Die Philosophin Lisa Herzog beleuchtet die Bedeutung der Arbeit als Teil der menschlichen Natur und kritisiert die vorherrschende kapitalistische Logik, die Erwerbsarbeit über andere Tätigkeiten stellt. In einer Gesellschaft, in der Pflege, Bildung und Kultur oft abgewertet werden, plädiert sie für eine Neubewertung von Arbeit. Experten diskutieren, wie Arbeit demokratischer, sozialer und gerechter gestaltet werden kann, wobei Kulturarbeit als Beispiel für sinnstiftende Beschäftigung dient. Die Beiträge bieten Perspektiven zur Schaffung von "guter Arbeit" in der modernen Welt.
Sabine Benzer Bücher





Was hält die Gesellschaft für wertvoll und vermittlungswürdig? Wie kann kulturelles Erbe heute vielfältig und dialogisch gestaltet werden?Ob Kunstwerke, Architektur, Kunsthandwerk oder immaterielle Traditionen, Rituale und überliefertes Wissen – das kulturelle Erbe hilft uns beim Entwurf unseres kollektiven Selbstbilds. Es stellt den Bezug zur Vergangenheit her und wir müssen es für die Gegenwart interpretieren. Das gilt auch, wenn dieses Erbe schwierig, belastend und ausschließend ist – wie etwa im Fall von Raubkunst oder des faschistischen Erbes. Oft wird dieses instrumentalisiert, kommerzialisiert und eindimensional präsentiert. Expertengespräche beleuchten die Bedeutung des kulturellen Erbes für die Gesellschaft und suchen nach einer gemeinsamen, treffenden Definition, die möglichst inklusiv und vielfältig ist.
Das Postulat „Kultur für alle“ hat Jahrzehnte kulturpolitischer Bemühungen und kultureller Entwicklungen im deutschsprachigen Raum geprägt und viele Kulturschaffende beeinflusst. Schließlich ist es zu einem vieldeutigen Etikett geworden, was zu Unschärfen in den Erwartungen und Indienstnahmen geführt hat. Der ehemals „revolutionäre“ Slogan wurde damit seiner Bedeutung beraubt. Wie steht es um die Aktualität dieser Forderung? Der Soziologe Albrecht Göschel spricht von einer „autoritären Geste der 1970er-Jahre“, während der langjährige Präsident des deutschen Kulturrates Max Fuchs meint: „Die Forderung bleibt nach wie vor wichtig für uns alle.“ Weitere namhafte Kulturschaffende und -theoretiker kommen in diesem Band zu Wort.
Warum macht Kultur uns so glücklich?
- 120 Seiten
- 5 Lesestunden
Wirtschaftswachstum und ständig steigender Wohlstand sollen nicht länger die maßgeblichen Faktoren für die Zufriedenheit und das Glück einer Gesellschaft sein, man ist auf der Suche nach anderem „Sinn“. Vor dem Hintergrund mehrerer Krisen und angesichts einer notwendigen Debatte über eine gesellschaftliche Neuorientierung stellt sich die Frage nach dem Stellenwert von Kunst und Kultur für die Lebensqualität und das Glücksempfinden von Menschen. Eine Reihe von Interviews mit Fachleuten aus unterschiedlichen Theorie- und Praxisfeldern wie Kulturwissenschaft, Philosophie, Literatur, Kulturverwaltung und Wirtschaft wirft faszinierende Schlaglichter auf die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Kunst, Kultur und Glück. InterviewpartnerInnen: Christian Felber, Autor; Michael Hampe, Philosoph; Reinhard Johler & Bernhard Tschofen, Kulturwissenschaftler; Konrad Paul Liessmann, Philosoph; Pius Knüsel, Direktor der Volkshochschule Zürich, Autor; Herrad Schenk, Soziologin und Autorin.
Creating the change
- 237 Seiten
- 9 Lesestunden
Frauen haben oft das Nachsehen, selbst bei gleicher oder besserer Arbeitsqualität, insbesondere im Kulturbereich. Der kulturelle Hintergrund für die gesellschaftspolitischen Veränderungen, die die Situation von Frauen im 20. Jahrhundert geprägt haben, wird durch einen neuen Blick auf den Körper und die Entdeckung des von der Reproduktion unabhängigen Sexualtriebs erklärt. In der vorliegenden Publikation erläutern Theoretikerinnen wie Yo Taubert, Johanna Schaffer und Hito Steyerl, wie Frauenpolitik im 21. Jahrhundert gedacht werden muss, wobei antirassistische Positionen und queer-feministische Überlegungen zur Auflösung von Geschlechtsidentitäten im Fokus stehen. Themen wie Repräsentationskritik, Körperdiskurse und gender-bezogene Aspekte in bildender Kunst, Literatur und Medienkunst werden im Rahmen des Projektes „Creating the Change“ behandelt. Die Publikation basiert auf einer zweijährigen Studie der IG Kultur Vorarlberg, die die Situation von Frauen im Kulturbereich beleuchtet, symbolische Rahmenbedingungen analysiert und konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für kulturschaffende Frauen entwickelt. Beiträge von verschiedenen Autorinnen bieten Einblicke in feministische Interventionen, geschlechtersensible Kunstvermittlung und die Rolle von Frauen im öffentlichen Raum.