Die Republik Berg-Karabach hat 1991 ihre Unabhängigkeit erklärt und durch eine Volksabstimmung den Austritt aus der Sowjetunion bekräftigt. Das Volk von Berg-Karabach erkämpfte dabei sein Recht auf Selbstbestimmung, auch während des ihm aufgezwungenen Krieges mit Aserbaidschan. Nach jahrelangen Verhandlungen stellt sich nun die Frage nach der völkerrechtlichen Anerkennung der Republik. Berg-Karabach/Arzach weist im regionalen Vergleich einen hohen Grad an Staatlichkeit auf und ist damit ein wichtiger Baustein für die Sicherheit im Südkaukasus. Für Europa ist es eine Herausforderung, im Einklang mit den eigenen Werten zur langfristigen Stabilität und zum Wohlstand an seinem östlichsten Rand beizutragen. Im Buch stellen renommierte Wissenschaftler eigene Lösungsansätze vor. Sie erläutern ihre Positionen aus völkerrechtlicher, politikwissenschaftlicher, historischer, sicherheitspolitischer und rechtsphilosophischer Sicht. Mit Beiträgen von: Otto Luchterhandt, Egbert Jahn, Eckart D. Stratenschulte, Alexander Manasyan, Martin Malek, Sebastian Weber, Franz Eder, Dittmar Schorkowitz und Christian Stadler.
Vahram Soghomonyan Bücher



Europäische Integration und Hegemonie im Südkaukasus
- 204 Seiten
- 8 Lesestunden
Im Zuge eines umfassenden Wertewandels im Südkaukasus versuchen Armenien und Georgien ihre europäische Identität zu behaupten. Zugleich wird die Demokratisierung Aserbaidschans durch Erdölinteressen herausgefordert. Dabei sind für den Südkaukasus die 88er Karabach-Bewegung und die Rosenrevolution prägend. Der heranwachsende Konsens zur Integration stellt ein regionales Kooperationsprojekt in Anbindung an Europa in Aussicht. Welche sozialen Kräfte und Kapitalinteressen, z. B. von Diasporakapital und Energiekonzernen, treiben die Europäisierung der Region voran? Diese Rekonfiguration wirft die Frage nach den Grenzen Europas auf und hebt die Rolle der Region als geopolitischer Brückenkopf hervor.