Rendezvous mit der Sammlung
Kunst von 1960 bis heute






Kunst von 1960 bis heute
Schönheit ist verführerisch. Schönheit ist Macht. Wahre Schönheit ist ein Mythos: Bereits in der homerischen Ilias wetteiferten Athene, Aphrodite und Hera darum, wer die Schönste sei. Doch das berühmte Urteil des Paris fiel fragwürdig aus, der Juror erwies sich schon in dieser frühen Castingshow als bestechlich. Was schön ist, ist epochen- und kulturübergreifend nicht nur eine Geschmacksfrage. Wissenschaftler, Künstler, Literaten und Musiker suchen etwa in der Natur oder Harmonielehre nach den vermeintlich objektiven Kriterien für Schönheit. Demgegenüber bringt die subjektive Empfindung des Schönen eigene Ideale hervor – von der Maria Aegyptiaca bis zu den Wundern der plastischen Chirurgie. All diese Facetten bilden jenen Mythos Schönheit, den dieser Band anhand ausgewählter Werke aus den natur-, kultur- und kunstwissenschaftlichen Sammlungen des Oberösterreichischen Landesmuseums in Linz auffächert.00Exhibition: Schlossmuseum Linz, Austria (06.05.–08.11.2015).
Isolde Maria Joham (*1932) gilt als Pionierin der Glaskunst, die sie mit Feingefühl und technischer Brillanz stets weiterentwickelt hat. Ihre monumentalen Leinwandarbeiten können es souverän mit der von Männern dominierten Pop-Art aufnehmen. In ihrer fotorealistischen Malerei geht sie schonungslos den drängenden Fragen ihrer Zeit nach.
Über den Erfolg eines neuen musealen Trends bei Kunstsammlungen
Während im deutschsprachigen Raum Kunstmuseen traditionell Einrichtungen der öffentlichen Hand sind, lässt sich seit den 1990er Jahren eine Gegenbewegung erkennen: Immer mehr private Sammlerinnen und Sammler treten mit eigenen und privat finanzierten Museen und Kunsträumen an die Öffentlichkeit. Erstmals werden in diesem Buch Gründungsmotive und Zielsetzungen privater Kunstinitiativen erforscht und ihre Erfolgsfaktoren im Vergleich zu öffentlichen Museen wissenschaftlich fundiert und differenziert erläutert. Die Erkenntnisse sind sowohl für die aktuelle Museumsforschung und das Anwendungsgebiet des Kulturmanagements als auch für das Verständnis des gegenwärtigen Kunstbetriebs und seiner künftigen Steuerung von großem Gewinn. Neben einer historischen Rückschau auf privates Kunstsammeln bietet die Studie einen Überblick über die jüngeren privaten Kunsteinrichtungen und stellt beispielhaft zehn international renommierte Privatsammlungen im Detail vor: Museum Biedermann (Donaueschingen), Sammlung Boros (Berlin), Museum Frieder Burda (Baden-Baden), me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht (Berlin), Daros Latinamerica Collection (Zürich), Essl Museum (Klosterneuburg bei Wien), Sammlung FER Collection (Ulm), Sammlung Hoffmann (Berlin), Julia Stoschek Collection (Düsseldorf), Langen Foundation (Neuss).
Das Quadrat hat die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst. Marli Hoppe-Ritter präsentiert in ihrer Sammlung eine Auswahl an Bildern und Installationen konstruktiv-konkreter Kunst, die das Thema Quadrat beleuchtet. Die Neupräsentation der Sammlung lässt sich treffend mit dem Titel der berühmten Werkserie von Josef Albers beschreiben. Rund 80 Werke, von Kasimir Malewitsch bis zur Gegenwart, bieten Einblicke in die geometrisch-abstrakte Welt des Quadrats. Exemplarische Gemälde und Papierarbeiten von Theo van Doesburg und El Lissitzky repräsentieren die Anfänge dieser Kunstrichtung. Aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sind Werke von Willi Baumeister und Ad Dekker sowie Vertreter der Kinetischen Kunst wie Martha Boto und Christian Megert zu finden. Die zeitgenössische Kunst ist stark vertreten, sowohl durch junge Künstler, die Technik und Material innovativ nutzen, als auch durch bedeutende Vertreter der geometrischen Kunst, die die strenge Linie der konstruktiv-konkreten Tradition auf hohem ästhetischen Niveau fortführen. Die Arbeiten von Gerhard Frömel, Gottfried Honegger, Nelly Rudin und Klaus Staudt sind zentrale Bestandteile der Sammlung und von großer Bedeutung für das MUSEUM RITTER.
Kirstin Arndt, Filderbahnfreundemöhringen FFM, Heinz Gappmayr, rosalie, Timm Ulrichs
Sieben Künstler betätigen sich als Kuratorinnen und Kuratoren und definieren die Sammlung Marli Hoppe-Ritter im Museum Ritter (Waldenbuch) ganz neu.