Inhalt I. Literaturwissenschaft: Ronny F. Schulz untersucht Alterität und Interkulturalität im Kontext von Wahrnehmung und Manierismus. Paweł Wałowski diskutiert die Rolle des Autors und die Bestimmung des Autobiographischen in fiktionalen Erzählungen. Mariana-Virginia Lăzărescu analysiert die Balance zwischen Fiktionalität und Authentizität in Carmen Elisabeth Puchianus Geschichte „Nach-Lese“. Raluca Dimian Hergheligiu thematisiert die Voraussetzungen der Intermedialität im fotografischen Diskurs der Moderne. Robert G. Elekes beleuchtet die Emanzipationsmechanismen in Herta Müllers Werken. Delia Cotârlea betrachtet Heimatrepräsentationen in der rumäniendeutschen Lyrik des 20. Jahrhunderts, während Alexandra Greavu die Sprachmanipulation im Kabarettdiskurs bei Dieter Hildebrandt analysiert. II. Übersetzungswissenschaft: Åsa Apelkvist reflektiert über Übersetzungen von Verbidiomen im schwedischen Kriminalroman „Verblendung“. Carmen Elisabeth Puchianu bietet eine praktische Übersetzungskritik anhand einer zweisprachigen Edition von Celan-Gedichten. III. Sprachwissenschaft: Sigrid Haldenwang untersucht Raritäten und Reliktwörter im Siebenbürgisch-Sächsischen. Adina-Lucia Nistor analysiert medizinische Fachbegriffe wie -itis, -iasis und -osis. Doris Sava betrachtet Neologismen aus lexikografischer Sicht. Cornelia Pătru führt eine kontrastive Studie zu euphemistischen Berufsaufwertungen durch. Mihaela Parpalea reflektiert über Spra
Carmen Puchianu Bücher






Inhalt I. Literatur- und Kulturwissenschaft: Stefan Lindinger untersucht Adalbert Stifters Nachsommer im Kontext der beginnenden Globalisierung. Jan-Oliver Decker analysiert die Slash-Kultur und abweichende Erotik in deutschsprachigen Harry-Potter-Fanfictions. Delia Esian betrachtet Max Frisch und das Schwarze Quadrat, während Robert Gabriel Elekes „Schibboleth“ in den Schriften von Celan, Heidegger und Derrida thematisiert. Delia Cotârlea beleuchtet die Bedeutung des Friedhofs als Topografie in Literatur und Realität. Roxana-Andreea Târziu analysiert Medien in der Lyrik anhand von Hans Magnus Enzensberger. Cristina Dogaru diskutiert die ambivalente Eulenspiegel-Figur, und Ramona Stephan untersucht das Jenseitsmotiv in rumänischen und sächsischen Märchen. Gudrun-Liane Ittu betrachtet die expressionistische Kunst Südsiebenbürgens. II. Sprachwissenschaft: Sigrid Haldenwang thematisiert Bezeichnungen für gesalzenen Schafkäse im Siebenbürgisch-Sächsischen. Ileana-Maria Ratcu und Ioan Lazarescu analysieren Wortbildung in rumäniendeutschen Handschriften. Ana Iroaie diskutiert Genitivattribute aus valenztheoretischer Sicht. Mihai Crudu betrachtet unikale Fremdwörter in der deutschen Phraseologie. Adina-Lucia Nistor untersucht Deonomastika in Käsebezeichnungen. Andrada Onu beschreibt Kiezdeutsch als neuen Dialekt. Cornelia Patru analysiert euphemistische Bezeichnungen in der Werbesprache, während Ioana Hermine Fierbinteanu Wunschforme
Der Splitter im Auge
- 227 Seiten
- 8 Lesestunden
Norm und Abnorm in der deutschen Sprache und Literatur
- 315 Seiten
- 12 Lesestunden
Inhalt I. Literatur- und Kulturwissenschaft: Robert Neiser untersucht die Differenz zwischen Norm und Abnorm in Walsers Prosa. Delia Cotârlea analysiert radikale Alterität durch abnorme Figuren. Robert Gabriel Elekes betrachtet das Travestieren von Zensur als emanzipatorische Strategie in Latzinas Lyrik. Carmen Elisabeth Puchianu diskutiert Büchners „Leonce und Lena“ als Vorläufer postmoderner Performance. Alexandra Greavu beleuchtet Kabarett als Abnorm des Theaters. Maria Trappen reflektiert über Mariella Mehrs Roman „steinzeit“. Mariana Virginia Lăzărescu thematisiert die Erinnerungsfähigkeit im Roman „Patula lacht“. Sunhild Galter analysiert Genderproblematik in Karin Ludwigs Kurzgeschichten. Alexandra Nicolaescu betrachtet Gündischs Roman als Schnittpunkt zwischen Jugend- und Dokumentarliteratur. Thomas Schares spricht über Roma in deutschsprachigen Medien. Gudrun-Liane Ittu stellt Franz Ferch vor, einen Künstler im Einklang mit seiner Zeit. II. Sprachwissenschaft: Mihaela Parpalea diskutiert Norm und Abnorm in deutscher Kultur und Sprache. Sigrid Haldenwang beleuchtet die Redaktion des Siebenbürgisch-Sächsischen Wörterbuchs. Ileana Maria Ratcu und Ioan Lăzărescu analysieren Berufsnamen in deutschen Urkunden. Hermine Fierbinţeanu thematisiert das Duzen im Rumänischen. Kinga Gall untersucht den menschlichen Körper in der Phraseologie. Adina-Lucia Nistor behandelt Verwandtschaftsbezeichnungen in Schimpfwörtern. Julianne Thoi
Die Professoressa
Ein Erotikon in gebundener und ungebundener Rede.
Was beobachtet die Autorin Carmen Elisabeth Puchianu, worüber sinnt sie nach, was verschweigt sie, was gibt sie preis? Sie lässt ihr Lesepublikum wissen, seit einigen Jahren gebe sie der Versuchung nach, ihr Gefühlsleben und ihre Gedankenwelt mit den Mitteln der darstellenden Kunst, des Bühnen- auftritts, gar der turbulenten Schau zu äußern. Doch warnt sie gleichzeitig vor der Annahme, in all der sprachlichen und gestisch-mimischen Exzentrizität liege der umfassende Ausdruck ihres Wesens, bloß Einzelaspekte ihres Seins werden verdeutlicht. In den Spannungsbogen zwischen überdeutlicher Aussage und instinktiver Zurückhaltung, zwischen herbem Stilgepräge und sorgfältiger Umschreibung fügen sich die Texte der neuen Buchausgabe ein. Versgebilde bieten Zeugnisse unmittelbaren Erlebens oder zehren von Erinnerung, Prosaschilderungen sind dem Wechsel von freundlich-beherzter Mitteilsamkeit und lakonischer Skepsis unterworfen, graphische Skizzen und sonstiges Bildmaterial gewähren Einblick in ganz persönliche Bereiche. Während der Lektüre wird bald deutlich, dass der Tod ein Hauptmotiv der Textzusammenstellung ist. Er wird nicht, wie im Alltag oft, möglichst kurz abgetan, sondern wird mit vielerlei Einschätzungen be- dacht. Manches Stück kommt als Burleske daher, standortgemäß als Karpatische Burleske – als „Karpateske“. (Joachim Wittstock) Im Prisma der Dichterin Carmen Elisabeth Puchianu ist der Tod, den sie fabelhaft bedichtet, ein veritabler Feinschmecker und kein Kostverächter, einer, der auf das Leben trinkt. Er ist nicht nur groß, wie bei Rilke, er ist ein Süßholzraspler und ein Pala- verer, der Ver-Führer in Person, aber auch als Spaßvogel und Entertainer in Frack und Lackschuhen macht er von sich reden. Einfallsreich und virtuos umkreist ihn die Dichterin immer wieder, bis er ganz schwindlig ist und sich ihr, wehrlos gegen die Macht der Poesie, ergibt. (Horst Samson)