Zivilisation und Krieg sind untrennbar miteinander verbunden, was besonders aufschlussreich ist, da Hinweise auf tödliche Gewalt gegen Gruppen erst seit dem 6. Jahrtausend v. Chr. in Europa auftauchen. Die erste speziell für den Krieg entwickelte Waffe, das Schwert, setzte sich sogar erst im zweiten Jahrtausend v. Chr. durch. Die Frage bleibt, was die Dynamik des Krieges entfacht hat und warum sie die Geschichte der Menschheit bis heute prägt. Armin Eich bietet in seinem Buch eine faszinierende Analyse der Frühzeit des Krieges. Er beleuchtet die Forschungsergebnisse der Prähistoriker und beschreibt die Auswirkungen verbesserter Waffentechnologien und Strategien in der Bronzezeit, während er auch untergehende Hochkulturen wie die Mykenische und die Hethitische betrachtet. In weiteren Kapiteln untersucht er die besorgniserregenden Zusammenhänge zwischen Rohstoffhandel, aufkommender Staatlichkeit und der Monetarisierung von Kriegen in klassischer Zeit. Den Abschluss bildet eine Analyse der traumatisierenden Zustände eines entgrenzten Kriegs, in dem die ständige Konfrontation mit Kriegserlebnissen die psychische Struktur der Betroffenen verändert und organisierte Gewalt zu einem unvermeidlichen Schicksal in der Antike wird.
Armin Eich Bücher




Die besondere Stellung des neuen Herrn im römischen Staat, den der Senat mit dem Ehrennamen Augustus ausgezeichnet hatte, beruhte auf Ausnahmegewalten. Sie waren ihm im Jahr 27 v. Chr. höchstpersönlich zuerkannt worden und hätten eigentlich nach zehn Jahren erlöschen sollen. Tatsächlich wurden diese Sondervollmachten immer wieder verlängert und blieben bis an sein Lebensende in Kraft. Augustus nutzte sie, um ein schlagkräftiges Berufsheer aufzubauen, das auf ihn als seinen Oberbefehlshaber eingeschworen war. Diese professionelle Armee, die Augustus als sein persönliches Machtinstrument konzipiert hatte, entwickelte nach dem Tod ihres Schöpfers politisches Eigengewicht und bestimmte fortan maßgeblich die Geschicke des Imperiums. In letzter Instanz bestimmten die Soldaten, wer über das Reich als Imperator herrschen sollte. Der römische Staat wurde zu einem vom Militär dominierten Kaiserreich.
Wilhelm Dörpfeld (geb. 1853 in Barmen - gest. 1940 auf Lefkada) ist eine der prägenden Gestalten der modernen Archäologie. In ihm vereinigten sich Charakterzüge, die normalerweise nicht in einer Person Platz finden: Einerseits war er ein präzise denkender Wissenschaftler, doch gleichzeitig getrieben von der Leidenschaft, den archäologischen Quellen Geheimnisse zu entreißen, die sie nüchternem Forschen gewöhnlich nicht preisgeben. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere kündigte er 1912 den Direktorposten beim Deutschen Archäologischen Institut in Athen, um unbeeinflusst von beruflichen Rücksichten seinen Forschungen zur Heimat des Odysseus nachgehen zu können. Auf diesem Feld wie auch manchen anderen hat er gegen alle inhaltlichen und persönlichen Angriffe durch die Universitätswissenschaft seine Thesen verbissen verteidigt. Archivmaterialien im Wuppertaler Stadtarchiv, aber auch an verschiedenen Stätten seines Wirkens, darunter in Leiden, Berlin, Athen und Kairo, zeugen von den ungleichen wissenschaftlichen Kämpfen, die der Barmer Archäologe bis an sein Lebensende ausfocht. Im Juli 2018 haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachausrichtung an der Bergischen Universität Wuppertal getroffen, um ihr Wissen über dieses Archivmaterial auszutauschen. Dabei gingen die Forscherinnen und Forscher auch auf die Beteiligung des Archäologen an den politischen Auseinandersetzungen seiner Zeit ein, darunter auch ausführlich zu seiner Positionierung gegenüber dem Nationalsozialismus. Ihre Ergebnisse legen sie in diesem Band vor
Die Verurteilung des Krieges in der antiken Literatur
- 275 Seiten
- 10 Lesestunden