Endzeit und Neubeginn
Berliner Nachkriegsgeschichten






Berliner Nachkriegsgeschichten
Dieses Buch über den Neuaufbau der Berliner Justiz nach dem Zweiten Weltkrieg vermittelt ein lebendiges Bild der Nachkriegszeit. Es zeigt anhand der Justizgeschichte den Machtkampf zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion und bietet Einblicke in den von Not geprägten Alltag der Berliner. Mit - teilweise bisher unveröffentlichten - Fotos und Grafiken stellt der Autor die unmittelbare Nachkriegsgeschichte Berlins anschaulich dar. Zudem ermöglichte die Untersuchung von ca. 3 000 Gerichtsakten einen hervorragenden Zugang zur Situation der Berliner Gesellschaft und Justiz in den ersten Nachkriegsjahren.
Diese Arbeit über den Neuaufbau der Berliner Justiz nach dem Zweiten Weltkrieg vermittelt ein lebendiges, illustrierendes Bild der Nachkriegszeit und zeigt, in welchem politischen Spannungsfeld der Neuaufbau stattfand. Die Aufarbeitung der Justizgeschichte, und dabei insbesondere die Rolle der Ostberliner Justiz nach der Spaltung, trägt zu einem rechtshistorisch und rechtssoziologisch geprägten Bild der Probleme und Nöte der Justiz und der Bevölkerung in den ersten Nachkriegsjahren bei und gewährt spezifische Einblicke in die Entstehung eines neuen Rechts- und Gesellschaftssystems. Berlin in der Nachkriegszeit, als Miniaturbild des Kalten Krieges, ist für eine solche Untersuchung besonders geeignet, da es gerade dort nun galt, die entscheidenden Machtpositionen zu sichern. Das Justizsystem wurde dabei zu einem Eckpfeiler bei der Sicherung der Macht; in ihm spiegelten sich die sich gegenüberstehenden, sehr unterschiedlichen politischen Ideologien wider. Die Untersuchung von ca. 3000 Gerichtsakten des Amtsgerichts Berlin-Mitte aus der Zeit von 1945 bis 1952 zeigt, wie rasch sich die Justiz und die Bevölkerung auf die neuen Machtverhältnisse einstellten – und wie leicht ausgebildete oder auszubildende Juristen Spielball einer Ideologie wurden.
Mehr als eine halbe Million Straftaten wurden 2016 in Berlin angezeigt. Das Spektrum reicht von Taschendiebstahl über Drogenhandel und Schlägereien bis zu Mord. Der Autor, einer der besten Kenner der Berliner Justizgeschichte, hat spektakuläre Fälle aus den beiden letzten Jahrzehnten ausgewählt. Es handelt sich ausschließlich um Tötungsdelikte – darunter der Mord an Hatun S., die 2005 mitten auf der Straße erschossen wurde, ein „Ehrenmord“, der eine politische und gesellschaftliche Debatte auslöste, wie auch der Fall eines Dänen, der 2011 seine beiden minderjährigen Töchter bei lebendigem Leibe verbrannte, um sie nach verlorenem Sorgerechtsstreit nicht seiner Ex-Frau überlassen zu müssen. Zwei weitere Fälle haben die Öffentlichkeit 2012 monatelang beschäftigt: der von Jonny K., der am Alexanderplatz von einer Gruppe Jugendlicher zu Tode geprügelt wurde, und das Mordkomplott, dem die junge Pferdewirtin Christin R. aus Lübars zum Opfer fiel. Ernst Reuß ruft Kriminalfälle ins Gedächtnis, die illustrieren, dass Berlin nicht nur im politischen Sinne Hauptstadt ist …
Es gibt nichts, was es nicht gibt! Warum die Justiz in Sachen Katzenkönig, Kannibalismus und Komatrinken zu Gericht saß, wie die Urteile ausfielen und weshalb sie so und nicht anders lauteten. Spannend und verständlich kommentiert Ernst Reuß bizarre Strafrechtsfälle aus dem Bereich Mord und Totschlag. Jeder Fall hat seine besondere juristische Eigentümlichkeit. Es geht um die Bewertung von nicht alltäglichen Sachverhalten wie Anstiftung zum Selbstmord, erweiterten Suizid, Totschlag auf Verlangen, Ehrenmord, tödliche Zivilcourage oder das perfekte Verbrechen. Anhand juristischer Quellen und über reißerische Medienberichte hinaus erhalten wir Einblick in die Schwierigkeit der Urteilsfindung bis in die höchste Instanz. Interessant nicht nur für den juristischen Laien, doch nichts für schwache Nerven. Der Kannibale von Rotenburg - Die Zivilcourage des Dominik B. - Komatrinken - Der Sirius-Fall - Der Darkroom-Mörder und andere Fälle