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Ulrich Meyenborg

    Paul Bromme (1906 - 1975)
    Gestrandet in Lübeck
    Die Lübecker SPD von 1968 bis 2003
    • Die Lübecker SPD von 1968 bis 2003

      35 Jahre im Rahmen von Ereignissen, Zahlen und Fakten

      Im MIttelpunkt dieser Chronik stehen die Ereignisse und Personalien der Lübecker SPD. Personal- und Sachentscheidungen anderer Parteien in Lübeck werden angeführt, wenn sie Rückwirkungen auf die politischen Entscheidungen der SPD gehabt haben. Andererseits sind bedeutende Ereignisse in der Hansestadt als soziologisch-gesellschaftliche Rahmenbedingungen auch dann aufgenommen worden, wenn kein direkter Zusammenhang mit Entscheidungen in der Partei oder der Bürgerschaftsfraktion bestand. Bedeutende Fakten des jeweiligen Jahres, zunächst der internationalen, dann der nationalen Politik sowie weitere Geschehnisse von weltweiter oder nationaler Bedeutung sind den Lübecker Ereignissen vorangestellt. Die Ereignisse von Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen werden in der Regel aus Lübecker Sicht betrachtet.

      Die Lübecker SPD von 1968 bis 2003
    • Die Kommunistin und spätere Sozialdemokratin Maria Klann stand ebenso wie der Sozialdemokrat Max Geissler im aktiven Widerstandskampf gegen den Faschismus in Österreich und Deutschland. Nach ihrer Verhaftung durch die Gestapo inhaftierte man sie im Zuchthaus bzw. im Konzentrationslager. Mit dem Vorrücken der russischen Front wurden sie von der SS auf Gewaltmärschen in Richtung Nordwesten getrieben. Sie überlebten die mörderischen Strapazen und strandeten schließlich in Lübeck. Sobald es möglich war, nahmen sie hier die politische Arbeit wieder auf. Daneben galt ihr Engagement sofort den Flüchtlingen, Zwangsarbeitern und den Verfolgten des Naziregimes. Beide haben ihre Erlebnisse im Widerstand, in der Haft und schließlich während des Marsches aufgeschrieben. Auch nach mehr als sechzig Jahren ist ihr Schicksal noch immer präsent. Es darf nicht in Vergessenheit geraten. Kleine Hefte zur Stadtgeschichte, herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lübeck, Heft 26.

      Gestrandet in Lübeck
    • Paul Bromme engagierte sich nach Besuch der Oberschule zum Dom in Lübeck und Jurastudium in Hamburg früh in der SPD. 1933 emigrierte er über Prag und Kopenhagen nach Norwegen und Schweden. Seit 1940 arbeitete er als außenpolitischer Redakteur bei einer größeren regionalen Zeitung in Schweden. 1948 setzte sich Lübecks Bürgermeister Otto Passarge erfolgreich für seine Rückkehr in die Hansestadt ein. Hier wurde er Vorsitzender der SPD und gehörte ab 1949 dem ersten Deutschen Bundestag an. Im Rahmen einer Parteistrafe musste er 1952 alle Ämter niederlegen, nach seiner Rehabilitation wählte man ihn aber sogleich wieder zum SPD-Kreisvorsitzenden. Als Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtages und als Lübecker Senator war er viele Jahre die bestimmende Persönlichkeit in der Lübecker Sozialdemokratie. Paul Bromme war überzeugter Europäer. Als er 1975 starb, lag er in einem tiefen Zerwürfnis mit der Lübecker SPD. Brommes ausführlicher Bericht über seine Emigrationszeit von 1933 bis 1948 ist eine wichtige zeithistorische Quelle. Die Schilderung von Brommes politischem Wirken hat Ulrich Meyenborg, langjähriger Schul- und Kultursenator der Hansestadt, eng mit der Geschichte der Lübecker SPD von 1948 bis 1974 verknüpft.

      Paul Bromme (1906 - 1975)