Diese Arbeit ist von der Japanese Society for Ethics mit dem Watsuji-Preis 1996 ausgezeichnet worden. Der Weg zum System - das ist die zentrale Intention der Philosophie des jungen Hegel. Diese Interpretation der philosophischen Entwicklung Hegels verfährt insofern geschichtlich, als sie die philosophischen Ansätze im Kontext der Entwicklung des Deutschen Idealismus mitberücksichtigt und die wechselseitigen Anregungen im Freundeskreis um Hegel, vor allem Hölderlins und Schellings, genauer in Betracht zieht. Die philosophischen Entwürfe Hegels können hinsichtlich ihrer Genese und systematischen Anlage nur in diesem Zusammenhang verstanden werden. Im Gegensatz zur herkömmlichen Auffassung, die zwischen der Frankfurter und Jenaer Zeit Hegels einen tiefen Bruch annahm, versteht der Verfasser Hegels Entwicklung in Frankfurt und Jena als Einheit und Zusammenhang. Diese Sicht führt zu neuen Aufschlüssen, indem sich die Wurzeln der Jenaer Systembildungen unter Berücksichtigung unbekannter Materialien in der Frankfurter Zeit Hegels aufzeigen lassen.
Joji Yorikawa Bücher


Was bedeutet es, daß die Philosophie ein System konstruiert und sich als Wissenschaft vollendet? Dieser Frage wird im Hinblick auf die Konstruktion des Systems des Deutschen Idealismus und die daraus folgende Dekonstruktion nachgegangen. Der Deutsche Idealismus erstrebt die Wissenschaftlichkeit der Philosophie und die Begründung des Wissens. Dies bedeutet die Befestigung der Grundlage und den Aufbau des Systems. Im Gegensatz dazu zerstört die Dekonstruktion die Grundlage und bewirkt den Zusammenbruch des Systems. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Deutschen Idealismus beginnt mit der Untersuchung des Wegs zum System. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Beziehungen zwischen Hegel, Hölderlin und Schelling zu. Die Schritte zum System können in diesen Konstellationen rekonstruiert werden. So wird deutlich, in welche Richtung sich der Deutsche Idealismus wendet und was vom ursprünglichen Projekt entfällt. Anhand des Zusammenhangs von System und Freiheit bei Schelling ist die Dimension der Fragestellung »Warum ist nicht nichts?« auszuloten. Dabei interpretiert der Autor die Frage nach dem Absoluten zur Frage nach dem Nichts um. Dann führt die Untersuchung von Schelling zu Heidegger weiter und vertieft die Problemstellung durch die Unterscheidung von Grund und Ungrund. Darüber hinaus wird Hegels Nichts mit Heideggers Sein in der Auseinandersetzung Heideggers mit Hegel konfrontiert.