Die Grammatik des Deutschen unterliegt ständigen Veränderungen, wobei grammatische Strukturen kommen und gehen. Besonders deutlich zeigt sich dies beim (jüngeren) Perfekt, das zunehmend das (ältere) Präteritum verdrängt. Dieses Studienbuch bietet eine Einführung in die aktuelle Grammatikalisierungsforschung und deren Theorien. Es behandelt die Entstehung und Entwicklung zentraler grammatischer Kategorien des Deutschen, wie den Negationswandel, die Herausbildung des Artikels und die Entwicklung neuer Hilfsverben wie haben, werden und bekommen. Auch die Entstehung neuer Konjunktionen wie dass, weil, obwohl und Präpositionen wie neben, mithilfe, im Vorfeld wird anschaulich erklärt. Anhand solcher Beispiele werden verschiedene Aspekte und Modelle der Grammatikalisierung erörtert, einschließlich der kognitiven Grundlagen des Bedeutungswandels und des Phänomens der Reanalyse. Das Buch richtet sich an Studierende und Lehrende der germanistischen Linguistik und bietet wertvolle Einblicke in aktuelle Forschungsgebiete der historischen Sprachwissenschaft. Die Themen umfassen Konzepte der Grammatikalisierung, wichtige Grammatikalisierungsprozesse im Deutschen und eine Zusammenfassung mit Ausblick.
Renata Szczepaniak Reihenfolge der Bücher




- 2009
- 2007
Gegenstand dieser Arbeit ist die phonologische Entwicklung des Deutschen aus typologischer Perspektive. War das Althochdeutsche noch eindeutig dem typologischen Pol der Silbensprache zuzuordnen, so hat sich das heutige Deutsch zu einer ausgeprägten Wortsprache entwickelt, die die Silbe vernachlässigt und stattdessen das Wort optimiert und exponiert. Sämtliche phonologischen Veränderungen, darunter auch die 2. Lautverschiebung oder der ahd. i-Umlaut lassen sich mithilfe dieses typologischen Modells adäquater als bisher darstellen und erfahren vor allem eine Neubewertung sowie eine übergreifende Erklärung. Die Arbeit stellt zunächst das Konzept der Silben- bzw. Wortsprache vor, um anschließend detailliert – nach den einzelnen Sprachperioden geordnet – auf den phonologisch-typologischen Wandel in der deutschen Sprachgeschichte einzugehen. Dabei wird deutlich, dass das Mittelhochdeutsche die wichtigste Umbruchphase darstellt, in der die Silbensprachlichkeit abgebaut und die Wortsprachlichkeit (langsam) aufgebaut wird (z. B. Zentralisierung der unbetonten Vokale, die Herausbildung des Silbenschnitts sowie extrasilbischer und ambisilbischer Konsonanten). Dieser Prozess dauert bis heute an.