Edith Bernhauer Bücher





Dieses Buch über die „Innovationen in der altägyptischen Privatplastik“ beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der 18. Dynastie, einem sehr lebendigen und turbulenten Abschnitt der altägyptischen Geschichte bis zu ihrem revolutionären Höhepunkt in der Amarnazeit. Darüberhinaus wird ein Gesamtüberblick über die Entwicklung der Privatplastik als Spiegelbild der jeweiligen Zeit gegeben. Die 18. Dynastie (1539–1293 v. Chr.) verdeutlicht einen großen Wandel im Selbstverständnis der Menschen, denn sie lassen sich jetzt in der Funktion als Erzieher oder als Beteiligter am Kult darstellen. Dies zeigt sich anhand vieler neuer Statuentypen, wie den Erzieherstatuen, Theophoren, Sistrophoren oder Opferplattenträgern, also Statuen, die vor sich Königskinder, Götterfiguren, Naossistren oder Opferplatten halten oder berühren. In einem methodischen Teil werden verschiedene Aspekte der Statuenterminologie angesprochen und Vorschläge zur computertechnischen Auswertung gemacht.
Bilder des Orients
- 66 Seiten
- 3 Lesestunden
Hathorsäulen und Hathorpfeiler haben bislang in der Forschung keine Einzeluntersuchungen erfahren. Dies verwundert und ist bedauerlich, denn sie stellen nicht nur ein interessantes Bauglied der altägyptischen Architektur dar, sondern haben vor allem auch einen religionsgeschichtlich bedeutenden Hintergrund. In den letzten Jahren sind durch neue Grabungen und Rekonstruktionen Hathorstützen in mehreren Kultanlagen neu oder besser erschlossen worden (z. B. Bubastis, Elephantine oder Memphis), die eine zusammenstellende Detailuntersuchung mehr als lohnen. Die bisher schlechte Publikationslage wird hier in zweierlei Hinsicht überwunden: eine ausführliche Dokumentation des erreichbaren Bestandes steht neben der Analyse zu Konzeption und Entwicklung der Hathorsäulen und -pfeiler. Um die entscheidende Grundlage zu erarbeiten, wird der Zeitabschnitt von den Anfängen dieses Stützentyps bis zum Ende der 3. Zwischenzeit behandelt. Dabei stehen mehrere Quellen zur Verfügung, von denen die wichtigste der archäologische Befund ist. Auch die Entwicklung der Spätzeit bis zur römischen Epoche, eine Zeitspanne mit vielen Belegen, wird kurz angerissen.