Katharina Tiwald Reihenfolge der Bücher






- 2021
- 2020
2017, als gerade der Wahlkampf in Österreich tobt, verlässt Mike Knutkovsky, ein krisengebeutelter deutscher PR-Berater, wegen einer Mini-#MeToo-Affäre Deutschland und heuert bei der SPÖ an. Er bekommt den Auftrag, aus einer alten Eisenhandlung ein Bezirkstheater zu zaubern und landet schlussendlich bei der Autorin Tiwald, die ihm vorschlägt, aus Macbeth per Überschreibung ein Trump-Stück zu machen. Aus Melania wird Lady Macbeth, am Schluss spielt Reinhold Mitterlehner König Duncan, und Fatima, der neue Star, hüpft als Melania Trump im Fatsuit über die Bühne. Dazu: Tal Silberstein, Fokusgruppen, ein gewisser Sebastian und entzückende NMS-SchülerInnen, die aus dem echten Leben der Autorin stammen. Sprachlich souverän führt uns Katharina Tiwald durch ein Universum voller Anspielungen, sogar die slowenische Heimatstadt von Melania Trump samt Führung an die Stätten des früheren Lebens der First Lady dürfen wir mit ihr erleben … ein schräger, lustvoller Roman über unsere Gegenwart.
- 2019
Marinas letzte Briefe
Poem für Zwetajewa
Marina Zwetajewa verließ die junge Sowjetunion, um Bürgerkrieg und Hunger zu entkommen. Als ihr Mann Sergej Efron wieder in die Heimat zurückkehrte, folgte sie ihm. Efron und die gemeinsame Tochter Ariadna wurden verhaftet, Zwetajewa selbst 1941 nach Tatarstan evakuiert. Nach einem Leben, das aus einer wohlsituierten Bürgerlichen eine Lebens- und Hungerkünstlerin gemacht hatte, nahm sie, die zu den bedeutendsten Dichterinnen und Dichtern russischer Sprache gehört, sich dort das Leben. In diesem Poem verleiht Katharina Tiwald ihr noch einmal Stimme. Marina Zwetajewa richtet sich darin in einer ihrer letzten Nächte an die Menschen, die ihr Leben geprägt haben.
- 2016
- 2014
Katharina Tiwald, Präsidentin des burgenländischen P. E: N. Clubs, ist Slawistin. Aufgrund vieler Kontakte und Erkenntnisse über das heutige Russland hat sie dieses (in Wien mit groeßm Erfolg uraufgeführte) Theaterstück geschrieben. Im Russland Putins sind die Verhörmethoden des Geheimdienstes subtiler als zu Stalins Zeiten - aber um nichts weniger brachial. Welche Kraft ist stärker, Recht oder Unrecht - und welchen Preis ist man bereit zu zahlen. Ein informativer Essay bietet den faktenreichen Hintergrund für diesen spannenden Text der jungen Erfolgsautorin.
- 2012
Was man seit dem Schüler Gerber weiß – die Schule, Sammelsurium verschiedenster Leben, in ein System gepresst: darunter das „Mädchen G.”, aus gutbürgerlichem Haushalt, Schülerin eines Provinzgymnasiums. Absichtlich namenlos bleibt die junge Heldin dieses Romans, der vom regulierten Leben der Zwölf- bis Fünfzehnjährigen erzählt: von Aufbegehren und Diskussionslust, von der Schärfe der Sinne, den ersten Lieben – und dem Abprallen an einer Wand von leeren Bildern, deren Gesamtheit im Schulsystem als „Bildung” gilt. „Die Wahrheit ist ein Heer” geht an die Wurzeln eines Scheiterns und blickt hinter die Fassaden satter Routine, bringt Charaktere, die in ihrem Tätersein auch immer das frühere Opfersein spiegeln, und entfaltet die Landschaft bürgerlicher Bedingtheiten mit Fokus auf dem Biotop Schule. Nietzsche meinte, die Wahrheit sei ein Heer von Metaphern. Demgemäß arbeitet der Roman mit Lust am sprachlichen Experiment und Respekt vor seinen Figuren an dem großen Fächer an Ursachen, die zu den Ereignissen der letzten Seite führen.
- 2009
Die katholische Messe wird als männlich dominierte Show beschrieben, die auf die Essenz der Liturgie zurückgreifen könnte, was Erbarmenschrei und Fürbitte einschließt. Der Text reflektiert über die Liebe, deren Abwesenheit zu einem leeren Dasein führen würde, und betont die persönliche Verantwortung, Liebe täglich zu schaffen.
- 2008
Berührungen
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
Im April dieses Jahres wäre Hertha Kräftner, die sich im Alter von 23 zum Selbstmord entschloss, 80 Jahre alt geworden. Als „Jahresprojekt“ zu diesem Anlass entstand unter der Herausgeberschaft von Katharina Tiwald der Sammelband „Berührungen – Hertha Kräftner zum 80. Geburtstag“, der nun in der edition lex liszt 12 erscheint. Weil Hertha Kräftner jahrelang feinsinnig, tiefgründig und mit Mut zu Härte und Klarheit in ihren Texten eine große Bandbreite möglicher Empfindungen beschrieben hat, war es ein Anliegen, eine ebenso große Bandbreite zurückzugeben: als Erinnerung an die Existenz einer großen Schriftstellerin; als Feiern der vielfältigen Möglichkeiten von Literatur. LiteratInnen, LiteraturwissenschaftlerInnen, ein Logotherapeut, eine Sexarbeiterin, ein Richter, eine Ärztin, ein Schüler und TeilnehmerInnen der Schreibwerkstatt der Wiener Straßenzeitung „Augustin“ schildern, befragen, lesen Hertha Kräftner und liefern mit ihren Texten ein Kaleidoskop aus verschiedensten Annäherungen. Mit Texten von – unter anderem – Dine Petrik, March Höld, Ildiko Csamay, Fabian Mmagu, Helmut S. Milletich; Beiträge aus dem Ausland kommen von Al Alvarez (London) und Marija Knežević (Belgrad).
- 2006
Die Aushängeschilder der heimlichen russischen Hauptstadt sind weltbekannte Kulturdenkmäler wie die Eremitage und der Katharinenpalast mit seinem Bernsteinzimmer. Was aber findet sich abseits der Prachtstraßen? Katharina Tiwald taucht unter die Oberfläche und zeichnet ein schillerndes Porträt der Stadt, ihrer Menschen, Farben und Töne. Auf ihren Streifzügen begegnet sie interessanten Persönlichkeiten: So erzählt eine Tänzerin vom russischen Humor, ein Rabbiner vom Aufbau einer progressiven Gemeinde, ein Gerichtsmediziner von Rasputins Tod. Dass die Vergangenheit nicht vergessen wird, davon zeugen die Berichte einer Menschenrechtsaktivistin über Massengräber aus dem Kommunismus und einer Historikerin über das Leben und Sterben in der Blockade durch die deutsche Wehrmacht 1941. Die Autorin übermittelt ihre ungewöhnlichen Blicke auf die Kulturstadt zwischen West und Ost in einem brillanten frischen Stil, dem die ausdrucksstarken Fotos des Petersburger Künstlers Vladimir Kustov eine weitere Sichtweise hinzufügen.
