Lieferung vor Weihnachten: Noch 1 Tag, 15 Stunden
Bookbot

Elke Schlinsog

    Berliner Zufälle
    • 2005

      Berliner Zufälle

      • 248 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Ingeborg Bachmann verbrachte zweieinhalb Jahre in Berlin zu Beginn der Sechziger, nachdem sie 1963 mit einem Künstler-Stipendium der Ford-Foundation in die geteilte Stadt kam. Dieser Aufenthalt wird zur entscheidenden Wende in ihrem Schaffen. In ihrer Berliner „Schreibwerkstatt“ entstehen zahlreiche Texte, die den Beginn des Romanprojekts Todesarten markieren. Die Studie untersucht, wie dieses Thema in Berlin besonders zur Umsetzung drängt. Sie rekonstruiert den komplexen Prozess der Textentstehung anhand der Berliner Nachlasstexte und nutzt zeitgenössische Literaturdebatten, Verlagskorrespondenzen und Briefwechsel als „Zeitzeugen“, um literarhistorische Präzisierungen zu ermöglichen. Damit wird die Berliner textgenetische Vorgeschichte des Romanzyklus erstmals zum zentralen Thema einer Bachmann-Studie. Gesellschaftspolitische, literarische und persönliche Erfahrungen in der „Frontstadt“ Berlin sind entscheidend für die thematische und gattungspoetische Neuorientierung der Lyrikerin der 50er Jahre. In diesem ehemaligen Zentrum des Dritten Reichs sind Bedrohung und Zerstörung der jüngsten Vergangenheit für die Autorin stets präsent. In ihrer Berlin-Prosa „Ein Ort für Zufälle“ formuliert Bachmann den Leitgedanken ihres Zyklus’: „Die Massaker sind zwar vorbei, die Mörder noch unter uns“.

      Berliner Zufälle