Anthony Braxton, in der South Side Chicagos geboren, hat sich seit über fünfzig Jahren als eine der einflussreichsten Figuren der kreativen Musik etabliert. Sein Schaffen zeichnet sich durch Innovation und Produktivität aus, und er hat maßgeblich zur Entwicklung und Prägung dieses Genres beigetragen.
Das Phänomen Popmusik erfreut sich in Philosophie, Musik-, Literatur-, Medien- und Sozialwissenschaft einer lebhaften Debatte. Dennoch sind eine ganze Reihe von grundlegende Fragen, die die Popmusik im Kern betreffen, noch weitgehend offen: Welche Abgrenzungskriterien lassen sich für Popmusik gegenüber anderer Musik – etwa Klassik, Jazz, Schlager, Volksmusiken – bestimmen? Gibt es sie in allen Genres oder ist Popmusik ein eigenes Genre? Zeichnet sie sich durch spezifische Gehalte aus? Verlangt Popmusik eine bestimmte Aufführungspraxis? Ist Popmusik primär ein soziales oder musikalisches Phänomen? Gibt es ästhetische Kriterien für eine Unterscheidung zwischen gut und schlecht? Welchen Einfluss haben Publikum und Kulturindustrie auf das popmusikalische Geschehen? Diese und noch viele weitere Fragen beantworten die Autoren des Bandes. Interdisziplinär und facettenreich beleuchten sie das Wesen der Popmusik und machen dadurch ihre ganze schillernde Vielfalt sichtbar.
Wer sich mit aktuellen Erziehungsfragen auseinandersetzt, sollte sich auch einen Überblick über die bisher praktizierten Erziehungsformen verschaffen. Timo Hoyer führt in diesem Band anschaulich in die Sozialgeschichte der Erziehung, der Kindheit, der Familie und der Schule ein. Er spannt den Bogen von der Antike bis zur Moderne und betrachtet dabei vor dem Hintergrund der jeweiligen politischen und kulturellen Situation sowohl die Aspekte der privaten als auch der öffentlichen Erziehung. So rekonstruiert und analysiert der Autor bspw. die klösterliche Bildung im Mittelalter, die Gouvernanten und Hofmeister der frühen Neuzeit, die Kinderarbeit während der Industriellen Revolution oder die Entwicklung vorschulischer Erziehungseinrichtungen und Kindergärten. Damit ermöglicht er es dem Leser, die aktuellen Reformdebatten in einen historischen Kontext einzubetten und neu zu bewerten.
Hochbegabte werden meistens auf ihre außerordentliche Intelligenz und auf herausragende kognitive Leistungen reduziert. Darunter leiden die Betroffenen und ihre Förderung greift zu kurz. Das Buch beleuchtet deshalb den sozialen und emotionalen Erfahrungsraum hochbegabter Schüler/innen. Gespräche mit Kindern, Eltern und Lehrer/innen vermitteln völlig neue Erkenntnisse über die Gefühls- und Gedankenwelt Hochbegabter. Hinter dem Etikett »Hochbegabung« werden unterschiedliche Einzelpersonen sichtbar, die der individuellen Förderung bedürfen.
»Begabung« ist ein faszinierendes Phänomen: Wie soll man sich die erstaunliche Klugheit oder die verblüffende Geschicklichkeit mancher Kinder erklären? Es müssen Geschenke der Natur sein oder Gaben Gottes - dachte man früher. Es sind teils genetisch bedingte, teils von der Umwelt beeinflussbare Begabungen - lauten modernere Erklärungen. In den westlichen Gesellschaften haben die Diagnostik und die Förderangebote von Begabungen gegenwärtig Konjunktur, immer auf dem schmalen Grat zwischen famoser Intelligenzleistung und sozialer Selektion. Die vorliegende Einführung stellt erstmals anhand von erziehungswissenschaftlicher Theorie und pädagogischer Praxis die Definition, Forschungsansätze und integrative Fördermöglichkeiten von Begabung und Begabten vor. Das Autorenteam vergleicht die Unterrichts- und Schulentwicklung im amerikanischen und deutschsprachigen Bildungsraum und stellt ein erfolgreiches Modell vor.
In modernen Gesellschaften bewegen sich die Menschen unentwegt in Organisationen, deren Strukturen, Regeln und Werte sie einerseits gestalten, deren Gestalt andererseits ihr Fühlen, Urteilen und Handeln beeinflusst. »Jede Organisation institutionalisiert auf der einen Seite institutionelle Praktiken, um alle Emotionen ihrer Mitglieder zu dämpfen, die ihr vermeintlich schaden; auf der anderen Seite institutionalisiert sie Praktiken, um alle Emotionen ihrer Mitglieder zu fördern, die ihr vermeintlich nützen«, heißt es bei Rolf Haubl, dem dieses Buch gewidmet ist. Die Aufsätze machen deutlich, dass Emotionen neben ihrem Gefühlsgehalt kognitive Anteile, Motivations- und Handlungsbezüge sowie psychische, physische und gestische Reaktions- und Ausdrucksqualitäten besitzen. Emotionen gehen über das empfindende Individuum hinaus, sie berühren intersubjektive und gesellschaftliche Bereiche, die ihrerseits auf die Emotionen einwirken. Mit diesen Wechselwirkungen befassen sich die Beiträge namhafter Autoren und Autorinnen aus den Blickwinkeln der Psychoanalyse, Sozialpsychologie, Soziologie, Organisationstheorie, Erziehungswissenschaft und Literatur.
Alexander Mitscherlich, who would have turned 100 in September 2008, was one of the most distinctive personalities to put his stamp on the intellectual countenance of the German Republic in Bonn. Both as physician and scientist he played a decisive role in institutionalizing psychosomatics and psychoanalysis in the years following World War II. As a writer he became well known through his books “Medicine Without Humanity,” “On the Path to a Fatherless Society,” “The Inhospitality of Our Cities,” and “The Inability to Mourn.” As a public intellectual he developed from being a child of the antidemocratic Weimar Republic to one of the most vociferous democrats in the new Republic who passionately spoke on the burning problems of the new era. Timo Hoyer traces the career of Germany’s best-known psychoanalyst from his childhood to his death in 1982. This portrait of Mitscherlich’s intellectual development, his scientific influence as well as his social engagement is a portrait of the entire epoch as well. This biography contains many sources and illustrations published for the first time.
Das Glück ist in aller Munde. Das Bedürfnis nach dem Glück und der Wunsch nach einem glücklichen Leben sind offenkundig groß, wie etwa die stark nachgefragte Ratgeber-Literatur mit ihren Versprechen von Glücksformeln verrät. Meist machen es sich diese Bücher jedoch zu einfach mit ihrem Gegenstand: Was Glück bedeutet, wie oder ob überhaupt das Streben danach zu befriedigen ist, wird seit Jahrhunderten kontrovers diskutiert. Zur fundierten Auseinandersetzung mit Glücksvorstellungen, Glückserwartungen und Glücksversprechungen tragen in diesem Werk verschiedene sozial- und geisteswissenschaftliche Disziplinen bei. Die Beiträge eröffnen psychoanalytische, psychologische, philosophische, erziehungswissenschaftliche, religionswissenschaftliche und wirtschaftswissenschaftliche Perspektiven auf das Glück und das glückliche Leben.