Sabine Ferenschild Bücher






Weltkursbuch - globale Auswirkungen eines "zukunftsfähigen Deutschlands"
- 211 Seiten
- 8 Lesestunden
MISEREOR unterstützt die Armen der Dritten Welt, doch warum engagiert es sich in der Diskussion um ein zukunftsfähiges Deutschland? Kritiker argumentieren, dass Misereor vom eigentlichen Auftrag abweicht, indem es sich mit deutschen Belangen beschäftigt. Diese Kritik ist jedoch eine gefährliche Mischung aus Richtigem und Falschem. Richtig ist, dass Misereor den Armen in der Dritten Welt helfen soll. Falsch ist die Annahme, dass Fragen zur Zukunft Deutschlands irrelevant für diese Aufgabe sind. Eine tiefere Betrachtung zeigt, dass echte Hilfe für die Armen sowohl materielle als auch personelle Unterstützung erfordert. Darüber hinaus ist es entscheidend, die Ursachen der Armut zu bekämpfen. Bereits bei der Gründung von Misereor betonte Kardinal Frings, dass strukturelle Veränderungen oft effektiver sind als rein karitative Maßnahmen. Er wies darauf hin, dass die Rentenreform von 1957 mehr Menschen geholfen hat als viele soziale Einrichtungen. Daher sollte Misereor nicht nur direkte Hilfe leisten, sondern auch darauf hinarbeiten, die Rahmenbedingungen für die Armen zu verbessern. Dies erfordert ein Engagement, das über kurzfristige Hilfe hinausgeht und langfristige Lösungen anstrebt.
In den vergangenen Jahren hat sich weltweit die Debatte über die Nutzung von Land, die unterschiedlichen Interessen der Landnutzung und die dabei entstehende "Flächenkonkurrenz" zugespitzt. Dazu hat die Belegung grosser Flächen für die Exportproduktion beigetragen. Diese wiederum löst verschiedenste Migrationsbewegungen verbunden mit meist schlechten Arbeitsbedingungen in der Agrarexportproduktion oder im informellen städtischen Sektor aus. An den Beispielen der Baumwollproduktion, die weltweit ca. 2,5% der nutzbaren Ackerfläche belegt und im Beispielland China etwa 6,5%, und der Palmölproduktion, die im Beispielland Malaysia nach wie vor zur Rodung von Regenwäldern führt, werden die Auswirkungen auf die Menschen in den Anbauregionen und die Arbeitsbedingungen der Migrant/-innen in den Plantagen vorgestellt. (Quelle: Website von éducation21).