Die europäischen Kreuzzüge (11.–13. Jh.) überschatten noch unsere Gegenwart und werden von verschiedenen Seiten als politisches Argument genutzt. Doch die Denkmuster der mittelalterlichen Kreuzfahrer sind heute schwer nachvollziehbar. Felix Hinz erläutert in seiner knappen, anschaulichen Darstellung die Ursprünge der Kreuzzugsidee, die wichtigsten Ereignisse, die Lebensumstände in den Kreuzfahrerstaaten, aber auch die Nachwirkungen einer Geschichte, die nicht vergehen will. Mit seiner prägnanten Zusammenfassung aktueller internationaler Forschungsdiskussionen sowie dem multiperspektivischen Quellenanhang eignet sich das Buch ideal für Geschichtsunterricht und Studium.
Felix Hinz Bücher






Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht waren die Kreuzzüge keineswegs ein Phänomen, das auf das Mittelalter beschränkt blieb. Es gibt sie bis heute. Der vorliegende Sammelband mit Beiträgen aus der westlichen und der arabischen Welt setzt sich zur Aufgabe, die Kreuzzugsidee in ihren neuzeitlichen, zum Teil säkularisierten Ausformungen zu fassen und ihre Entwicklungen bis in die Gegenwart zu beschreiben. Dabei werden vor allem die USA ausführlich als Erben mittelalterlicher Traditionslinien analysiert. Der ideengeschichtliche Ansatz mündet in Betrachtungen europäischer und arabischer Geschichtskultur und wartet mit didaktischen Ansätzen auf, die den zuvor gewonnenen Erkenntnissen Rechnung tragen. Contrary to a widely-held assumption, the Crusades were not a phenomenon restricted to the Middle Ages. They continue today. This volume, with contributions from the Western and Arab worlds seeks to comprehend the idea of a crusade in its modern, partly secularised forms and to describe its development up to the present day. In particular, the USA is analysed in detail as the inheritor of mediaeval traditions. This approach from the perspective of the history of ideas culminates in considerations of European and Arabic cultures of history, and comes up with didactic approaches to accommodate the insights gained in the book.
Historische Mythen im Geschichtsunterricht
Theorie und Zugriffe für die Praxis
„Mythos“ ist ein schillernder Begriff, der in den Geisteswissenschaften auf unterschiedlichste Weise diskutiert wird. Nicht nur die aktuellen Verschwörungsmythen um den „Großen Austausch“, den „Deep State“ oder „QAnon“ sind Beispiele dafür, wie sehr historisch-politische Mythen noch heute auch westliche Gesellschaften durchdringen. Aber nicht alle Mythen waren oder sind zwingend gefährlich, vielmehr brauchen Menschen Mythen, denn Mythen erfüllen wichtige soziale Funktionen, die vielfach mit „Zugehörigkeit“ zu tun haben. Der vorliegende Band begreift Mythen daher nicht nur als notwendiges Übel innerhalb des Geschichtsbewusstseins, sondern als dessen unverzichtbaren Bestandteil. Er stellt Eigenschaften, Funktionen und Arten historischer Mythen vor und unterbreitet auf dieser Grundlage an (einst) wirkmächtigen Beispielen praxisorientierte Vorschläge für einen kompetenzorientierten Umgang mit ihnen im Geschichtsunterricht.
Mythos Kreuzzüge
- 574 Seiten
- 21 Lesestunden
Der Mythos der Kreuzzüge wirkt in Kultur und Politik bis in die Gegenwart fort: Sie waren das erste gemeinsame Projekt des christlich-römisch-germanisch geprägten Abendlandes und späteren Westeuropas. Ihre Rezeption richtet sich bis heute nach dem Muster einer identitätsstiftenden Wandersage (wie dem Auszug des Auserwählten Volkes ins Gelobte Land) stets auf letzte Ziele, Hoffnungen und Werte (Jerusalem). Die vorliegende Studie untersucht deutschsprachig publizierte historische Romane zwischen 1786 und 2012 zu den Orientkreuzzügen hinsichtlich ihrer Aussagen über das nationale Selbstverständnis während der Entstehungszeiten der betreffenden Werke: Was gilt wann (weshalb) als „heilig“? Wofür lohnt es sich (wie) zu kämpfen? Hat die Geschichte ein erlösendes Ziel? Und falls ja: Wie kann man es erlangen und dauerhaft besitzen? Durch die Analyse der Rezeption des Kreuzugmotivs über die Jahrhunderte gelingt ein tiefer Einblick in das Befinden der deutschsprachigen Räume in der jeweiligen Zeit. Die Studie führt vor, wie man ein breites Quellenkorpus von 164 Romanen effektiv sowohl quantitativ wie auch qualitativ analysiert und aus den Ergebnissen didaktische Perspektiven für den Geschichtsunterricht herleitet.