Maria Treben

Sie wurde 1907 in Žatec als mittlere von drei Töchtern des Druckereibesitzers Ignaz Günzel und seiner Frau Marie Anna, geborene Marková, geboren. Marias Vater starb, als sie 10 Jahre alt war.

1919 zog ihre Familie nach Prag und Marie studierte am Lyzeum. Marie fuhr mit der Familie des Oberförsters in den Urlaub, wo sie Gelegenheit hatte, die Natur und ihre Gesetze kennenzulernen. Geprägt wurde sie auch von ihrer Mutter, die sich mit dem Wissen von Pfarrer Kneipp für eine gesunde Lebensweise und Behandlung mit Naturheilmitteln einsetzte.

Als Erwachsene arbeitete sie in der Redaktion des Prager Tagblatts und wurde persönliche Sekretärin des Schriftstellers Max Brod.

1939 heiratete sie Ernst Gottfried Treben, der als Elektroingenieur arbeitete, und zog mit ihm nach Kaplice. 1942 wurde ihr Sohn Kurt geboren. Neben der Pflege ihres Sohnes konzentrierte sich Marie auf das Studium der Kräuter. Sie schöpfte aus alten Büchern und Rezepten und lernte auch Heiler kennen.

1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, fielen sie und ihr Mann Ernst Gottfried Treben der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei zum Opfer. Ihr Haus wurde von der Roten Armee eingenommen und Ernst Treben verhaftet. Sie lebten mehrere Jahre in Flüchtlingslagern, in Wülzburg erkrankte sie mit ihrem Sohn an Typhus und musste in ein Krankenhaus nach Weißenburg gebracht werden. Nach der Genesung und der Freilassung von Ernst fand die Familie Zuflucht in Österreich und ließ sich 1951 in Grieskirchen nieder.

Medizinische Heilmittel Sie verwendete traditionelle Naturheilmittel aus Deutschland und Osteuropa und verwendete ausschließlich heimische Kräuter. Die Ernährungsberatung war schon immer Teil der Behandlung. Sie verwendete häufig Thymian, Schöllkraut, Bärlauch, Ehrenpreis, Kalmus, Kamille, Brennnessel und Frauenmantel. Sie behandelte eine Vielzahl von Problemen, von Psoriasis über Verstopfung und Diabetes bis hin zu Schlaflosigkeit. Sie verwendete sowohl ihre eigenen Rezepte als auch traditionelle Heilmittel wie schwedische Drops, die sie für ein Allheilmittel hielt.

Maria war eine überzeugte Gläubige und veröffentlichte in einer Kirchenzeitung in Österreich. Sie war überzeugt, dass nicht nur Kräuter, sondern auch Glaube und Gebet eine heilende Wirkung haben.

Treben nahm an Seminaren teil und hielt Vorträge auf Konferenzen über Naturheilmittel nicht nur in Österreich, sondern auch in Italien, Deutschland und ganz Europa, 1984 wurde sie auch in die USA eingeladen. [1] Ihre Vorträge zogen Hunderte von Menschen an. Sie gilt als Pionierin des erneuten Interesses an Naturheilmitteln und traditioneller Medizin am Ende des 20. Jahrhunderts.

Einige ihrer Heilmittel und Ratschläge haben sich als umstritten erwiesen, ebenso wie alle natürlichen Heilmittel, da es schwierig ist, ihre Wirksamkeit zu beweisen. Nichtsdestotrotz sind ihre Werke nach wie vor beliebt und werden für ihre detaillierten Kenntnisse der europäischen Heilkräuter erwähnt.