Geld bewegt die Welt. Doch woher kommt diese unglaubliche, alles prägende, alles an sich reißende Kraft des Geldes? Nach fünf Themenschwerpunkten wurden klassische Texte für diesen Band ausgesucht: Geld als Tauschmittel; Geld und Macht; Geld, Moral und Religion; Geld und Gerechtigkeit und Geld und Sprache. Gesammelt wurden philosophische Texte von Platon über Aristoteles, Thomas von Aquin, Kant, Luther, Smith, Maimon, Marx, Tönnies, Simmel und Luhmann bis hin zu Searle.
"Die Frage nach dem Wesen des Menschen ist als Frage nach uns selbst eine genuin philosophische. Häufig werden als klassische Entwürfe philosophischer Anthropologie vor allem solche des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts angesehen, die in Auseinandersetzung mit den expandierenden Erkenntnissen der Einzelwissenschaften entstanden. Dieser Fokus vernachlässigt jedoch die grundsätzliche und eigenständige Beantwortung der Frage, die bereits in der klassischen deutschen Philosophie gegeben wurde. Hier findet sich ein intensives Nachdenken darüber, wie die Frage überhaupt beantwortet werden kann und welche Bedingungen die menschliche Natur für ein vernunftgemässes Leben mit sich bringt. Die Autoren des vorliegenden Bandes zeigen die Notwendigkeit auf, sich mit diesen Ansätzen auseinanderzusetzen"--Page 4 of cover.
In der Moderne haben Weltbürgertum und Nationalstaat die gleiche
Geburtsstunde, nämlich in jener Epoche, in der die bürgerlichen Revolutionen
gleichzeitig die jeweiligen Nationen konstituierten und dem europäischen
Kontinent den Weg eines neuen gemeinsamen Schicksals eröffneten. Während die
Welt selbst als eine neue Dimension des Politischen und des Rechts entsteht,
übernimmt die Nation europaweit die Funktion einer unabdingbaren politischen
und kulturellen Voraussetzung moderner Staatlichkeit. Hinter diesem weder
zufälligen noch bedeutungslosen gleichzeitigen Auftreten auf der politischen
Bühne der Geschichte Europas spielt sich zugleich eine philosophische
Dialektik ab. Charakteristisch verdichtet zeigt sich das in der Wende vom 18.
zum 19. Jahrhundert, vor allem in der klassischen deutschen Philosophie und in
der Romantik. Die Dialektik des Kosmopolitismus zwischen der einen
Weltrepublik und den vielen Nationalstaaten führt zu Störungen in einem
angestrebten harmonischen Pluralismus. Von Anfang an droht dieser Dialektik
die Gefahr sich aufzulösen, indem die zwei Perspektivpole ihre begriffliche
Spannung verlieren und sich die Pole in ihrer Beziehung aufeinander trennen,
einerseits auf dem Weg eines nationalen und kulturellen Partikularismus,
andererseits in der Form eines religiösen oder rationalen Universalismus.
Dieser Band stellt unter anderem Fragen nach der Funktion der Nation als
Identitätsstruktur und als Integrationsmuster, nach der Grenzen der
Volkssouveränität, nach dem Status Europas, der Spannung zwischen Anerkennung
und Konflikt, der individuellen Aufgabe des Kosmopoliten, nach dem Kern des
Weltbürgerrechts oder der Bedeutung der Grenzen in dieser kosmopolitischen
Dialektik. Der Band prüft, inwiefern die Durchdringung der begrifflichen
Spannungen des Kosmopolitismus in der klassischen deutschen Philosophie
erhellend für die heutige Situation in Europa sein kann.
»Doping« ist zum gesamtgesellschaftlichen Problem geworden. Es betrifft keineswegs mehr nur den Sport, sondern zahlreiche andere Felder: Politik, Wirtschaft, Jura, Medizin, Naturwissenschaften. Die Beiträge des Bandes bieten nicht nur eine Bestandsaufnahme der nackten Fakten - sie zielen besonders darauf ab, Aporien und Dilemmata der aktuellen Diskussion zu beleuchten: Wie werden die Grenzen bestimmt, die erlaubte von unerlaubten Praktiken im Sport trennen? Ist die Doping-Definition sinnvoll? Gibt es einen Unterschied zwischen Doping und »Enhancement«? Das Buch richtet sich nicht nur an Fachwissenschaftler_innen, die für transdisziplinäre Ansätze offen sind, sondern auch an die breitere interessierte Öffentlichkeit.
"Gott" in der klassischen deutschen Philosophie und im Denken der Gegenwart
270 Seiten
10 Lesestunden
Die Beiträger des vorliegenden Bandes versuchen, das Nachdenken über Gott, Religion und Christentum in der klassischen deutschen Philosophie mit dem gegenwärtigen Nachdenken über diese Themen zu verbinden. Das Ziel dieser Anbindung ist jedoch nicht ein bloß historisierendes Vergleichen von verschiedenen Theorien oder ihre letztendlich nur künstlich herzustellende Harmonisierung, sondern ein kritisches Überprüfen der verschiedenen Möglichkeiten, auch in der heutigen Zeit produktiv und sinnvoll über Gott und Religion nachzudenken. So gut wie alle Themen, mit denen sich die Philosophen der Gegenwart beschäftigen - die Vernünftigkeit und der Nutzen des Glaubens, die Aktualität der Religion und ihre gesellschaftliche Relevanz, die Gottesbeweise - waren schon im 18. und 19. Jahrhundert Gegenstände der philosophischen Betrachtung und wurden oft zum Auslöser von heftig geführten Debatten. Die im Band versammelten Beiträge machen die systematische Aktualität der in der klassischen deutschen Philosophie hervorgebrachten Gedanken über Gott deutlich. Vor allem im Zusammenhang der Frage nach dem Verhältnis von Rationalität und Irrationalität der Religion sowie der Vernünftigkeit des Gottesbegriffes kann man immer noch viel von den Religionskonzepten der klassischen deutschen Philosophie lernen, nicht zuletzt Folgendes: Ob es Gott und die Religionen gibt oder nicht ist keine Frage des Beliebens, die Gottesfrage zu stellen gehört vielmehr zur Natur der menschlichen Vernunft. Der vorliegende Band zeigt, dass der Aufweis der Vernünftigkeit des Gottesgedankens ein bedeutender und immer noch aktueller Beitrag der klassischen deutschen Philosophie ist.
Philosophie und Religion bei Johann Gottlieb Fichte 1800-1806
Based on the distinction between science and popularity in the works of J. G. Fichte and his contemporaries, this study draws a line to the fundamental distinction between knowledge and life. In doing so, Fichte‹s theory of love, his attitude toward Christianity, his philosophy of language and his doctrine of science itself are discussed. Following this, there is a discussion of the contrast between Fichte‹s and Schelling‹s position.
Der vorliegende Sammelband widmet sich einem Thema der den Grenzen der Sprache. Die Begrenztheit des Sprechens, das Versagen der Sprache und das Schweigen sind Bereiche, denen das Interesse dieses Buches gilt. Groß e Bedeutung gewinnt deshalb die Frage, in welchem Sinne und ob überhaupt von einem Jenseits der Sprache gesprochen werden kann. Dabei steht das Verhältnis von Immanenz und Transzendenz im Mittelpunkt. Das Unnennbare, Unaussagbare, das Unheimliche, das hinter dem Rücken des Sprechenden lauert, ist der Sprache selbst transzendent. Trotzdem gelingt es, das Transzendente sprachlich einzuholen. Es ist der Sprache ein immanentes Transzendentes. Darin scheint sich eine Potenz der Sprache anzudeuten, selbst darüber zu sprechen, worüber man nicht sprechen und gleichwohl nicht schweigen kann.Kaum ein Thema der Sprachphilosophie eignet sich daher mehr für einen interdisziplinären Band als gerade dieses. Es ist nicht nur Gegenstand der Philosophie, sondern verweist auf und korrespondiert mit wichtigen Forschungsrichtungen aus der Wissenschaftstheorie, der Theologie, der Sprachwissenschaften, der Germanistik, der Ästhetik, der Musikwissenschaften, der Wirtschaftswissenschaften, der Soziologie und Ethnologie und schließlich auch der Medizin. Der vorliegende Sammelband versucht, den unterschiedlichen Aspekten dieses Themas sowohl in historischer als auch in systematischer Hinsicht gerecht zu werden.
Das Denken Johann Gottlieb Fichtes (1762-1814) gehort zu den grossen Entwurfen der europaischen Philosophie. Fichtes Wissenschaftslehre entwickelte erstmals eine Theorie des absoluten Ich als Grundlage aller Wissenschaften. Damit schuf er das Fundament fur die Entstehung des sog. Deutschen Idealismus. Der politische Denker Fichte nahm Stellung sowohl zur Franzosischen Revolution als auch zu den Napoleonischen Kriegen. Seine Sprachphilosophie hatte wesentlichen Einfluss auf W. von Humboldt. Seine Religionsphilosophie, namentlich die "Anweisung zum seligen Leben" (1806), gab wichtige Impulse fur Philosophie und Theologie bis ins 20. Jahrhundert.Die Beitrage dieses Bandes zeigen ein facettenreiches Bild der Philosophie Fichtes. Neben einer biographischen Einleitung steht zunachts das Verhaltnis Fichtes zu Schelling, Hegel und Holderlin im Zentrum. Weitere Beitrage widmen sich der fruhen Wissenschaftslehre sowie der Natur-, Sprach- und Religionsphilosophie. Schliesslich stellen einige Beitrage das Denken Fichtes in den grosseren Rahmen der Philosophiegeschic
Der klassisch deutschen Philosophie wird vorgeworfen, das Subjekt zu übersteigern, ohne die Endlichkeit des Menschen zu berücksichtigen. Ihr wird ein Paternalismus der Vernunft angekreidet, der die Totalität übersteigert, ohne das Recht auf Differenz und Diversität zu würdigen. Sie wird getadelt, Metaphysik aus bloßen Begriffen zu betreiben, ohne eine Kritik der Sprache vorzunehmen. Ihr wird entgegengehalten, dass man das Absolute nicht wissen könne, ohne sich der Selbstüberhebung schuldig zu machen. Das Buch versucht keine Verteidigung, sondern eine Beschreibung der Klassischen deutschen Philosophie als Aufbruch der Moderne. Die dort verhandelten Probleme gehören nicht einer fremden Welt, sondern sind unsere eigenen.