Die inkongruente Deckung nach § 30 Abs 1 Z 1 KO ist ein zentraler Anfechtungstatbestand in der Insolvenzpraxis. Dieses Buch bietet eine umfassende Analyse der Tatbestandselemente, erläutert die Funktionsweise anhand praktischer Beispiele und stellt die herrschende Rechtsprechung sowie alternative Lösungsansätze dar. Der Autor präsentiert neue Ergebnisse, die von der etablierten Judikatur abweichen, insbesondere in Bezug auf die Deckung im unbesicherten Kontokorrent und die Anfechtung exekutiv erlangter Deckungen. Er argumentiert, dass die Anfechtung wegen inkongruenter Deckung auch die objektive Verdächtigkeit der Deckungshandlung erfordert. Dies führt zu einer Unanfechtbarkeit der Deckung im unbesicherten Kontokorrent, während exekutiv erlangte Befriedigungen anfechtbar bleiben, ebenso wie Zahlungen durch Anweisung oder Aufrechnung. Der Begriff des Zug-um-Zug-Geschäftes wird enger gefasst, und die Figur des phasenverschobenen Zug-um-Zug-Geschäftes wird aufgegeben. Sicherheitentauschabreden bleiben unanfechtbar, wenn sie Zug um Zug erfolgen, ebenso wie die Deckung des unanfechtbar sichergestellten Gläubigers. Gesetzliche Sicherstellungsansprüche führen nicht zu Kongruenz, da sie nicht hinreichend bestimmt sind. Zudem ist die Unanfechtbarkeit einer ansonsten anfechtbaren Deckung, die durch bewusste Unterlassung der Stellung eines Antrags auf Eröffnung des Konkursverfahrens erlangt wurde, ebenfalls anfechtbar.
Bernhard Astner Bücher
