Wie ein Informationscode Viren, Software und Mikroorganismen steuert
Mikroorganismen, Viren und Computerprogramme codieren alle Informationen, die erforderlich sind, sich selbst zu vermehren und verbreiten. Dabei sind sich diese Mechanismen in der belebten Welt, in der Welt der Viren und sogar in der Welt der technischen Systeme verbluffend ahnlich.
Die Bibliometrie wird demnächst 100 Jahre alt. Sie ist entstanden aus der Idee, Bibliothekare bei ihrer eigentlichen Arbeit, der Literaturauswahl, zu unterstützen und das Bestandsmanagement zu optimieren. Heute meint Bibliometrie die Quantifizierung des wissenschaftlichen Outputs, das Messen der Leistungsperformance von Einrichtungen und Personen mit all den Unwägbarkeiten, die in Wägemaßen stecken. Durch das freie Internet und die sozialen Netzwerke haben die klassische Bibliometrie und ihre Indikatoren zwar noch nicht ausgedient, aber ihre Aussagen werden zunehmend auf das reduziert, was sie bedeuten: Eine nur sehr mittelbare Annahme, dass eine oft zitierte Publikation eine wichtige ist. Alternative Metriken erlauben die Bewertung von neuen Formen der Wissenschaftskommunikation jenseits von Zeitschriftenbeiträgen und Büchern. Sie bedeuten zugleich eine Demokratisierung in der Vermessung der Wissenschaft durch die Emanzipation von den kommerziellen monopolartigen Zitierdatenbanken am Markt.
Leben im neuen Takt Unsere Welt ist digital geworden. Permanent und überall sind Informationen verfügbar und unsere Kommunikation kennt keine Ruhezeit. Sende- und Ladenschluss sind abgeschafft, das Internet ist ein 24-Stunden-Newsticker ebenso wie ein 24-Stunden-Kaufhaus. Die pausenlose Gesellschaft hat durch die digitale Permanenz Einzug gehalten in die Lebenswirklichkeit der Allermeisten von uns. Was machen Dauerverfügbarkeit, soziale Netzwerke und die gefühlte Beschleunigung mit uns – und ist die Entwicklung nur beklagenswert? Der Philosoph und Vordenker der digitalen Zukunft Rafael Ball veranschaulicht mit lebendigen Beispielen, welche individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen die aktuellen Entwicklungen mit sich bringen. Dabei vertritt er eine höchst spannende These: Mithilfe der digitalen Information und Kommunikation gelingt es uns erstmalig, die Linearität der Zeit zu überwinden! Unsere Gesellschaft ist nicht mehr nur nach der Uhr getaktet, sondern nach Simultan-Zugriffen. Die digitale Permanenz errichtet damit unendlich viele und vielgestaltige Welten. Fluch oder Segen? Wir haben es – zumindest als aufgeklärte User – in der Hand! Keywords: Digitale Zukunft, Digitale Welt, Medienwandel, Beschleunigung, Gleichzeitigkeit, Internet, Web 2.0, Big Data, Informationsorganisation, Wissensorganisation, Zeit, Pause, Stress,
„Die Tradition des Sammelns und Aufbewahrens der klassischen Bibliothek hat mit der Medien- und Technikrevolution eine Sinnkrise erfahren, die noch lange nicht überwunden ist. Die Zeit der Bibliotheken ist vielleicht nicht vorüber, aber Bibliotheken müssen sich im Zeitalter dynamischer Dokumente und flüchtiger Inhalte im Internet komplett neu erfinden und es braucht ein radikal neues Grundverständnis dessen, was bewahrenswert ist und was es nicht ist.“
Wissenschaftliche Wahrnehmung von Forschungsinstituten und Wissenschaftlern in aller Welt werden oft anhand ihrer Publikationen gemessen. Dazu werden bibliometrische Indikatoren, etwa die Anzahl der Veröffentlichungen und ihre Zitate, zu Rate gezogen. Mit bibliometrischen Analysen kann der Erfolg von wissenschaftlichen Arbeiten messbar dokumentiert werden. Dies ist ein wichtiger Aspekt gegenüber Entscheidungsträgern und Geldgebern, denn Forschungsgelder sind knapp und immer lauter wird die Frage, nach welchen Kriterien sie gerecht vergeben werden können. Hier sind bibliometrische Methoden zukünftig stärker gefragt. Das Buch gibt eine Übersicht über Methoden, Anwendungen aber auch Grenzen bibliometrischer Analysen