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Bookbot

Gerhard Lohse

    Aktualisierung von Antike und Epochenbewusstsein
    Bruno Snell (1896–1986)
    Antike als Inszenierung
    Die griechische Tragödie und ihre Aktualisierung in der Moderne
    • Die Beiträge aus Geschichte, Romanistik, Germanistik und Klassischer Philologie verdichten die Fragestellung des 1. Symposions auf das Problem der Aktualisierung der griechischen Tragödie. Deren mythische Substanz zwingt die Autoren der Neuzeit offenbar, in ihren Stücken das Verhältnis von Transzendenz und Immanenz, von Staat und Individuum sowie von Schuld und Erlösung immer wieder neu zu bestimmen. Diese Positionen untersuchen die Beiträge in einem weiten Bogen von der Antike bis in die Gegenwart, von der Untersuchung des ästhetisch-formalen Problems anhand zweier Thyestes-Versionen über das der Götter in Goethes Iphigenie zu Fragen des Politischen und Nationalen in Anouilhs Antigone sowie in zwei gleichzeitigen Aufführungen von Sophokles' Antigone im nationalsozialistischen Deutschland, ergänzt um eine Nebenlinie: Kleists und Heiner Müllers Arminius-Versionen.

      Die griechische Tragödie und ihre Aktualisierung in der Moderne
    • Antike als Inszenierung

      Drittes Bruno Snell-Symposion der Universität Hamburg am Europa-Kolleg

      • 310 Seiten
      • 11 Lesestunden

      Das dritte Bruno Snell-Symposion stellt die interdisziplinären Beiträge zur Aktualisierung von Antike unter den Leitbegriff der Inszenierung. Der Begriff deckt ein Spektrum ab, das vom klassischen Theater bis zu metaphorischen Konnotationen reicht. Das Ergriffenwerden im Sinne des aristotelischen Affekts gehört ebenso in dieses Feld, wie die Selbstverständigung und -inszenierung einer Gesellschaft, die mediale Inszenierung und die Neuinterpretation des bekannten Materials. Ausgehend von der Frage nach der Selbstinszenierung der athenischen Polisgesellschaft und dem Verhältnis von Sprache und Gestik in der griechischen Tragödie, zeigen die Beträge zu Montaigne, zur romantischen Ode in England, zu Paveses Dialog mit der Antike, zur deutschen Lyrik und zum Einfluss der Antike auf den Naturbegriff in der deutschen Literatur wichtige Stationen europäischen Antikeverständnisses auf. Die Aktualisierung des griechischen Körperkults gibt Anlass zu kritischer Nachfrage, LaButes Pygmalion wirft die Frage nach Relevanz des Stoffes in den USA der Gegenwart auf, am Beispiel Thomas Hettches lassen sich antike Mythen als Inszenierungsmittel für ästhetische Probleme beschreiben.

      Antike als Inszenierung
    • Bruno Snell (1896–1986)

      Geisteswissenschaft und politische Erfahrung im 20. Jahrhundert

      Die »Entdeckung des Geistes« und ein waches politisches Urteil, eine Wissenschaft, die sich nicht korrumpieren ließ und ein Wissenschaftler, der kein Stubengelehrter war. »Ein Gelehrter, der ein Weltmann war, ein Professor, der nie ins Fachsimpeln geriet« (Hans-Georg Gadamer), ein Klassischer Philologe, der etwas von moderner Dichtung und Kunst verstand, ein Wissenschaftler der amüsant sein konnte. Dreißig Jahre lang wirkte Bruno Snell an der Universität Hamburg als Gräzist. Er war ihr Rektor von 1951-1953. Wenn es nach 1945 gelang, das internationale Ansehen der deutschen Wissenschaft wieder herzustellen, war es auch ihm als einem ihrer prominentesten Vertreter zu verdanken. In seiner »Entdeckung des Geistes« ging es Snell um die Darstellung eines bei den Griechen einsetzenden Entwicklungsprozesses, in dessen Verlauf der Mensch seiner selbst gewisser wird. Diesen geistesgeschichtlichen Prozess von einem »noch nicht« zu einem »nicht mehr«, in dem Verlorenes und neu Gewonnenes, das Wirkungsvermögen des Bildlichen und die zunehmende begriffliche Schärfe einander gegenübertreten, verfolgte Snell anhand genauer sprachlicher Untersuchungen. Der Weg führt vom Homerischen Epos zur Entdeckung der Individualität und der selbstverantwortlichen Entscheidung in der Tragödie des Aischylos, er führt zur Philosophie und zur demokratischen Staatsform in Athen. Und er endet dort nicht, er führt nach Europa. Das von Bruno Snell (1896-1986) hinterlassene Werk stellt ein repräsentatives Dokument seiner Wissenschaft dar. Es repräsentiert zugleich aber auch seine Zeit, die er mit einem »wachen Verständnis für die Politik« mitzugestalten suchte und sein Bemühen, der kommunikativen Vernunft in einer demokratischen Gesellschaft Geltung zu verschaffen.

      Bruno Snell (1896–1986)
    • Die Beiträge zur Altertumskunde enthalten Monographien, Sammelbände, Editionen, Übersetzungen und Kommentare zu Themen aus den Bereichen Klassische, Mittel- und Neulateinische Philologie, Alte Geschichte, Archäologie, Antike Philosophie sowie Nachwirken der Antike bis in die Neuzeit. Dadurch leistet die Reihe einen umfassenden Beitrag zur Erschließung klassischer Literatur und zur Forschung im gesamten Gebiet der Altertumswissenschaften.

      Aktualisierung von Antike und Epochenbewusstsein