Einführung in das Biblische Hebräisch: Studiengrammatik
- 150 Seiten
- 6 Lesestunden
Mit dem Studienbuch wird nun der zweite Teil der Einführung in das Biblische Hebräisch vorgelegt. Es möchte den Studierenden ergänzend zu ihren Kursen und Veranstaltungen an Schule oder Universität ein Mittel an die Hand geben, allein und in kleineren Gruppen den Umgang mit biblischen Texten einzuüben. Das Studienbuch ist so konzipiert, daß nach dem (vorausgesetzten) Erlernen von Schrift- und Lautzeichen die Begegnung mit der Hebräischen Bibel im Mittelpunkt steht. Für Anfängerinnen und Anfänger ist der erste Teil gedacht; anhand eines kürzeren Psalmtextes wird Stück für Stück der Blick geöffnet für die sprachlichen Phänomene, die hier begegnen. Im zweiten Teil finden sich neun biblische Texte, die sprachlich erschlossen werden sollen; sie sind in etwa so lang, wie es die meisten Prüfungsordnungen vorsehen. Diese Texte eignen sich hervorragend zum Selbststudium, da das gesamte Vokabular am Ende aufgeführt ist; alle schwierigen Formen sowie theologische Aspekte werden in Anmerkungen besprochen, und Wortanalysen, die zum tieferen Verstehen beitragen können, werden in reichem Umfang geboten. Formen, die die Lernenden nicht erkennen, werden durch ein Verweissystem entschlüsselt. Diese neun Texte bilden einen Arbeitsstoff, den man in einer Gruppe oder allein in einem Semester bewältigen kann, wobei einem vertiefenden Weiterlesen der Texte in der Bibel mit Hilfe des Lexikons nichts im Wege steht.
This essay deals with the latest developments concerning the research of the Biblical Hebrew Verbal System. As the results of recent studies diverge widely, this paper asks for the sustainability of the applied methods and the underlying linguistic framework. The alternative concept presented in this book is strictly functional, based on the redefinition of the most discussed categories of time analysis, i. e. tense and aspect. The third member of TAM systems, mood, is also included in this treatment.
Die fast 200 Jahre währende Diskussion, ob die hebräischen Konjugationen eher als ein Tempus- oder Aspektsystem zu verstehen sind, hat keineswegs zu einer klaren und allgemein akzeptierten Sicht des biblischen Verbalsystems geführt; im Gegenteil ist in der gegenwärtigen Forschung eine gewisse Frontstellung zu verzeichnen, die die jeweilige Gegenseite auf die zweifellos vorhandenen Aporien verweist. Die vorliegende Studie greift wichtige Impulse der jüngeren linguistischen Forschung auf und versucht auf der Basis übereinzelsprachiger Beschreibungsmodelle eine konsensfähige Linie an Paradigmen zu erarbeiten, die das Phänomen „Zeit“ in den biblischen Texten angemessen analysieren lässt. Dabei wird deutlich, dass die Temporalgrammatik des Hebräischen keineswegs divergent oder gar chaotisch, sondern durchaus klar und logisch strukturiert ist. Um einer Engführung zu entgehen, werden Beispiele aus allen wichtigen Bereichen der biblischen Literatur behandelt.