersuchung fragt danach, was passiert, wenn man die Fiktionalität des Textes ernst nimmt und Entweder – Oder so liest, daß man in gleichem Maße der Form wie dem Inhalt Beachtung schenkt, oder, anders ausgedrückt, daß man in der formalen Gestaltung einen Teil des Gehaltes erblickt, einen Teil der Bedeutung des Texts. Die Gegenüberstellung mit dem Mann ohne Eigenschaften läßt deutlich werden, daß die Wahl der Form des literarischen Texts statt der Form klassischer philosophischer Abhandlung als eine philosophische Wahl begriffen werden kann, begründet in Reflexionen über Möglichkeiten und Grenzen von Kommunikation. Beide Texte befassen sich mit der Frage nach menschlichen „Existenzmöglichkeiten“; und der Vergleich läßt deutlich werden, daß das Medium der Fiktion, des literarischen Textes in herausragender Weise geeignet ist zu veranschaulichen, was es bedeutet, über Möglichkeiten zu verfügen.