Interreligiöse Horizonte in den Psalmen und Psalmenstudien/Interreligious Horizons in Psalms and Psalms Studies
512 Seiten
18 Lesestunden
Als »kleine Biblia« (Luther) hat der Psalter eine herausragende Rolle in Judentum und Christentum. Auch im Koran ist die Wertschätzung Davids hoch und die Psalmen klingen im Hintergrund mancher Sure an. Welches Potential können die Psalmen im Trialog der abrahamitischen Religionen entfalten? Was bedeutet es, wenn im Beten der Psalmen der eine Gott zum Verbindenden der Völker wird und Jerusalem zum Ort der Utopie eines nicht endenden Friedens? Dem gehen die 22 Studien zu den Psalmen im Gedenken an den herausragenden Psalmenforscher Erich Zenger nach.
Die ethischen Forderungen und Idealvorstellungen im Buch Levitikus sind zentral für das Verständnis von Gottesbeziehungen und menschlichen Interaktionen. Besonders hervorzuheben ist die Aufforderung, sowohl den Nächsten als auch den Fremden zu lieben. Dieses oft vernachlässigte Werk der Tora hat die Kultur und Werte der westlichen Welt stark beeinflusst, obwohl es im Christentum selten thematisiert wird. Der Kommentar bietet neue Perspektiven und Leseanregungen, um die innere Logik dieses bedeutenden Textes besser zu erfassen und dessen Relevanz für Judentum und Christentum zu beleuchten.
Die fünf Klagelieder Jeremias sind dichte und sehr poetische Texte, die über
die Zerstörung Jerusalems im 6. Jh. v. Chr. klagen. Sie zeigen einen Weg, wie
die Sprachlosigkeit gegenüber Gott überwunden werden kann, wie aus Bitterkeit
wieder Vertrauen erwachsen kann. Auf der Grundlage des Textes der revidierten
Einheitsübersetzung legt der Kommentar die fünf Klagelieder im Zusammenhang
des ganzen Buches aus. Er deutet die Texte vor dem Hintergrund der
historischen Entwicklung, entfaltet ihre poetische Schönheit und erschließt
die theologische Tiefe ihrer Grundgedanken. Ein wissenschaftlich fundierter
Kommentar in einer für Laien verständlichen Sprache.
Der Band versammelt Studien des Autors zu aktuellen Fragen des Deuteronomistischen Geschichtswerks, der Komposition der Klaglieder, zum Monotheismus und zum Bilderverbot. Neben methodischen und hermeneutischen Aspekten werden rezeptionsgeschichtliche und theologische Themen bearbeitet. Der Band enthält Beiträge zu Texten aus allen Kanonteilen Gen 34, Ex 18; Dtn 34; Jos 23; 2 Kön 17; Ps 8; 95; 104: Klgl 1 und Klgl 3.
Studien zur Anthropologie und Theologie im Alten Testament
396 Seiten
14 Lesestunden
Der Band versammelt fünfzehn Studien zum Verstehen der Bibel, zur Theologie des Alten Testaments und zur Anthropologie. Welchen Wert hat die geschichtliche Dimension für das Verstehen der Bibel und für ihre Auslegung? Wie lassen sich ein am heutigen Leser orientiertes Verständnis mit der unhintergehbaren Tatsache versöhnen, dass es um sehr alte Texte geht? Wenn diese Frage nicht beantwortet wird, hat die Bibel nur historischen Wert. Die Beiträge des Bandes zeigen, wie man von Grundsatzfragen ausgehend zu Beiträgen der Bibel in heutigen Fragen gelangen kann: Welche Hoffnungen verdichten sich im Menschsein Jesu? Hat jeder Mensch auch im biblischen Verständnis eine unaufgebbare Würde? Gibt es eine Würde des Alters und eine Würde im Alter nach den Texten des Alten Testaments? Was macht ein gutes Leben im biblischen Verständnis aus und wie redet das Alte Testament vom Tod? Im Einzelnen: I. Beiträge zur Hermeneutik der Schriftauslegung (1. Vom bleibenden Recht des Textes, vergangen zu sein. Wie tief gehen die Anfragen an die historisch-kritische Exegese; 2. Alles eine Sache der Auslegung. Zum Verhältnis von Schriftverständnis und Schriftauslegung); II. Beiträge zur alttestamentlichen Theologie (1. Der Gott Abrahams ist der Vater Jesu Christi. Zur Kontinuität und Diskontinuität biblischer Gottesbilder; 2. „Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften“ [Jes 11,5]. Zu ausgewählten Aspekten der Entwicklung der Messiasvorstellung im Alten Testament; 3. Die gespaltene Einheit des Gottesvolkes. Volk Gottes als biblische Kategorie im Kontext des christlich-jüdischen Gesprächs; 4. „Mögen sie fluchen, du wirst segnen“ [Ps 109,16]. Gewalt in den Psalmen; 5. Lernort Tora. Anstöße aus dem Alten Testament; 6. Bei Zeiten - Vom Nutzen des Augenblicks. Die Zeitsignatur des Daseins bei Kohelet; III. Beiträge zur Anthropologie des Alten Testaments (1. Die Frage nach dem Menschen. Biblische Anthropologie als Aufgabe der Wissenschaft - eine Standortbestimmung; 2. Wie Tau aus dem Schoß des Morgenrots. Zur Würde des Menschen nach dem Alten Testament; 3. Gottesbildlichkeit und Menschenwürde. Freiheit, Geschöpflichkeit und Würde des Menschen nach dem Alten Testament; 4. Schöpfungsglaube und Menschenwürde im Hiobbuch. Anmerkungen zur Anthropologie der Hiobreden; 5. Die Entstehung des Menschen. Anmerkungen zum Vergleich der Menschwerdung mit der Käseherstellung in Ijob 10,10; 6. Dann wäre ich nicht mehr da. Annäherungen an das sog. Todeswunschmotivmotiv im Buch Ijob; 7. „Du wirst jemanden haben, der dein Herz erfreut und dich im Alter versorgt“ [Rut 4,15]. Alter und Altersversorgung im Alten/Ersten Testament; „Beim Toten, der nicht mehr ist, verstummt der Lobgesang“ [Sir 17,28]. Einige Aspekte des Todesverständnisses bei Jesus Sirach).
Das Alte Testament ist voll von ethischen Weisungen. Neben den Zehn Geboten (Ex 20/Dtn 5) und dem Liebesgebot (Lev 19,18) bietet es eine Fülle von Einzelgeboten. Nimmt man noch die Erzählungen etwa von David und Batseba oder dem salomonischen Urteil hinzu, bietet sich ein bunter Strauß an ethischen Beispielen und Perspektiven. Dabei ist leicht erkennbar, dass hinter den alttestamentlichen Texten ein Ethos steht, das der Gerechtigkeit und Nächstenliebe verpflichtet ist. Welche Bedeutung hat dieses Ethos für ein Christsein in der Moderne? Beim Propheten Micha heißt es: „Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist“, aber ist es wirklich so einfach? Wie kommt man von der Bibel zum richtigen Handeln? Diesen Fragen geht der vorliegende Band beispielhaft nach.
Dieses Studienbuch stellt die ""Geschichte Israels"" von den Anfängen bis zum Bar-Kochba-Aufstand 132-135 n. Chr. dar. Das f|r Exegese und Theologiestudium unverzichtbare Wissen vermittelt der Autor verständlich und vor dem Hintergrund der aktuellen Forschung. Er zieht f|r seine Darstellung alle verf|gbaren Quellen Neben der Bibel finden archäologische Befunde, Inschriften und Bildwerke Ber|cksichtigung; exemplarisch wird aufgezeigt, wie diese Quellen zu interpretieren sind und wo die Grenzen der Rekonstruktion von Geschichte liegen. Dazu f|hrt er in den Stand der archäologischen und historischen Forschung ein und bezieht die Ergebnisse kritisch auf die biblische Darstellung. So entsteht ein Bild der Geschichte des antiken Israel im Kontext der s|dlichen Levante, das manches Mal vertraut, oft aber auch frisch und unerwartet daher kommt.
Die aktuellen Diskussionen um Gentechnik, Neurobiologie, Anfang und Ende des Lebens und die Würde des Menschen zeigen, wie wichtig es ist, sich des eigenen Menschenbildes immer neu zu vergewissern. Theologie kann nicht anders als auch Anthropologie zu sein. Für eine Bestimmung des christlichen Menschenbildes ist der Rückgriff auf die biblischen Antworten auf die Frage „Was ist der Mensch?“ von zentraler Bedeutung. Der Band versammelt Beiträge vornehmlich aus alttestamentlicher, aber auch aus neutestamentlicher und systematischer Perspektive zu einer Biblischen Anthropologie. Dabei werden besonders neuere Entwürfe der philosophischen und theologischen Anthropologie sowie Impulse aus den Kulturwissenschaften aufgenommen.
Die Doppelüberlieferung des Dekalogs in Ex 20 und Dtn 5 ist wohl das entscheidende Problem der Dekalogforschung. In diesem Band wird erstmals die Frage nach dem synchronen Verhältnis der beiden Fassungen des Dekalogs im Erzählverlauf des Pentateuch ausführlich diskutiert. Aus diachroner Perspektive wird das Problem der Doppelüberlieferung von Vertretern unterschiedlicher Pentateuchmodelle her angegangen. Es zeigt sich, dass der Dekalog Testfall der Pentateuchkritik ist. Mit Beiträgen von: Christoph Dohmen (Regensburg), Frank-Lothar Hossfeld (Bonn), Michael Konkel (Bonn), Reinhard-Gregor Kratz (Göttingen), Eckart Otto (München), Udo Rüterswörden (Bonn), Ludger Schwienhorst-Schönberger (Passau)