\"Sie sind noch weit entfernt vom Verständnis für die Behörde\"
- 268 Seiten
- 10 Lesestunden



Die Anthologie „Heimwehland“ versammelt Erzählungen, Prosatexte, Essays, fiktionale Tagebücher, Romanauszüge und Gedichte von über 60 internationalen Autorinnen und Autoren und bietet ein vielschichtiges Lesebuch über eine anhaltende deutsche Wunde mit europäischer Dimension. Die Flucht und Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg zählt zu den großen menschlichen Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Zwischen Januar 1945 und Sommer 1946 erreichte die gewaltsame Völkerwanderung aus Schlesien, Ost- und Westpreußen, dem Sudetenland, Pommern, Posen und Ostbrandenburg ihren Höhepunkt. Für die Vertriebenen war der Albtraum auch nach dem Erreichen der alliierten Besatzungszonen nicht vorbei. Die deutsche Nachkriegsliteratur griff dieses Thema und die seelischen Traumata sofort auf. Literarische Größen wie Horst Bienek, Günter Grass, Siegfried Lenz und Christa Wolf, die selbst fliehen mussten, ließen ihre Erlebnisse in ihr Werk einfließen. Später setzten auch Autoren ohne biographischen Bezug zur Vertreibung diese Tradition fort. Ein Kapitel widmet sich der literarischen Aufarbeitung der Vertreibung von etwa 2,5 Millionen Menschen aus Ostpolen. Auch aktuelle und kontroverse Themen wie das Vertreibungsverbrechen des Brünner Todesmarsches werden behandelt. Dr. Axel Dornemann, Jahrgang 1951, hat zahlreiche literarische Anthologien herausgegeben und veröffentlichte 2005 die erste wissenschaftliche Bibliographie zu Flucht und Vert